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«Volketswil liegt genau in der Mitte»

Erstellt von Toni Spitale | |   Unsere Zeitung

In Scharen strömten die Einwohnerinnen und Einwohner auf den Hausberg an die Bundesfeier. Tiana Moser, Nationalrätin der GLP, erinnerte in ihrer Rede daran, dass Freiheit und Demokratie in der Schweiz keine Selbstverständlichkeit seien.

 

Noch am späten Nachmittag sah es danach aus, als würde die diesjährige Feier wettertechnisch ins Wasser fallen. Doch pünktlich zur Eröffnung der Festwirtschaft verzogen sich die grauen Regenwolken in Richtung Oberland und die Abendsonne rückte den Festplatz über Volketswil ins beste Licht. Als um 19 Uhr die Harmonie unter der Leitung von Hampi Adank zum Konzert aufspielte, waren die Bänke im Freien schon fast vollbesetzt und an den Getränke- und Essensständen hatte das Helferteam alle Hände voll zu tun.

Auch der Gemeindepräsident Jean-Philippe Pinto freute sich über den kurzfristigen Wetterumschwung, wie er zu Beginn seiner Begrüssung festhielt. Vom lokalen Wetter schlug er einen Bogen zur globalen Grosswetterlage. Seine Erkenntnis: «Es geht uns in der Schweiz und hier in Volketswil sehr gut.» Nach wie vor dürfe sich die Bevölkerung an einer hohen Lebensqualität erfreuen. Mit Ausblick auf die politische Agenda kündigte er an, dass sich der Gemeinderat zum Ziel gesetzt habe, noch näher bei den Bürgerinnen und Bürgern zu sein. Mit der Verlegung von Gemeinderatssitzungen in die Aussenwachten, gefolgt von einem Austausch mit der dortigen Bevölkerung und umrahmt von einem Apéro-riche, will die Behörde einen ersten Schritt in diese Richtung machen.

Taufessen im «Wallberg»

Sichtlich gerührt vom herzlichen Empfang durch die einheimische Festgemeinde - insbesondere aber durch die Harmonie, die einen Musikwunsch erfüllte - trat die Gastrednerin Tiana Moser, Nationalrätin der GLP, ans Mikrofon. «Wir sind alle hier, weil wir im Herzen Patriotinnen und Patrioten sind, weil wir glücklich sind, dass die Schweiz unsere Heimat ist, weil wir stolz sind auf unser Land und vermutlich auch, weil wir Traditionen schätzen.» Die Mutter von vier Kindern ist in Weisslingen aufgewachsen und lebt heute mit ihrer Familie in Zürich-Witikon. «Volketswil liegt genau in der Mitte. Ich komme hier also oft vorbei, wenn ich meine Eltern in Weisslingen besuche». Sie sei schon kurz nach der Geburt in Volketswil gewesen. Ihr Taufessen habe damals im Wallberg stattgefunden, erinnerte sich die 44-Jährige.

Begeisterte Wahlkämpferin

Als Grünliberale habe sie einen inneren Wertekompass, der sie antreibe und den sie in die politische Debatte einbringe. Aber für einmal, so versicherte sie, werde sie das Parteiprogramm beiseite lassen. Stattdessen sinnierte Moser über die politische Kultur, die Freiheit und die Schweizer Demokratie. Nach dem Sonderbundskrieg 1848 sei die moderne Schweiz gegründet worden. Die Sieger des damaligen Krieges seien den Unterlegenen mit Respekt begegnet. Dieser Respekt und auch die Wertschätzung vor der anderen Meinung, sei das, was in der Schweiz Reformen ermögliche. Es sei diese politische Kultur, die das Wesen der Schweizer Politik ausmache, betonte die GLP-Nationalrätin, welche in diesem Herbst für den Ständerat kandidiert. Wahlen findet die Referentin übrigens etwas Wunderbares. «Sie können es mir glauben, ich bin eine begeisterte Wahlkämpferin. Der Austausch mit der Bevölkerung ist dann am intensivsten.» Zudem würden ganz besonders die nationalen Wahlen deutlich aufzeigen, wie es um die politische Kultur in der Schweiz stehe. Mosers Eindruck ist der, dass die politische Debatte gerade in der Öffentlichkeit zunehmend heftiger und absoluter geführt werde. Eines stehe schon jetzt fest: «In der Schweiz er Politik hat niemand alleine die Mehrheit. Wir sind alle auf Gedeih und Verderb dazu verpflichtet zusammenzuarbeiten.» Das sei gut so, denn dieser Zwang zur Zusammenarbeit und die direkte Demokratie würden verhindern dass die Politik den Kontakt zur Bevölkerung verliere. Es lohne sich, immer mit einer gewissen Demut daran zu denken, dass die Freiheit und Demokratie, die uns so selbstverständlich erscheinen würden, alles andere als selbstverständlich seien, gab Moser weiter zu bedenken und schloss mit dem Appell: «Tragen wir Sorge zur Schweiz. Zu unseren Traditionen und gemeinsamen Werten. Dann werden uns auch die Kompromisse und Reformen gelingen, damit unser Land fit ist, für die Zukunft.» Danach stimmte die Harmonie den Schweizerpsalm an.

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