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Irene Schneider

Erstellt von Andrea Hunold | |   Unsere Zeitung

Das Leben von Irene Schneider und ihrer Mutter ist so unglaublich spannend, dass sie ein Buch darüber geschrieben hat.

Geboren wurde Irene Schneider 1939 im Havelland, nahe Berlin, just als der Zweite Weltkrieg ausbrach. Bei Kriegsende flüchtete sie – damals fünf Jahre alt – mit ihrer Mutter und ihrer Grossmutter vor dem anrückenden russischen Militär an die Holsteinische Ostseeküste. Sie verbrachte ihre Kindheit und Jugendjahre am Strand und beim Segeln und lebte mit Mutter und Grossmutter im Hotel, welches von ihrer Mutter geführt wurde. Ihr Vater, traumatisiert vom Kriegsdienst, fand nicht mehr ins Leben zurück und beging schlussendlich Suizid. All diese Erlebnisse schweissten die drei Frauen noch mehr zusammen. Die vielen und aussergewöhnlichen Erlebnisse und das spannende Leben ihrer Mutter hat sie dazu bewogen, diese Autobiografie zu schreiben. Auch trotz der ganzen Kriegs-Dramatik ist das Buch von der ersten bis zur letzten Seite spannend zu lesen. Es gibt auch viele heitere Episoden und die Autorin zeigt auf, wie die Menschen damals im Kriegsdeutschland zusammengehalten haben. Gute und wertvolle Freundschaften sowie selbstlose Unter­stützung prägten diese Zeit in ihrem Leben.

Näht die Kleider selber

Der Liebe wegen zog Irene Schneider von Deutschland nach Volketswil. Ihren Mann Albert lernte sie in Graubünden kennen. Sie wollte in der Schweiz Ski fahren lernen und er absolvierte dort den Militärdienst. Sohn und Tochter kamen zur Welt und Albert Schneider baute das Geschäftshaus an der Schmiedgasse 26. «Bis zu seinem viel zu frühen Tod waren wir glücklich verheiratet. Mein Mann arbeitete trotz seiner Krankheit jeden Tag in seiner Firma. Er war immer humorvoll und bei guter Laune. Ich war Mädchen für alles und seine rechte Hand im kaufmännischen Bereich.» Nach seinem Tod kehrte Irene Schneider an die Ostseeküste zu ­ihrer alleinstehenden Mutter zurück. Am Strand führte sie ein erfolgreiches Sportgeschäft, eine grosse Minigolf-Anlage und ein Café auf der Zuschauerterrasse vor einem riesigen Trampolin. «Das war ein Riesengaudi», erinnert sich Schneider. ­Daneben blieb ihr auch noch Zeit zum Surfen. «Und ich schaffte sogar noch den Segelschein.» Ihr Lebensmotto habe schon immer «B-B-B» gelautet: Bewegung – Bewegung – Bewegung. Und auch heute noch, mit über 80 Jahren, steht sie nicht still. Sie liebt es, ihre zwei Urenkel zu hüten, geht regelmässig ins Turnen und näht ihre Kleidung selbst. «Das habe ich bei meiner Oma abgeschaut, sie war Schneidermeisterin.» Seit ein paar Jahren wohnt sie nun in einer hübschen und hellen Gartenwohnung in der Alterssiedlung In der Au. Sie fühle sich hier sehr wohl. Alles ist gut zu Fuss erreichbar. Ob sie ein zweites Buch mit dem Namen «Irene» schreiben wird, weiss sie aber noch nicht. Spannend wäre ­dieses ganz bestimmt.

Das Buch «Ingrid – ein Kriegskind» kann auf Amazon bestellt werden, und es liegt in der Volketswiler Gemeinde­bibliothek auf.

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