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Sandra D'Angelo

Erstellt von Andrea Hunold | |   Unsere Zeitung

Sandra D’Angelo hatte schwere Zeiten, nachdem sie im Jahr 2019 an Brustkrebs erkrankt war. Inzwischen ist sie genesen und hat für Leidensgenossinnen eine Marktlücke entdeckt. In einem Online-Shop bietet sie Bandanas und Extensions an.

«Es war eine harte Zeit, als bei mir – trotz regelmässigen Kontrollen beim Frauenarzt – ein aggressiver Tumor in der Brust und bereits Metastasen an den Lymphknoten festgestellt wurden. Ich musste fünf ­Monate Chemotherapie sowie fünf Wochen Bestrahlung über mich ergehen lassen», erzählt Sandra D’Angelo. Die Nebenwirkungen seien schlimm gewesen, unter anderem begleitet von Haarausfall. «Mit den angebotenen Perücken, Kopftüchern und Chemokappen gefiel ich mir überhaupt nicht, ich hatte das Gefühl, dass mich alle anstarren. Ich wollte mich aber trotzdem hübsch und gut fühlen, was auch für die Genesung sehr wichtig war.» So entstand bei der Volketswilerin die Idee, selber ein Produkt herzustellen, welches neben dem Zweck zu kaschieren auch modern und flippig ist. Ihre Bandanas erreichten schnell Interesse und Aufmerksamkeit, deshalb gründete sie einen Online-Shop. Dort können Frauen nach eigenem Wunsch alles selbst zusammenstellen. Vom breiten bunten Sortiment an Kopftüchern und Stirnbändern kann man auch ein- oder beidseitig Extensions einbinden. Das Kunsthaar kann geschnitten, frisiert und sogar Locken können gedreht werden. Für die Näharbeiten hat sie eine Schneiderin aus Volketswil gefunden. Neben dem vielfältigen Angebot gibt Sandra D’Angelo auf ihrer Website auch viele weitere Tips zum Thema Körperpflege, Kosmetik und Make-up. Und wenn jemand beim Zusammenstellen seiner Bandanas unsicher ist, besteht die Möglichkeit, bei ihr vorbeizukommen. Sie macht aber auch Hausbesuche.

Stets positiv gelebt

«Mein neuer Online-Shop macht mir viel Freude und gibt mir eine schöne Beschäftigung», erzählt sie begeistert. Der Shop (www.uniqueles.ch), der so viel wie «einzigartig» heisst, kam ihr gerade gelegen, als nach ihrer Krebserkrankung auch noch Corona kam. «Mein Mann und ich haben den Shop miteinander in aller Ruhe aufgebaut, gleichzeitig war es für mich ein wertvoller Verarbeitungsprozess meiner Krankheit.» Inzwischen wird ihr Produkt mit bis zu 1500 Franken von der IV finanziert. Das entsprechende Rückforderungsformular befindet sich auch auf der Website. Von jedem verkauften Produkt spendet sie zudem 5  Franken an die Krebsliga Zürich und Pink Ribbon Schweiz. Die Zeit ihrer Krebserkrankung sei auch für ihre Familie sehr schwierig gewesen, sie habe aber versucht, trotz Krankheit den Alltag so normal wie möglich weiterzuleben. «Ich war immer positiv und habe nie daran gedacht, dass ich nicht mehr weiterleben könnte.»

Zukunft in Dubai?

Die kreative Arbeit hat ihr schon immer viel Spass gemacht. So hat sie schon früher viel gezeichnet und im Moment malt sie mit Acryl. In der schönen Dachwohnung in Zimikon, wo sie mit ihrem Mann und den zwei Töchtern wohnt, hängen überall bunte und ausdrucksstarke Bilder von ihr. «Eigentlich träumte ich immer von einer Karriere als Modedesignerin oder Inneneinrichterin. Gemacht habe ich schlussendlich – auf Wunsch meiner Eltern – dann doch das KV auf einer Bank.» Aufgewachsen ist sie im Kreis 5 mit einem Schweizer Vater und einer portugiesischen Mutter. Als sie dann vor gut 20 Jahren ihren Mann kennen lernte, zog sie zuerst zu ihm nach Schwerzenbach und später fanden sie ihre Eigentumswohnung in Volketswil. Ihre Töchter (inzwischen 20 und 16 Jahre alt) sowie ihr kleiner Hund geben ihr Halt und eine Beschäftigung, welche gerade zurzeit noch wichtiger ist, da ihr Mann seit Anfang Jahr geschäftlich in Dubai ist. «Wir werden ihn alle zusammen in den Sommerferien besuchen gehen. Und wer weiss, vielleicht werde ich dort auch einmal heimisch werden und meine weitere Zukunft dort verbringen.»

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