Anmelden | Registrieren

«Volketswil geht es sehr gut»

Erstellt von Toni Spitale | |   News

In Scharen strömten die Volketswilerinnen und Volketswiler am zweiten Neujahrstag in den «Wallberg», um sich gegenseitig Glück und Gesundheit für das neue Jahr zu wünschen. Der Traditionsanlass wurde wie gewohnt von schmissigen Klängen der Harmonie begleitet

Kurz vor seiner Ansprache wurde dem Gemeindepräsidenten eine besondere Ehre zuteil: Er durfte mit dem Dirigentenstab von Hampi Adank einen Marsch dirigieren. Die belustigte Gästeschar klatschte freudig im Takt mit. Nach diesem überraschenden Spass schlug Jean-Philippe Pinto zuerst etwas ernstere Töne an. Dem Aberglauben zufolge seien Schaltjahre Katastrophenjahre. Und gemäss einer Bauernregel werde es so richtig kalt. «Müssen wir 2024 also mit dem Schlimmsten rechnen?» Mitnichten, so Pinto. Er bleibe optimistisch. Anstatt über kriegerische Konflikte und Flüchtlingswellen zu lamentieren, hob er die kleinen positiven Nachrichten hervor. So habe sich die Population der grössten Tiere der Welt, der vom Aussterben bedrohten Blauwale, wieder erholt. Mit einem Augenzwinkern fügte Pinto an, dass der Gemeinderat im Rahmen der Umsetzung der Biodiversitätsinitative prüfe, einen kleinen Blauwal im Griesparkweiher aufzunehmen.

Steuereinnahmen sprudeln

Auch mit Blick auf das Lokale vermochte der Gemeindepräsident ­einige Lichtblicke am Himmel auszumachen. In seiner Funktion als ­Finanzvorstand zeigte er sich «sehr froh» darüber, dass die La-Prairie-Gruppe per 31. Dezember ihren Sitz immer noch in Volketswil hatte. Damit würden die Steuern 2023 des ­Kosmetikriesen, entgegen dem Budget, nach wie vor in die Gemeindekasse fliessen. Auch die Erträge aus den Grundstückgewinnersteuern würden reichlich sprudeln. «Volketswil geht es sehr gut. Die Finanzen sind im Griff.»

Im neuen Jahr freue er sich besonders auf den Event «Volki on Ice», eine von mehreren Aktivitäten, welche den Gemeindehausplatz beleben und aufwerten sollen. Die Rad- und Paracycling-WM 2024 von Ende September dürfte dann zu einer – zumindest kurzfristigen – Belebung der Zentralstrasse und des Dorfkerns führen. Und ein lebendiges Volketswil verspricht sich der Gemeindepräsident mit dem Dorffest, das Anfang Juli im Griespark statt­finden wird. Das OK war ebenfalls am Neujahrsanlass anwesend und stand den Gästen Red und Antwort.

Persönlich hat Pinto nur ­einen Neujahrsvorsatz gefasst, den er aber mit seiner ausschweifenden Rede ­sogleich wieder über den Haufen warf. Er will seine Reden kürzer halten. «Ich frage mich, ob das für einen Politiker überhaupt geht», schickte er Wissen, dass dieser Vorsatz wohl kaum umsetzbar ist, voraus. Gemäss der Gesellschaft für deutsche Sprache war «Krisenmodus» das Wort des Jahres 2023. Pinto gab seiner Hoffnung Ausdruck, dass es 2024 das Wort «Zuversicht» sein werde. Ganz zum Schluss wies er noch ­darauf hin, dass er seine Rede selbst geschrieben hat. Im nächsten Jahr solle dies dann aber ChatGPT tun ...

 

Zurück
Die Kommentarfunktion steht nur registrierten und angemeldeten Nutzern zur Verfügung. Zum Login.

Kommentare (0)

Keine Kommentare gefunden!