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Gian Bodenmann

Erstellt von Andrea Hunold | |   Unsere Zeitung

Der 15-jährige Gymnasiast ist bei den JUSO und engagiert sich seit einiger Zeit auch in Umweltprojekten. Ein Höhepunkt war der Besuch an der diesjährigen Klimakonferenz in Strassburg.

Gian Bodenmann erwartet mich im modernen Einfamilienhaus in Gutenswil, wo er seit seiner Geburt mit seinen Eltern und der älteren Schwester wohnt. Praktisch sei die Lage, einen Katzensprung entfernt von der Bushaltestelle, welche ihn nach Uster ins Gymnasium bringt. Dort hat er auch seinen Freund Davide kennen gelernt, mit dem er sich seit einigen Monaten intensiv für Umweltfragen einsetzt. «Davide war bereits mit der GFGZ (Gesellschaft zur Förderung der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit) in Kontakt und fragte mich, ob ich ihn an die Klimakonferenz begleiten würde.» Da er sich schon länger mit dem Klimawandel auseinandersetzte, sagte er begeistert zu.

Klima als Schulfach

Das Thema «Klimawandel in deiner Region» führte die Jugendlichen dann im Mai dieses Jahres nach Strassburg, wo sie im Europarat sprechen und ihr Projekt vorstellen durften. «Eine sehr interessante Reise, bei der viele zukunftsorientierte Inhalte zum Thema kamen.» Dies waren unter anderem Solarenergie, Entwicklungsprojekte für Wasserstoffautos, Klimaschutz als Menschenrecht, mehr Grünflächen in den Städten, Förderung und Finanzierung nachhaltiger Start-ups oder auch Klima als Schulfach. Gerade Letzteres ist Gian Bodenmann sehr wichtig und er möchte nach den Sommerferien deshalb auch Kontakt mit seiner Schulleitung aufnehmen. Im Intranet der Schule sei er bereits aktiv sowie auch bei den JUSO in seiner Umgebung. Die grenzüberschreitende Zusammenarbeit mit der GFGZ gefällt ihm sehr. Es seien alles Jugendliche aus der Bodenseeregion. Auch vom Abschlusstreffen Ende Juni in Vaduz war er sehr angetan. «Vaduz ist toll, klein und überschaubar, dort soll der öffentliche Verkehr gefördert werden.» Lebhaft und engagiert erzählt Gian von seinen Erlebnissen und seinen Ideen. Er möchte sich weiterhin für Umwelt und Politik einsetzen. Vielleicht später auch beruflich. Was er einmal studieren möchte, ist noch nicht ganz klar, ­zurzeit schwankt er zwischen Politikwissenschaften oder Wirtschaftsrecht. Es bleibt noch etwas Zeit, um sich zu entscheiden. Wichtig sei ihm jetzt der Dialog, auch mit Mitschülern, um abzutasten, wie gross das Interesse in den Klassen für Klimafragen sei. Eine Aufnahme des Faches «Klima» in der Oberstufe findet er sehr wichtig. «Um Klimafragen kommen wir nicht mehr herum.» Das Interesse an Geschichte und dem Weltgeschehen war bei ihm schon von jeher sehr gross. Früher war er oft stundenlang mit Weltkarten und den Grenzen der Länder beschäftigt. Auch Geschichtsbücher und historische Werke haben es ihm angetan. Sein Stundenplan ist im Moment noch ziemlich vollbepackt.

Ballett als Hobby

Neben Schule und Klimapolitik bleibt dem Schüler nicht mehr viel Freizeit für Hobbys. Seit acht Jahren geht er regelmässig ins Ballett. Früher habe er auch eine Zeit lang Piano gespielt. Sehr freut er sich nun auf die Sommerferien. Er fliegt für zwei Wochen mit seinen Eltern nach Mexiko, in der ersten Woche sind Bade- und Erholungsferien angesagt, in der zweiten Ferienwoche möchten sie dann Land und Leute kennen lernen.

Die GFGZ fördert die grenzüberschreitende Zusammenarbeit vor allem in der deutsch-schweizerischen Grenzregion. Sie trägt dazu bei, die mentalen und politischen Grenzen – die sich hauptsächlich in den Köpfen der Menschen befinden – abzubauen. Weitere Infos unter: www.gfgz.org

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Kommentare (2)

  • julian.heer@icloud.com
    am 22.07.2023
    Toller Bursche!
  • Toni.Thaler@gmx.ch
    am 24.07.2023
    Es ist verständlich, dass zum jetzigen Zeitpunkt "wichtige" Themen in und um Volketswil eher etwas dünn gesät sind. Vor allem auch, da an der Baustelle in der Ackerstrasse derzeit Bauferien herrschen und die beiden Lichtsignalanlagen auf gelb blinkend geschalten sind. Umso mehr habe ich mit grossem Interesse den Artikel über Gian Bodenmann, verfasst von Andrea Hunold, gelesen. Nur habe ich mich nach der Lektüre gefragt, was dieser Artikel mit dem so genannten öffentlichen Interesse der Volketswilerinnen und Volketswiler zu tun hat? Es wurden die Interessen, die Charakterisierung und die Tätigkeiten des jungen Mannes im Detail vorgestellt. Das ist persönlich und auch völlig in Ordnung. Aber muss man jemanden im "Volketswiler" so zur Schau stellen? Ich denke nein. Alle sollen leben wie sie möchten. Wenn man sich aber für die Umweltprobleme aktiv einsetzt (so wie im Artikel beschrieben) und "Klima als Schulfach" wünscht, muss man mit gutem Beispiel vorangehen. Da passen für mich die Ferien von Gian in Mexiko nicht so richtig zu seinen Werten. Aber er ist ja nicht der Klimaaktivist Max Voegtli.