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Tatort "Villa Bock"

Erstellt von Majken Grimm | |   Unsere Zeitung

Die Theatergruppe Kindhausen bringt eine Kriminalkomödie auf die Bühne, in der es um einen Schriftsteller geht, welcher in eine missliche Lage gerät, die seiner Romane würdig wäre. Ein Blick in die laufenden Proben.

Lustige Musik spielt, als elf Schauspielerinnen und Schauspieler über die Bühne rennen, ein Mann wird aus einer Kiste herausgezogen. Alle verbeugen sich, der Vorhang fällt. Vor dem Mittagessen übt die Theatergruppe noch einmal das Ende des neuen Stücks. Der Regisseur macht Verbesserungsvorschläge, das Ganze wird wiederholt. Es ist Probewochenende im Parkhotel Wallberg. Am Nachmittag soll der erste komplette Durchlauf des neuen Stücks «Tatort Villa Bock» stattfinden.

Rund 25 Mitwirkende

Während das Restaurant Wallberg die Theatergruppe verköstigt, besprechen die Mitglieder den letzten Schliff: Es sind noch spezielle Flaschen aus Crashglas zu organisieren, welche ohne Verletzungsgefahr zu Bruch gehen. Heute wird die Probe noch mit einer PET-Flasche stattfinden. Ansonsten ist alles bereit: Das Bühnenbild mit Wohn- und Arbeitszimmer der Villa Bock steht, die gemieteten Scheinwerfer sind aufgehängt. Insgesamt sind etwa 25 Leute an dem Theaterstück beteiligt, wie Vereinspräsidentin Corinne Zwald ausführt. Neben den Schauspielerinnen und Schauspielern sind da noch die Leute von der Technik, vom Bühnenbau, von der Gastronomie und vom Rechnungswesen – und Regisseur Jürg Maier. «Wenn die Schauspieler nervös sind, ist Feingefühl wichtig», erklärt Aktuar Thommy Stählin. «Das macht Jürg Maier sehr gut.» Stählin wird in die Rolle des Inspektors schlüpfen. Früher habe er nicht viel vom Theater gehalten, sagt er. Doch irgendwann seien ihm die Ausreden ausgegangen, nicht hinzugehen. Inzwischen ist er schon über dreissig Jahre Teil der Theatergruppe. In den letzten Jahren sind zunehmend junge Gesichter dazugekommen. Stählin freut sich über den frischen Wind. «Ich finde es gut, weil das Theater dadurch weiterbesteht und weil die jungen Leute viele Dinge anders machen.» Mit Ausnahme des Regisseurs sind alle Hobbydarsteller.

Einen Riesenschritt weiter

Als das Dessert auf dem Tisch steht, ziehen sich die Visagistinnen mit den ersten Schauspielern in die Garderobe unterhalb der Bühne zurück. Für jede Person haben sie aus Hygienegründen eigene Schminkpinsel. Fürs Theater ist das Schminken ganz anders als für den Alltag, wie Stählin ausführt. Unter anderem ist die Schminke höher pigmentiert. Auch für die Frisur sind die Visagistinnen zuständig, damit das Gesicht gut zur Geltung kommt. Die Techniker richten die Scheinwerfer aus und Regisseur Jürg Maier nimmt wieder vor der Bühne Platz, gemeinsam mit den anderen Mitgliedern der Theatergruppe, die nicht auf der Bühne stehen werden. Dann geht es los: Der Hauptcharakter Hugo Bock (gespielt von Yanick Zwald) führt auf der Bühne ein Telefonat, welches ihn sichtlich beunruhigt, was auch seine quirlige Assistentin Mary (Susanne Kaufmann) bemerkt. Doch der Kriminalschriftsteller widmet sich direkt wieder seinem aktuellen Roman, für welchen er Mary bittet, eine Mordszene für ihn nachzustellen. Noch gibt es einige Textpatzer in der zweiten Hälfte des Stücks, jemand betritt die Bühne zu spät, ein Moment des Erschreckens muss noch besser abgestimmt werden. In der Pause und nach dem Applaus gibt der Regisseur den Darstellern Rückmeldung dazu, was sie beim nächsten Mal besser machen können. Doch das meiste ist da und die Zuschauenden sind bestens unterhalten. «Wir sind dieses Wochenende einen Riesenschritt weitergekommen», sagt Maier. Bis zur Premiere wird die Theatergruppe ihren Auftritt weiter perfektionieren.

Insgesamt wird die Theatergruppe das Stück elf Mal aufführen. Zur Premiere am Freitag, 3. November wird es einen Apéro geben. Tickets können über www.theater-kindhausen.ch gebucht werden.

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