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Wo sich Fuchs und Reh gute Nacht sagen

Erstellt von Urs Weisskopf | |   Unsere Zeitung

Am diesjährigen Familienwaldtag des Verschönerungsvereins wusste der Jagdaufseher Stephan Copes viel Wissenwertes und Interessantes über das Waldleben zu berichten.

Nur wenige Interessierte fanden an diesem sommerlich warmen Septembermorgen den Weg zum Forsthaus der Holzkorporation Volketswil. Jagdaufseher Stephan Copes verstand es gekonnt, die Zuhörerinnen und Zuhörer mit Verblüffendem aus dem einheimischen Tierreich zu fesseln. So zum Beispiel über den Fuchs, der als Opportunist sein Überleben flexibel anpasse. Er sei ein Hausbesetzer und besiedle gerne vorhandene Bauten. Gerne auch in den vom Dachs gebauten Behausungen. Doch diesen störe es nicht, wenn sich der Fuchs im gleichen Bau aufhalten würde. «Das nennt sich Burgfrieden», ergänzte Copes. Er teilte auch seine Erfahrungen als Jäger. «Das Jagen wird wegen den Spaziergängern, Joggern - und ganz aktuell auch wegen den Pilzsammlern - nicht einfacher.» Der Hochsitz biete dem Jäger deshalb eine gute Übersicht und gewähre einen besseren Kugelfang. Als Hilfsmittel in der Nacht bieten sich Wärmebild- und Nachtsichtgeräte an, wobei aber nur mit Lichtquellen wie Taschenlampen geschossen werden darf. Bevor der Abzug durchgedrückt werde, müsse der Jäger sich vergewissern, ob das Tier geschossen werden darf. Besonders treffe dies auf das Hauptwild, das Reh, zu. Vorsicht zu walten gelte es im Monat Mai, wenn der Nachwuchs in den Wiesen liege. Dann organisieren Jäger und Bauern Fachspezialisten mit Drohnen, mit denen die Gebiete überflogen werden. Zum Schluss seiner Ausführungen legte Copes noch ein beeindruckend grosses Fell eines männlichen Wildschweins (Keiler) auf dem Tisch. Auch über diese Gattung gab es einiges zu erzählen. Quasi als Höhepunkt des Vormittags zeigte der Trüffelhund Evin, dass er eine goldene Nase hat. Unter der Leitung von Andrea Küchler erschnüffelt er erfolgreich Trüffel.

Lange Wege mit schwerem Werkzeug

Jürg Schüepp, Präsident der Holzkorporation Volketswil, blickte noch kurz in die Geschichtsbücher. Mit der Idee im Kopf, die Bewirtschaftung des Waldes zu erleichtern, sei vor rund 170 Jahren die Korporation ins Leben gerufen worden. Doch die Wege in den Wald seien dazumal noch weit gewesen. Um 1948 habe man sich dann für den Bau einer Waldhütte entschieden, in der das schwere Werkzeug versorgt werden konnte und die Holzfäller für die Verpflegungspausen eine gemütliche Stube mit Kochherd zur Verfügung hatten.

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