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Peter Gräff

Erstellt von Urs Weisskopf | |   Unsere Zeitung

„Das sind wir“ ist eine Rubrik über Menschen, die in der Gemeinde Volketswil leben oder arbeiten.

„Ich pflanze und verkaufe Weihnachtsbäume – keine Christbäume“ präzisiert Peter Gräff die Bezeichnung, und fügt schmunzelnd hinzu“… denn es seien nicht nur Christen, die seine Nordmanntannen kaufen.“ Gräff zeigt sich offen für vieles, nur eines mochte er nicht; ein Bauer mit Milchkühen werden. Diese Einstellung verhärtete sich in der Lehre im Weinland bei einem Bauer mit Milchkühen. Der strikte Zeitplan war nicht sein Ding. Damals musste man in Gutenswil früh um sieben Uhr die Milch in der Milchhütte abliefern. Umso lieber arbeitete er draussen auf den Feldern. Die Freude wuchs in der landwirtschaftlichen Schule. Ein Vorteil war auch seine Genauigkeit, der Ordnungssinn, welche in der Bewirtschaftung der Felder zu einer guten Qualität führte.

Schwein gehabt

Früher hatte er noch eine Schweinezucht mitten im Dorf, doch mit dem Wachstum der Bevölkerung reduzierte sich die Freude an den Glücksbringern. Ein Deal befreite die Nachbarn von den Nebenwirkungen der Schweinezucht. Er konnte ausserhalb eine Parzelle pachten und erweiterte seinen Betrieb mit Obstbäumen und verzichtete auf die Schweinezucht. Zukünftig widmete sich Gräff in den letzten 40 Jahren ganz den Bäumen, zuerst den Obstbäumen und belieferte zweimal in der Woche Zürcher Kunden mit den Äpfeln. Nach und nach wuchsen auf einem kleinen Fleck, welches wenig geeignet für normalen Anbau war, Tannenbäume. Zuerst pflanzte Gräff Blau- beziehungsweise Rottannen und ein wenig Nordmanntannen. Mit der Zeit wuchs die Beliebtheit der letztgenannten. „Es ist einfach eine schöne Tanne“, zeigt sich Gräff begeistert.

Klimaneutrale Nordmanntannen

Gräff ist stolz, dass sein Anbau der Nordmanntannen in und um Gutenswil liegt und somit eine sehr gute Klimabilanz aufweist. Klassische Weihnachtsbäume aus Holz gelten als klimaneutral, so der Tenor der Spezialisten. Denn beim Wachsen speichern sie reichlich CO2. Werden Sie verbrannt, um Strom und Wärme zu produzieren, entsteht nur so viel CO2, wie sie vorher gespeichert haben. Auch die kurzen Anfahrten sprechen für eine gute Sache. Die Beliebtheit der Nordmanntannen liegt zum einen an ihrem sehr gleichmässigen Wuchs, zum anderen aber vor allem an ihren weichen Nadeln, durch die keine Verletzungsgefahr für Kinder droht. Mit guter Pflege ist diese Art lange haltbar. Die Hauptarbeit geschieht während des Jahres. Gras mähen, nach dem Rechten schauen und mit der Rebenschere nachhelfen. Je nach Jahreszeit gibt es mehr oder weniger Arbeit. Dadurch entsteht mit dem Aufwachsen der Bäume einen Bezug.

Fröhliche Geschichten

Der Lohn sind die freudigen Gesichter, wenn der Baum gefunden wird. Es sind bekannte Gesichter, mit denen ein paar freundschaftliche Worte gewechselt werden. Schön, dass auch junge Familien mit ihren Kindern unser Angebot entdeckt haben. „Es ist immer eine spannende Sache“, sind sich Gräff und seine Frau einig. „Nach dem schönsten Baum, der verkauft wurde, ist immer wieder ein anderer der Schönste.“ Es sind einige Episoden, die sich Gräff mit Schmunzeln erinnert. Zum Beispiel der Mutter, die mit ihrem kleinen Bub mitten in den Nordmanntannen stand. Die Frau wollte einen kleinen Baum kaufen, doch der Sohn beharrte auf einen grösseren. „Warum willst du denn einen Grösseren? Fragte die Mutter. „Nun“, entgegnete der Knirps, unter einem grösseren Baum hat es viel mehr Platz für Geschenke.“ Auch die Geschichte mit der grossen Tanne, die sorgfältig ins Auto verstaut wurde, um nachher festzustellen, dass die Frau keinen Platz mehr hatte und zu Fuss nach Hause laufen musste, bleibt in Erinnerung.

Haben Sie nach all dem Gesagten noch Zeit für ein Hobby?

Vom Obstbauer zum Züchten von Weihnachtsbäumen. Einmal in der Woche reiten, gehört auch zu den Hobbys. Dazu lauf ich viel und der eigene Wald sollte auch gepflegt werden.

Was lieben Sie so an der Gemeinde Volketswil?

Volketswil ist lebendig wegen der vielen Ortsteile. Dass man sich manchmal lustig über einen anderen Ortsteil macht, gehört dazu. Wir sind doch Volketswiler. Auch an die Bundesfeier gingen wir in den letzten Jahren immer zur Huzlen.

Gibt es einen Lieblingsort?

Eine kleine grüne Oase in meinem Wald. Aber das bleibt mein kleines Geheimnis.

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