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«Hallo» und «c’est le ton qui fait la musique»

Erstellt von Tarzisius Pfiffner, Seelsorger, katholische Pfarrei Volketswil | |   Unsere Zeitung

Vor nicht allzu langer Zeit gab es in Zug einen Pfarrer, der hiess Pfarrer Wolf. Er war in der Pfarrei Gut Hirt tätig. Wenn man ihn traf, pflegte er zu spassen, dass er der einzige Wolf im Schafspelz sei.

Ich bin seit Anfang Mai 2023 neu in der katholischen Pfarrei Bruder Klaus in Volketswil tätig. Ich habe zuerst Theologie studiert und arbeitete dann rund zehn Jahre in verschiedenen Pfarreien als Pastoralassistent, wie es damals hiess. 

Anschliessend machte ich eine Ausbildung zum Chorleiter und leitete über viele Jahre Chöre: Kinderchöre, Gospelchöre und Kirchenchöre. Nun bin ich wieder zu meinem ersten Beruf zurückgekehrt. Kein Wolf im Schafspelz, aber ein Musiker in Soutane. Was bin ich nun? Ein geistlicher Musiker oder ein musikalischer Geistlicher? 

Ich bin nun im siebten Monat hier (nein, nicht schwanger) und es gefällt mir immer noch sehr gut! Ich treffe viele angenehme Leute: auf der Strasse und in den Geschäften, in der Gemeinde und auf dem Markt. Ich wurde auch sehr nett vom Team der katholischen Pfarrei in Volketswil empfangen, die mir jede nur erdenkliche Unterstützung zukommen lassen! Ebenso herzlich wurde ich von den reformierten Kolleginnen und Kollegen begrüsst. Danke, liebe Volketswilerinnen und Volketswiler, für den netten Empfang! 

Was macht nun ein Seelsorger so den ganzen Tag? Seelsorge natürlich. Gespräche führen, reden und zuhören, beraten, helfen, an Sitzungen teilnehmen, Feiern und Treffen organisieren und vieles mehr. Eines ist sicher: In der Seelsorge steht die Kommunikation im Vordergrund. Hören und reden. 

Bei meinen Gesprächen habe ich bemerkt, dass ich als musikalischer Geistlicher etwas Besonderes einbringen kann. «C’est le ton qui fait la musique!» Wenn man miteinander spricht, diskutiert und auch Meinungsverschiedenheiten austauscht, gilt es stets, auf den richtigen Tonfall zu achten. Vielleicht einmal lieber «dolce» als «marcato» oder «fortissimo». Lieber «taktvoll» als «presto» oder «staccato». Was in der Musik, bei Chören oder in Harmonien gilt, ist auch in der Seelsorge wichtig. Aufeinander hören, miteinander spielen. Dann kommt es gut. Denn wer wünscht sich schon, dass jemand einem den Marsch bläst?

Musikalische Seelsorge im obigen Sinne, das möchte ich nach Volketswil bringen. Am liebsten gerne mit Ihnen. Sie hören sicher auch gerne Musik. Und Seelsorge, also seiner eigenen Seele und der Seele seines Nächsten Sorge tragen, können wir alle. So wünsche ich Ihnen, dass Sie musikalisch unterwegs sind und stets den richtigen Ton treffen! «C’est le ton qui fait la musique!»

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