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Gibt es eigentlich Engel? Wers glaubt ...

Erstellt von Pfarrer Roland Portmann | |   Unsere Zeitung

Die Engel und der Glaube an sie haben eine lagen Tradition und auch heute noch glaubt eine Vielzahl von Menschen an diese «himmlischen» Kräfte.

Naturwissenschaftlich lassen sie sich nicht belegen – sie sind geistige Wesen, die sich weder wiegen noch vermessen oder gar fotografieren lassen. Sie haben keinen physischen Körper, der altert, und sind «ewig», das heisst nicht den Gesetzen von Raum und Zeit unterworfen. Engel sind eine Glaubenssache. So weiss der christliche Glaube vieles über sie zu berichten: Das Wort «Angelos» ist griechisch und beutet Bote; Engel sind also Boten des Willen Gottes. Sie sind die Botschafter Gottes, sie bringen uns seine Botschaft der Liebe. Für viele sind die Engel auch «Schutzengel»: Sie begleiten uns, beschützen und helfen uns, so wie das in der Geschichte von Tobit beschrieben wird. Durch die Engel lässt Gott die Menschen wissen, was er von ihnen will. Das schönste Beispiel ist hier der Verkündigungsengel Mariens:

Ein Engel verkündet Maria ihre Schwangerschaft und die Geburt von Jesus. Gottes Liebe wird so in der Welt durch seinen Sohn offenbar. An Weihnachten verkünden Engel diese Botschaft den Hirten auf dem Feld. Engel sind personal, sie haben Persönlichkeit und tragen somit Namen: Michael, Gabriel ... Sie haben einen freien Willen und Verstand und tun den Willen Gottes – oder auch nicht; diese ­«gefallenen» Engel nennt die Bibel Dämonen, voran ihr Anführer, der Satan. Heute aber sollen die Engel, die Gottes Willen tun, im Zentrum stehen: die Engel, die zu uns kommen, uns begleiten und beschützen. Sie sind «Geschöpfe» und in dem Sinne nicht göttlich; sie sind von Gott «gemacht» wie wir Menschen auch, deshalb sollten wir sie nicht verehren oder gar «anbeten». Sie sind die Boten und nicht Gott selber.

Engel kann man nicht beweisen, nur glauben: Sie sind eine Glaubenswahrheit – allerdings eine, die die Menschen seit Hunderten von Jahren und bis heute begleitet. Erfahrungen mit Engeln findet man im Alten und Neuen Testament, in der ganzen Kirchengeschichte, und auch hier in unserem Dorf gibt es sicher Menschen, die mit ihnen Erfahrungen gemacht haben. Menschen, die sich auch schon einmal von einem Schutzengel getragen gefühlt haben. Mir selber ist bis jetzt noch kein Engel begegnet, jedenfalls nicht wissentlich. Aber vielleicht gilt hier auch das alte jüdische Sprichwort: «Einen Engel erkennst du erst, wenn er an dir vorübergegangen ist!»

Gerade in der Weihnachtszeit können wir vielleicht nach diesen «himmlischen Mächten» Ausschau halten und fühlen uns vielleicht von diesen «good vibes» sogar getragen. Und: Auch wir selber können uns gegenseitig zu «Engeln» werden, wenn wir Gottes Botschaft der Liebe verkünden und tun.

Frohe Weihnachten!

Pfarrer Roland Portmann, katholische Pfarrei Volketswil

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