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Liebe Volketswilerinnen, liebe Volketswiler, geschätzte Leserinnen und Leser

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Gemeindepräsident Jean-Philippe Pinto blickt am Ende des Jahres auf die Themen zurück, die Volketswil und die Welt 2022 bewegt haben.

Wissen Sie noch, was Sie am Morgen des 24. Februar 2022 gemacht haben? Was es zum Frühstück gab und welche Gedanken Ihnen auf dem Weg zur Arbeit durch den Kopf gingen? Russlands Armee hat an diesem Morgen die Ukraine überfallen, die europäische Friedensordnung ist innerhalb weniger Stunden komplett zusammengebrochen. Die Welt danach war nicht mehr dieselbe wie zuvor. Dieser Krieg bringt vielen Menschen weltweit unendliches Leid, insbesondere in der Ukraine. Auch wir in der Schweiz sind davon betroffen. Erdöl- und Gaspreise stiegen sofort auf ein unvorstellbar hohes Niveau und an der Börse kam es zu einem Kurssturz.

Endlich hatte man das Gefühl die Corona-Pandemie einigermassen überstanden zu haben, und nun dieser Krieg. Dieser Krieg löste auch bei mir Wut und gleichzeitig Ohnmacht aus. Was soll man tun? Viele zeigten sofort grosse Hilfsbereitschaft auf die Fluchtbewegung aus der Ukraine, nahmen Geflüchtete bei sich zu Hause auf, halfen mit Geld- und Sachspenden oder bei der Koordination der Ankommenden. All diesen Helferinnen und Helfern gebührt ein grosser Dank. Es ist diese Tatkraft und der Glaube an das Gute, die mich jeden Tag wieder motivieren, mich für Volketswil einzusetzen.

Als Folge des Krieges muss sich das Gemeindeführungsorgan (GFO) mit der Energiemangellage auseinandersetzen, da aufgrund der reduzierten Gaslieferungen aus Russland eine Gas- und Strommangellage droht. Der Kernstab des GFO hat verschiedene Szenarien durchgespielt und die nötigen Vorbereitungsarbeiten in Auftrag gegeben. Verschiedene Massnahmen sind in der Zwischenzeit umgesetzt worden, wie zum Beispiel die Reduzierung der Weihnachtsbeleuchtung und die Umstellung der durchgehenden Strassenbeleuchtung. Der Kernstab des GFO ist bemüht, die Massnahmen mit Augenmass und bevölkerungsverträglich umzusetzen. Auf jeden Fall haben die Sparappelle schon einiges bewirkt.

Erfreulich ist für den Gemeinderat, dass in diesem Jahr die meisten Anlässe wieder durchgeführt werden konnten. Die Stimmung in der Bevölkerung war klar besser. Endlich konnte man sich wieder ohne Schutzmassnahmen treffen und austauschen. Der Neuzuzügertag konnte endlich wieder stattfinden, ebenso das Fantasy Festival im Griespark. Leider musste die Jungbürgerfeier mangels Teilnehmender abgesagt werden, was mich auch persönlich enttäuscht hat. Sind das vielleicht noch die Auswirkungen von Corona? Positiv waren auch die verschiedenen Jubiläen: Der Sportclub Volketswil (SCV), der Fussballclub Volketswil (FCV) und die katholische Pfarrei Bruder Klaus konnten ihr 50-jähriges Bestehen feiern, die Senig ihr 40-jähriges Bestehen. Es ist immer schön zu sehen, wie aktiv unsere Gemeinde ist, ganz nach unserem Motto «Volketswil – das sind wir».

Die Erneuerungswahlen vom 27. März 2022 brachten grosse Änderungen beim Gemeinderat. Neu in den Gemeinderat zogen Marcel Egloff (FDP), Thomas Brauch (SVP) und Ioana Mattle (GLP) ein. Es ist für mich als Gemeindepräsident eine grosse Freude zu sehen, wie rasch sich das Team gefunden hat und an verschiedenen Projekten mit grossem Elan arbeitet. Nach vielen Jahren der gemeinsamen Zusammenarbeit galt es Abschied zu nehmen von Christoph Keller (parteilos), Regina Arter (SVP) und Christian Knechtle (SVP). Unser langjähriger stellvertretender Gemeindeschreiber und Leiter der Präsidialabteilung, Tumasch Mischol, ist ab 1. Januar 2023 neuer Gemeindeschreiber der Gemeinde Herrliberg.

