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"Ich gehe offen auf Menschen zu"

Erstellt von Toni Spitale | |   News

Im Rahmen des Bettaggottesdienstes wird der 50-jährige Daniel Geevarghese, gebürtiger Inder, als neuer Pfarrer in der katholischen Pfarrei Volketswil eingesetzt. Was er aus seiner Heimat vermisst, wie er die Kirchgemeinde und ihre Mitglieder wahrnimmt und warum er sich einst für eine geistliche Laufbahn entschied, erzählt Geevarghese im Interview mit den "Volketswiler Nachrichten".

VoNa: Herr Geevarghese: Am
kommenden Sonntag werden Sie
offiziell als neuer Pfarrer eingesetzt.
Worauf freuen Sie sich besonders?

Ich freue mich darauf, dass ich mit der Gemeinde lebendige Gemeinschaft aus dem christlichen Glauben heraus gestalten kann. Und ich freue mich, dass die Menschen mir mit viel Vertrauen begegnen und meinen Dienst als Priester annehmen.

Wie nehmen Sie die Gemeindemitglieder der Katholischen Pfarrei
Volketswil wahr?

Die Gemeindeglieder sind gut informiert über wichtige Themen unserer Gesellschaft und Kirche, die uns allgemein beschäftigen. Sie schätzen die kirchliche Gemeinschaft und wirken gerne aktiv mit.

Was gefällt Ihnen an Volketswil?

Volketswil ist geprägt von ländlichen und städtischen Anteilen. Die Pfarrei ist relativ jung. 2021 feiern wir das 50- Jahr-Jubiläum. Die Pfarrei ist schnell gewachsen und zählt derzeit rund 5000 Mitglieder. Es gefällt mir, mit einem Team arbeiten zu können. Es gibt eine gute Gruppe von Freiwilligen und Ehrenamtlichen, die gerne mitwirken und unsere Arbeit unterstützen.

Gibt es etwas aus Ihrer Heimat, das Sie hier vermissen?

Ich vermisse meine Geschwister und meine Verwandten schon ein wenig. So wie auch, einfach mal in meiner Muttersprache sprechen zu können.


Um beim Thema zu bleiben – welche Gewohnheiten aus Ihrer Kultur werden Sie in Ihre Tätigkeit einfliessen lassen?

Gottvertrauen und Geduld. Besonders, wenn ich mit schwierigen Situationen umgehen soll. Weiter gehe ich offen und mit Vertrauen auf die Menschen zu.

Wie kam es dazu, dass Sie sich einst für eine geistliche Laufbahn entschieden?


Als Kind wurde mir über Jesus als Menschenfreund erzählt. Von früher Jugend an hatte ich den Wunsch, dem Weg Jesu zu folgen und Menschen auf ihrem Weg zu begleiten.


Die jüngst publik gewordenen Missbrauchsfälle haben arg am Image der Katholischen Kirche gekratzt. Es kam folglich zu vielen Austritten von Kirchenmitgliedern. Was wollen Sie tun, um wieder mehr Leute am Sonntag in den Gottesdienst zu locken?


Transparenz und Authentizität der Kirche werden in dieser Zeit infrage gestellt. Ich empfinde das als Warn-Notruf, dass sich die Kirche renovieren muss. Wir müssen Transparenz und Authentizität stärker leben. Was die Kirche predigt und lehrt soll auch für das tägliche Leben stimmen. Ich möchte eine Kirche, die mit den Menschen unterwegs ist und ihre Anliegen wahrnimmt. Alle wichtigen Themen diskutiere ich mit dem Seelsorgeteam und Pfarreirat und höre gerne die Anliegen und Wünsche der Menschen in der Gemeinde. Als Katholiken gehören wir einer universalen Kirche an, was aber wirklich zählt, ist, wie wir das kirchliche Leben in Volketswil gestalten. Es liegt vielfach an uns, wie die Kirche in Volketswil für die Menschen da ist.


Was macht eigentlich Daniel Geevarghese, wenn er einmal nicht im Dienste Gottes und der Kirchgemeinde unterwegs ist?


Als Pfarrer im Dienste Gottes und der Kirchgemeinde unterwegs zu sein ist mir eine grosse Freude und ich mache es auch gerne. Kirche ist Teil meines Lebens. doch brauche ich auch Zeit für mich, um mich zu erholen und Kraft zu schöpfen. Allgemein nehme ich – soweit der Dienst es zulässt - an Montagen frei und unternehme etwas mit meinen Freunden.

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