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Mehr als nur ein Betreuungsort

Erstellt von Rahel Köppel | |   News

Beim Wort «Hort» denken wohl viele an einen Ort, wo Kinder betreut werden, etwas spielen und dann wieder nach Hause gehen. Der Tageshort Volketswil zeigt jedoch mit seinem neuen päda­gogischen Konzept, dass viel mehr dahintersteckt.

Im Tageshort Volketswil ist vor knapp einem Jahr ein neues pädagogisches Konzept erarbeitet worden, bei dessen Aufgleisung die Grundsätze des Hortes überarbeitet und festgelegt wurden. Das gesamte Team war anwesend und hat gemeinsam über Ziele und Grundsätze des Hortes entschieden. «Deshalb können wir das Konzept gut umsetzen», sagt Hortleiterin Daniela Reichmuth. «Das gesamte Team steht dahinter und kann die Grundsätze auch erfüllen.» Neu wird das Konzept alle zwei Jahre auf seine Aktualität geprüft und wenn nötig angepasst.

«Die Sprache ist das A und O»

Der Hort bietet Kindern vom Kindergarten- bis zum Sekundarstufenalter Betreuung, und das nicht nur ausschliesslich während der Schulzeit. «Auch an freien Tagen und in den Ferien betreuen wir die Kinder im Gegensatz zum Schülerclub der Schule», berichtet Reichmuth. «In der Schulferienzeit widmen wir uns jeweils einer bestimmten Thematik, zum Beispiel die Polargebiete. Mittels Spielen und Ausflügen behandeln wir dann das Thema.» Ein Aspekt, der im Tageshort besonders stark thematisiert wird, ist das Er­lernen der Sprache. Reichmuth sagt dazu: «Die Sprache ist das A und O für die Verständigung. Können sich Kinder verständigen, können sie sich auch wehren und den Mitmenschen mitteilen, was ihre Bedürfnisse sind.» Im Tageshort wird Schweizerdeutsch gesprochen. Merkt das Team, dass ein Kind Mühe damit hat, wird versucht, dieses in der Sprache besonders zu unterstützen und zu fördern. «Im Notfall wird eben mit Händen und Füssen gesprochen», so Reichmuth. «Einer der schönsten Augenblicke ist es jeweils, wenn sich ein Kind, das eigentlich sehr still ist und nicht viel spricht, sich zum ersten Mal wehrt und sich selber ausdrückt.» Durch Alltägliches lernen Aber auch andere Werte werden im Hort aufgenommen. Dem Team ist es wichtig, dass die Kinder möglichst selbstständig sind. Dies kann zum Beispiel beim Essen trainiert werden, wo die Kinder sich das Wasser selbst einschenken. «Sie sind jeweils ganz stolz, wenn sie Dinge selber schaffen und nicht mehr für ­alles unsere Hilfe benötigen.» Beim Einnehmen der jeweiligen Mahlzeiten lernen die Kinder Tischmanieren und einen höflichen Umgang miteinander. Auch wird die Motorik durch die korrekte Verwendung von Besteck verbessert. Im Tageshort Volketswil ist eine Köchin angestellt, die eine gesunde und ausgewogene Ernährung sicherstellt. Auch dies ist ein Grundsatz des Konzepts: den Kindern Gesundheit und gute Ernährung zu vermitteln.

Voneinander lernen

Zum täglichen Ablauf des Hortes gehören unter anderem Gruppenzeiten, wo die Kinder in eingeteilten Gruppen gemeinsam Aufgaben lösen. Dabei lernen sie, sich gegenseitig zu helfen und gemeinsam Probleme zu bewältigen. Auch selbstständige Spielzeiten kommen nicht zu kurz. Dabei werden die Kinder von Fachpersonen beobachtet, welche die Verhaltensweisen analysieren und daraus pädagogische Erkenntnisse ziehen. Diese fliessen dann auch in die Ausführung des Konzepts ein. Zum Beispiel kann man bei diesen Beobachtungen sehr gut die verschiedenen Bedürfnisse der Kinder erkennen. Bei Rollenspielen lernen die Kinder spielerisch verschiedene Familienkonstellationen kennen. «Uns ist es sehr wichtig, dass alle Kinder, egal welche Herkunft, Religion oder Geschichte sie haben, Teil der Gemeinschaft sind und sich gerecht behandelt fühlen», erzählt Reichmuth. «Das ist auch ein Punkt, den wir im neuen Konzept nochmals klar auf­geführt haben.» Der Tageshort Volketswil zeigt also klar: In einem Hort passiert mehr als nur Kinderbetreuung. «Wenn wir jeweils von den Eltern die Rückmeldung bekommen, ihr Kind erzähle nicht wirklich viel vom Hort, haben wir unser Ziel erreicht», so Reichmuth. «Das bedeutet nämlich, der Hort ist Routine geworden und gehört für das Kind zum normalen Tagesablauf.

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