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Sicherer und schneller durch Volketswil

Erstellt von Dennis Baumann | |   News

Am zweiten Forum über das Gesamtverkehrskonzept Volketswils diskutierten die Teilnehmenden, wie die aktuellen Verkehrsherausforderungen gemeistert werden sollen.

Bessere Anschlussmöglichkeiten, weniger Durchgangsverkehr und sicherere Velo- und Fusswege. Um dies und viele weitere Punkte ging es im zweiten Forum zum Gesamtverkehrskonzept in Volketswil. Dazu wurde die Bevölkerung eingeladen im Kultur- und Sportzentrum Gries mitzudiskutieren.

Bereits im November 2021 suchte die Gemeinde mit der Bevölkerung den Dialog und führte eine Bestandesaufnahme zur allgemeinen Verkehrssituation in Volketswil durch. Über ein aus dem Forum entstandenes Begleitgremium wurde formuliert, was im Fuss-, Velo, öffentlichen und motorisierten Individualverkehr verbessert werden soll. Verabschiedet wurden die Ziele durch den Gemeinderat. Das Gesamtverkehrskonzept dient ihm als Leitlinie für die kommenden 15 bis 20 Jahre. Am zweiten Forum Anfang Mai 2022 galt es herauszufinden, wie das Konzept umgesetzt werden kann.

Fehlende Verbindungen

Ein hoch frequentiertes öV-Netz, Anschlüsse an die Autobahn und Bahnhöfe in nahegelegenen Nachbarsgemeinden bilden in Volketswil eine solide Basis. Dennoch lassen gewisse Punkte zu wünschen übrig, wie sich am Forum herausstellte. Die beiden Verkehrsexperten Oscar Merlo von «Teamverkehr» und Walter Schenkel von «Synergo» präsentierten den rund 50 Teilnehmenden, welches Fazit für die einzelnen Verkehrskategorien gezogen wurde und Ansätze, den Problempunkten entgegenzuwirken. Das Fuss- und Radwegangebot sei grundsätzlich zufriedenstellend, hält Schenkel fest. Die Vernetzung sollte allerdings ausgebaut werden. Auf einer Karte wurden deswegen diverse Netzlücken im Fuss- und Veloverkehr eingezeichnet. Längere Lücken wie etwa zwischen Hegnau und Zimikon sollen geschlossen werden. Gleichzeitig gilt es bestehende Velostrecken klarer zu signalisieren.

öV-technisch besteht ebenfalls aus ausbaufähiges Fundament. Trotz hoher Frequenz kommt es zu Busverspätungen und damit einhergehend Anschlussabbrüchen an die S-Bahn. Ausserdem ist die Anbindung an Nachbargemeinden wie Illnau-Effretikon und Fehraltorf nicht vorhanden. Bestehende Verbindungen sollen optimiert werden. Etwa die Strecke zwischen Uster, Volketswil und Effretikon soll mit weniger Umsteigen verbessert werden.

Beim Autoverkehr ging es vor allem um Lärmemissionen. Der Durchgangsverkehr durch Hegnau verursacht Lärm. Ein Vorschlag aus dem ersten Forum, einen Tunnel zu bauen ist unrealistisch. «Es würde nicht nur teuer werden, es würde wohl mit rund 25 Jahren zu lange dauern», erklärt Schenkel. Deswegen lohne es sich mehr den Durchgangsverkehr siedlungsverträglicher abzuwickeln, etwa mit neuen Tempo-30-Zonen im Quartier. Der Autobahnlärm soll über eine Überdeckung auf dem Streckenabschnitt zwischen der Ausfahrt Hegnau und Volketswil minimiert werden.

Tempo 30 verlangsamt öV

Den meisten Punkten konnten die Teilnehmenden zustimmen. Grösstenteils wurden sie um weitere Ideen ergänzt. Im Zentrum des Themas Fuss- und Veloverkehr äusserten sich zahlreiche Voten, dass es vor allem Begegnungsorte zum Aufenthalt brauche. Zudem brauche es zusätzliche Abstellmöglichkeiten für Velos an den Bushaltestellen. Der öV ist für Personen in Gebieten wie dem Homberg und Herenweg nur mit längeren Fussmärschen erreichbar. Die Möglichkeit einen Teil der Strecke mit dem Velo zurückzulegen würde den öV attraktiver machen. Beim motorisierten Individualverkehr war allen voran der Lärm Hauptdiskussionspunkt. Es stellten sich Fragen über die Autobahnüberdeckung, ob diese gross genug sei und in naher Zukunft umgesetzt werden kann. Zwischenlösungen wie eine Ausbreitung von Tempo 80 auf jenem Autobahnabschnitt wurden in Raum geworfen. Tempo 30 in den Quartieren und Tempo 50 auf Hauptstrassen innerorts sollen ebenfalls zur Lärmreduktion beitragen.

Weiteren Handlungsbedarf in Sachen Lautstärke sahen die Teilnehmenden im Gebiet um das Einkaufszentrum Volkiland. Speziell ausserhalb der Geschäftszeiten lockt die Umgebung immer wieder Autoenthusiasten. Die Lösungsansätze zur Lärmreduktion stehen jedoch mit dem öV in Konflikt. Tempo 30 und 50 würden eine Verlangsamung zur Folge haben. Ansonsten wünschten sich die Teilnehmenden eine direkte Verbindung in die Nachbarsgemeinde Illnau und Fehraltorf, wie auch eine Verlängerung der Glatttalbahn.

Die Vorschläge werden nun wieder von Gemeinderat und Begleitgremium weiter diskutiert. Eine öffentliche Infoveranstaltung im Jahr 2023 wird zeigen, was letztendlich in naher Zukunft umsetzbar und was erst in den kommenden Jahrzehnten möglich ist.

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