Den Dorfladen Prima an der Zentralstrasse 3, ja, den kennt man und weiss auch um seine Vorzüge. Es fehlen noch Eier für den Kuchen oder ein Brot? Schnell ein Kind in den Laden schicken, eine kleine Belohnung für den Botengang gehört natürlich dazu. Aber in letzter Zeit ist mancher Einwohner beim Vorbeieilen stehen geblieben und hat erstaunt auf den altbekannten Laden geblickt. Etwas ist anders geworden – aber was? Der Dorfladen wirkt viel freundlicher mit Bistrotischen und -stühlen vor dem Eingang. Im rechten Schaufenster laden ein bequemes Sitzkissen und eine gut sichtbare Kaffeemaschine zum Verweilen ein. Das Innere des Geschäfts wirkt ebenfalls anders, stellt man beim Eintreten fest. Nein, renoviert wurde der Laden (noch) nicht. Hinter der Theke steht die Filialleiterin Sonja Löffel und begrüsst freundlich die Kundschaft, man fühlt sich sofort willkommen in dieser kleinen Wunderkammer, hier wird man als Mensch wahrgenommen und geschätzt. Eine moderate Umgestaltung des ­Ladens sowie die freundlichen und gut gelaunten Mitarbeitenden sorgen für eine angenehme Atmosphäre, man bekommt kompetente Hilfe, hat Zeit für ein Gespräch.

Neue Ausstrahlung

Die gewinnende Ausstrahlung des Dorfladens ist Sonja Löffel zu verdanken. Seit vergangenem Herbst ist sie als Filialleiterin für kleinere und grössere Verwandlungen im Dorfladen verantwortlich. «Ich kümmere mich gerne um Menschen und mir ist es wichtig, dass man sich bei uns wohlfühlt.» Zweifellos bringt sie viel Erfahrung mit, denn an ihrem vorherigen Arbeitsort in Zürich durfte sie ein Café aufbauen und dann als Filialleiterin die Bäckerei mit Café während 15 Jahren führen. Sie hatte gar nicht vor, die Stelle zu wechseln. «Eigentlich war ich mit meiner Arbeit in Zürich glücklich. Den Dorfladen zu beleben und den bevorstehenden Umbau zu begleiten, hat mich aber gereizt.» Der Prima läuft nun immer besser, es kommen vermehrt Kunden einkaufen, da eine Konstanz gegeben ist. Sonja Löffel und die stellvertretende Filialleiterin Cheyenne Stalder arbeiten beide 100 Prozent, fünf weitere Personen in Teilzeitpensen. «Wir haben ein tolles Team und ergänzen uns dank der verschiedenen Erfahrungen sehr gut. Wir möchten den Dorfladen beleben, er soll zu einem Treffpunkt für Jung und Alt werden.» Die Öffnungszeiten sind auch kundenfreundlicher geworden, Montag bis Freitag ist der Laden durch­gehend von 6.30 bis 18.30 Uhr geöffnet, am Samstag von 7.30 bis 14 Uhr. Nach dem Umbau ist geplant, früher zu öffnen und zusätzlich warme Mahlzeiten anzubieten. Sonja Löffel nimmt auch beratend Einsitz in der Baukommission. In den nächsten Jahren soll das ganze Haus umgebaut und neben dem bestehenden Sortiment eine Bäckerei mit Café integriert werden. «Der Einkauf im Dorfladen soll auch während des Umbaus möglich sein», betont die Filialleiterin. Sicher ist, dass sie wertvolle Ideen für die Renovation einbringen wird.

Volketswil ist ihre Heimat

Schon seit 1991 wohnt Sonja Löffel in unserer Gemeinde, hier sind auch ihre Söhne aufgewachsen. Seit einem halben Jahr ist sie begeisterte Grossmutter und hütet einen Tag pro ­Woche ihr Enkelkind. Sie ist ­bestens vernetzt, so war sie 13 Jahre bei der Feuerwehr, beteiligte sich ­aktiv im Elternrat der Primar- und Oberstufe, hat in den Schulhäusern Hellwies und später Zentral mitgeholfen und den Kontakt mit Kindern, Lehrerschaft und Eltern sehr geschätzt. «Das sind schöne Momente, wenn ehemalige Schülerinnen und Schüler als Erwachsene im Prima stehen und ich sehe, wie toll sie sich ent­wickelt haben und nun selbst Eltern geworden sind.» Die Leitung des Prima ist für sie wie ein Nachhausekommen, sie darf ihre Berufserfahrungen einbringen und dazu auch während der Arbeit in ihrer geliebten Wohngemeinde sein, Kontakte pflegen und den Dorfladen zu einem Quartiertreffpunkt ausbauen.