Anmelden | Registrieren

Und wo ist Gott?

Erstellt von Roland Portmann, reformierter Pfarrer | |   Unsere Zeitung

Ein bekannter Schweizer Religionskritiker warf kurz nach dem Ausbruch des Krieges in der Ukraine die Frage auf: "Und wo ist Gott? Wenn Gott besonders gefragt wäre, glänzt er durch Abwesenheit – wie jetzt in der Ukraine."

Die Frage um Gott angesichts des Leidens in der Welt stellen sich die Menschen, seit sie Gott denken können, beziehungsweise erleben; diese Frage hat ihre Berechtigung, denn: Wenn Gott gut ist, wie kann er dann solches Leid in der Welt, wie eben jetzt diesen Krieg zu lassen? Antworten wie der freie Wille des Menschen, die Unvollkommenheit der Schöpfung, die Sündhaftigkeit des Menschen etc. verfangen hier nicht, wirken sogar zynisch und sind: theoretisch. Gegenwärtig sehen und erleben wir eine "praktische" Antwort auf die Frage, wo denn nun Gott sei: Jesus sagt uns selbst: "Was ihr den Geringsten unter euren Brüdern und Schwestern getan habt, das habt ihr mir getan!" Gott ist bei und in den ukrainischen Flüchtlingen und allen Opfern des Krieges- auch die auf der russischen Seite. Paulus rät uns: "Betet ohne unterlass!" Gott ist in unseren Gebeten. Mit unseren Gebeten und Friedenskundgebungen wie am 7. März und am kommenden Donnerstag, dem 7. April, um 19 Uhr auf dem Gemeindehausplatz, solidarisieren wir uns mit allen Menschen, die unter diesem Krieg leiden. Unsere Gedanken und Gebete können dann eine Kraft entwickeln, die die Welt wirklich zum Besseren verändern kann… Das Johannesevangelium sagt uns: "Gott ist Liebe." Überall da, wo wir also Nächstenliebe- und sogar Feindesliebe üben, überall da ist Gott. Das Lied «ubi caritas- ibi deus est: wo man liebt- da ist Gott» fast das alles gut zusammen. Wo ist also Gott? ubi caritas- ibi deus est.

Pfarrer Roland Portmann

Zurück
Die Kommentarfunktion steht nur registrierten und angemeldeten Nutzern zur Verfügung. Zum Login.

Kommentare (0)

Keine Kommentare gefunden!