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"Wir sind froh, wenn die Leute das freiwillig tun"

Erstellt von Toni Spitale | |   News

Seit 18 Monaten kümmert sich Sandra Zimmermann bei der Gemeinde ums Thema Abfall. Die grosse Bereitschaft in der Volketswiler Bevölkerung, freiwillig einen Beitrag für eine sauberere Gemeinde zu leisten, hat sie positiv überrascht. Auch weitere Projekte in Sachen Littering tragen bereits erste Früchte.

Ist Volketswil denn schon sauberer geworden, seit sie am 1. Januar 2022 ihre Tätigkeit als Sachbearbeiterin Abfall aufgenommen hat? «Schön wäre es, wenn ich ja sagen könnte», antwortet Sandra Zimmermann. Nein, sauberer sei es nicht geworden, aber die verschiedenen Projekte stünden ja erst noch in den Anfängen, wie die Abfallspezialistin bei einem Gespräch im Griespark einräumt. Die Situation sei aber weniger schlimm als in der Stadt, wo Zimmermann zuvor bei Entsorgung und Recycling Zürich tätig war. «Was an der Seepromenade abgeht, ist der helle Wahnsinn.» Im Allgemeinen sei Volketswil – abgesehen von den Hotspots, die es überall gebe – doch recht sauber. Ein so genannter Hotspot ist nebst den Grillstellen im Wald auch der Griespark, insbesondere die Umgebung bei den neu erstellten Ruhebänken. Verbessert habe sich hingegen die Littering-Situation bei den Bushaltestellen. Zimmermann nennt als Grund dafür die im vergangenen Jahr neu installierten Recyclingsstationen, die es ermöglichen, den Abfall getrennt zu entsorgen. Trotz integrierter Aschenbecher sei jedoch bei den Zigarettenstummeln keine Trendwende auszumachen. «Es landen einfach noch zu viele davon auf dem Boden.»

Zimmermanns erstes Projekt in Volketswil war die gemeinsam mit den Cleanwalkers durchgeführte Kampagne «Gemeinsam gegen Littering» auf den Regionalbussen, dann folgte im August des letzten Jahres eine Verteilaktion von Taschenaschen­bechern an den Bushaltestellen, die Einführung von Mehrwegbechern an lokalen Grossanlässen mit über 500 Besuchern und jüngst ein Aufruf zu Patenschaften. Die Initiantin hat mit drei bis vier Personen gerechnet, mittlerweile sind es 13 Teams geworden. «Ich bin positiv überrascht, dass es hier so viele Leute gibt, die sich am Littering stören und sich aktiv dagegen einsetzen wollen.» Die Patinnen und Paten sammeln in der Regel einmal pro Woche in einem vorgegebenen Gebiet Abfälle ein. «Im Prinzip machen wir aber keine Vorschriften, denn wir sind froh, wenn die Leute das freiwillig tun.» Ausgerüstet werden sie mit Leuchtwesten, Abfallzangen, Handschuhen, 17-Liter-Gebührensäcken und einer Tasche, um die verschiedenen Abfall-Fraktionen voneinander zu separieren.

Als Dank ein Apéro

Bei Fragen und Problemen steht die Sachbearbeiterin Abfall jederzeit ­telefonisch zur Verfügung. Dieses Angebot gilt aber auch für alle Volketswilerinnen und Volketswiler, die bezüglich Abfallentsorgung oder Littering eine Frage respektive ein Anliegen haben. Das Projekt Patenschaften ist laut Zimmermann reibungslos angelaufen. Allfällige Probleme seien ihr bislang noch nicht zu Ohren gekommen. Einmal im Jahr möchte sie die Teams zu einem Dankes-Apéro einladen, an dem sich die Engagierten kennenlernen und austauschen können.

Schlitzaktionen und Recyclingstationen

Als nächstes Projekt steht am 15. September der internationale Cleanup Day auf dem Programm. Daran mitmachen sollen dieses Jahr die Mitarbeitenden der Gemeindeverwaltung. «Damit sie einmal aus dem ­Gemeindehaus herauskommen und mit eigenen Augen sehen, wie sich die Littering-Situation draussen präsentiert», meint Zimmermann. Sie rechnet mit rund 30 Freiwilligen, die ihren Einsatz aber als Arbeitszeit abrechnen dürfen. Unterstützt wird das Team der Verwaltung von Mitarbeitenden aus dem lokalen McDonalds-Restaurant. Fürs nächste Jahr sind zwei Recyclingstationen im Griespark, eine vor dem Gemeindehaus und weitere an Bushaltestellen geplant. Auch ­unangekündigte Schlitzaktionen will die Fachstelle Abfall wieder durchführen. Zudem ist erneut eine gemeinsame Kampagne mit den Cleanwalkers geplant. Zimmermann hat für den Verein nur lobende Wort übrig: «Sie machen einen super Job und die Zusammenarbeit mit ihnen ist gut.»

Für Fragen rund ums Thema Abfall ist Sandra Zimmermann zu den gewohnten Öffnungszeiten der Gemeindeverwaltung unter der Telefonnummer 044 910 23 54 oder per E-Mail unter sandra.zimmermann@volketswil.ch ­erreichbar. Weitere Informationen findet man auch im Internet unter www.volketswil.ch.

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