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"Wir erhoffen uns ein klares Ja"

Erstellt von Toni Spitale | |   News

Zum Schutz und zur Förderung der Artenvielfalt verlangen Tobias Ulrich, Ernst M. Kistler und Gunnar Guggenbühl einen Rahmenkredit in der Höhe von 350 000 Franken. Das Begehren wird an der Gemeindeversammlung behandelt. Vom Gemeinderat liegt ein Gegenvorschlag vor. Im Interview nimmt das Initianten-Trio Stellung.

Aus der Sicht eines Laien deckt sich der Gegenvorschlag des Gemeinderats (siehe Weisung) weitgehend mit dem Inhalt der Initiative. Was hält das Initiativkomitee grundsätzlich vom Vorschlag der Behörde?

Wir begrüssen es sehr, dass der Gemeinderat in seiner Stellungnahme den traurigerweise schlechten Zustand der Artenvielfalt und den dringenden Handlungsbedarf anerkennt. Mit dem Gegenvorschlag teilt der Gemeinderat unsere Ansicht, dass der Erhalt und die Förderung der einheimischen Tier- und Pflanzenwelt (Biodiversität) zusätzliche finanzielle Mittel benötigt. Wenn die Behörde entsprechende Massnahmen in fünf statt in drei Jahren umsetzen will, ist das ganz im Sinne unseres Anliegens. Wird die verlängerte Frist für eine bessere Planung und Integration in die Verwaltungsarbeiten genutzt und die Erfolgskontrolle dadurch qualitativ verbessert, kann uns das nur recht sein. Wichtig sind einfach eine hohe Kadenz und die Kontinuität der Umsetzungsschritte.

Wo ortet das Komitee Defizite, wo ist der Gegenvorschlag allenfalls besser als die Initiative?

Die Biodiversitätskrise ist weit fortgeschritten und verlangt rasche und gezielte Hilfen. Tiere und Pflanzen stehen auch bei uns unter enormem Druck und erleiden seit Jahren herbe Verluste. Deshalb sind Hilfs- und Fördermassnahmen dringend. Bei einer Laufzeit von drei Jahren müsste die Gemeinde solche sehr schnell einleiten. Hat sie fünf Jahre Zeit, kann sie hingegen auch längerfristige Massnahmen besser planen, das heisst auch mit Nachbargemeinden absprechen und koordinieren. Gerade eben hat ja auch die Gemeinde Greifensee einen ähnlich hohen Förderbeitrag beschlossen. Beide Wege haben also ihren Vorteil. Wichtig ist, dass gezielte Massnahmen erfolgen und durch eine Erfolgskontrolle gewährleistet ist, dass die notwendige Wirkung erzielt wird.

Beide Vorlagen sind zeitlich begrenzt. Ist danach dann einfach Schluss mit der Förderung der Biodiversität?

Es ist klar, dass die Artenvielfalt weder in drei noch in fünf Jahren gerettet ist und wir uns zurücklehnen können. Mit dem Kredit von 350 000 Franken können aber wichtige Massnahmen initiiert und der Druck hoffentlich etwas gelindert werden. Der Schutz und die Stärkung unserer einheimischen Tier- und Pflanzenwelt ist aber natürlich eine Generationenaufgabe, mit welcher sich Politik und Gesellschaft immer wieder beschäftigen werden und die sie langfristig angehen müssen.

Was erhofft sich das Initiativkomitee an der Gemeindeversammlung vom 9. Juni?

Unsere Initiative hat bereits erreicht, dass sich der Gemeinderat mit der Thematik beschäftigt. Er hat dabei erkannt, dass die bisherigen Anstrengungen nicht ausreichen und Volketswil mehr machen muss, um die Lebensräume der heimischen Tiere und Pflanzen zu schützen und die schöne Natur vor unseren Haustüren zu bewahren. Am 9. Juni erhoffen wir uns ein klares Ja zum Kredit für die Artenvielfalt, auch als Zeichen, dass die Bevölkerung den Erholungswert der Natur erkennt und schätzt und den Gemeinderat auffordert, diese Aufgabe mit Elan und Ausdauer anzugehen.

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