Ganz besonders gefreut haben mich zwei Attraktionen im Schwimmbad Waldacher. Zwei Drachen zieren neu den Steingarten gleich nach dem Eingang. Es fand auch eine Lesung mit spannenden Drachengeschichten durch unsere Bibliotheksmitarbeiterinnen statt. Vor allem die ganz jungen Besucherinnen und Besucher hatten anfangs ein bisschen Angst, einem sprechenden und fauchenden Ungetüm zu begegnen. Auch das Vollmondschwimmen bei idealen Wetterbedingungen stiess auf gute Resonanz. Mit über 75 000 Eintritten konnte gar ein neuer Gästerekord in unserer Badi geknackt werden.

Mit einem Stimmenanteil von 50,9 Prozent erteilten die Stimmberechtigten der Einzelinitiative zur Prüfung einer Einheitsgemeinde am 15. Mai 2022 grünes Licht. Gemeinderat und Schulpflege starteten am 2. November 2022 mit einer gemeinsamen Sitzung ins Projekt Einheitsgemeinde. Eine paritätisch zusammengesetzte Projektgruppe setzt sich nun mit den inhaltlichen Fragen im Detail auseinander. Die neue Gemeindeordnung soll im ersten Halbjahr 2024 zur Urnenabstimmung gebracht werden. Noch steht viel Arbeit bevor.

Der Blick ins Jahr 2023 verspricht weitere interessante Entwicklungen. Der Kantonsrat hat den nötigen Krediten für den Aufbau des Innovationsparks Zürich und der Umnutzung des heutigen Militärflugplatzes in einen Forschungs-, Test und Werkflugplatz zugestimmt. Dies ist ganz im Sinne des Gemeinderates. Unsere Anliegen werden ernst genommen. Schrittweise wird das Flugplatzareal in Dübendorf nun für die Öffentlichkeit zugänglich, ökologisch aufgewertet und mit der Umgebung vernetzt. Ich bringe bei sämtlichen Treffen mit Vertretern des Bundes und des Kantons klar zum Ausdruck, dass sich die Entwicklungsmöglichkeiten nicht einseitig auf eine Flugplatzseite verteilen dürfen. Der Gemeinderat will für Volketswil Zukunftsperspektiven schaffen und die Gemeinde gezielt weiterentwickeln.

Die Stimmbürgerinnen und Stimmbürger haben an der Gemeindeversammlung vom 2. Dezember 2022 dem jährlich wiederkehrenden Kredit von 250 000 Franken für die Standortförderung zugestimmt. Sie wird in Volketswil in Form eines Mandats organisiert, was der Exekutive die nötige Flexibilität bietet. Für die Jahre 2023 bis 2027 hat der Gemeinderat jährliche messbare Ziele für die Standortförderung festgelegt.

Am 1. Juni 2023 soll der Neubau der Vitafutura AG eröffnet werden. Mit einem breiten Angebot an Services, Unterstützung und Pflege soll auf die Bedürfnisse jedes Menschen eingegangen werden. Im Mittelpunkt steht dabei, ein selbstbestimmtes Leben in Geborgenheit zu ermöglichen. Bis zum Eröffnungstermin bleibt noch viel zu tun. Musterstudios und weitere Räumlichkeiten können aber bereits besichtigt werden.

Nach diesem hektischen Jahr sollten wir uns umso mehr auf die Festtage freuen. Zum Jahreswechsel gilt es, neue Energie zu tanken und den Blick trotz aller Herausforderungen mit Zuversicht in die Zukunft zu richten. Ich wünsche Ihnen eine schöne Weihnachtszeit und ein erfolgreiches neues Jahr. Ich hoffe, wir sehen uns am 2. Januar 2023 um 11 Uhr zum Neujahrsapéro im Wallberg. Bleiben Sie gesund!

Jean-Philippe Pinto, Gemeindepräsident

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