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Gedanken zum Jahreswechsel

Erstellt von Yves Krismer | |   Unsere Zeitung

Das Jahr neigt sich langsam dem Ende zu. Schulpräsident Yves Krismer blickt zurück und gibt einen Einblick in die jüngsten Entwicklungen der Schule Volketswil.

Der Schulalltag orientiert sich weniger am Kalenderjahr, sondern vielmehr am Rhythmus von Sommer zu Sommer. Wichtige Stichtage sind unterjährig – mit dem Beginn eines neuen Schuljahres oder wie in diesem Jahr mit dem Amtsantritt der neuen Schulpflege. Die letzten Monate waren geprägt von zahlreichen schönen Momenten und ebenso anspruchsvollen Herausforderungen. Gerne gebe ich Ihnen einen Überblick zu den jüngsten Entwicklungen im Sinne einer Rückschau und lege gleichzeitig unsere Pläne für eine attraktive und erfolgreiche Zukunft der Schule Volketswil dar.

Für die Schülerinnen und Schüler wird der tägliche Unterricht neuerdings durch bislang unbekannte und teils beängstigende Veränderungen geprägt. So war Anfang Jahr Corona im Klassenzimmer noch allgegenwärtig – Einschränkungen und Masken weit bekannt. Nach dem Angriffskrieg in der Ukraine wurden weitere Unsicherheiten bei unserer jungen Bevölkerung ersichtlich – was bedeutet ein Krieg in Europa?

In bemerkenswerter Art und Weise stand die Schule zusammen, unterstützte mit verschiedenen Spendenaktionen und integrierte Kinder aus geflüchteten Familien. Im Sommer dann, zu Beginn des neuen Schuljahres, war für einzelne Klassen der Umgang mit einer Lehrperson ohne pädagogischen Hintergrund eine neue Erfahrung – wie funktioniert Schule mit einer Lehrkraft ohne Ausbildung? Ich meine erstaunlich gut und problemlos. Und schliesslich wurden dann Mitte Jahr auch dramatisch klingende Voraussagen zur denkbaren Energiemangellage in der kälteren Jahreszeit bekannt.

In all diesem Trubel von sich verändernden und teils Angst einflössenden Rahmenbedingungen ermöglicht die Schule Volketswil allen Beteiligten ein sicheres Lern- und Arbeitsumfeld. Mit Weitblick und erfolgreicher Teamarbeit wird die individuelle Förderung der Schülerinnen und Schüler respektive berufliche Weiterentwicklung der Angestellten sichergestellt. Mein grosses Dankeschön gilt hier allen Beteiligten im Schulumfeld, speziell den Eltern und dem aktiven Elternrat in allen Schulhäusern, unseren vielseitig engagierten Lehrerinnen und Lehrern im Klassenzimmer mit ihren Schulleitungen sowie den verschiedenen Angestellten im Umfeld (Bibliothekare, Busfahrer, Hauswarte mit dem Hausdienst, Liegenschaften- und Schulverwaltung oder Sozialarbeiter etc.).

Ein wichtiger Teil unserer weitsichtigen Planung betrifft die Sicherstellung von ausreichend Schulraum. In den letzten Jahren hat die Schülerzahl deutlich zugenommen. Im Schnitt mindestens ein bis zwei Klassen pro Jahr – was seit meinem Eintritt in die Schulpflege fast ­einem Platzbedarf von rund einem weiteren Schulhaus entspricht. Die Gemeinde Volketswil wächst, zahlreiche Bauprojekte sind bewilligt oder in Planung und so wird der unverändert überproportionale Schülerzuwachs anhalten.

Überaus erfreulich ist daher die Tatsache, dass die Sanierung und Erweiterung im Schulhaus Zentral diesen Sommer fristgerecht fertiggestellt werden konnte und im Schulhaus Lindenbüel die erste Sanierungsetappe kürzlich begonnen hat. Wir gehen davon aus, dass unser ambitionierter Projektplan trotz längeren Lieferfristen für Baumaterialien und generell fehlenden Fachkräften planmässig umgesetzt werden kann. Zur Sicherstellung des Schulraums in den nächsten fünf Jahren hat die Schulpflege kürzlich entschieden, die fünfte Etappe im Feldhof vorzuziehen, das heisst, zurück auf den bisherigen Zeitplan zu wechseln. Zur Erinnerung: Eine Streckung des Schulraumprojekts wurde vor einigen Jahren wegen finanzieller Gründe (Unterstützung der Investitionsplanung der politischen Gemeinde respektive Planungsschwierigkeiten durch Corona) vollzogen. Im Projektteam werden verschiedene Optionen zur Sanierung im Feldhof geprüft und kommenden Jahres dem Souverän zur Abstimmung unterbreitet. Mit grosser Wahrscheinlichkeit wird der Schulraum aber auch nach Beendigung der Sanierung im Feldhof nicht ausreichen. In unserem langfristigen Planungshorizont ab Schuljahr 2027/28 sind Engpässe in verschiedenen Teilen von Volketswil nicht auszuschliessen und daher sind frühzeitig neue und weitere Varianten zu prüfen. Die Schulpflege geht dieses wichtige Thema mit unveränderter Professionalität, dem Beizug externer Fachpersonen und mit hohem Fokus auf Kosteneffizienz an. Provisorische Bauten wollen wir – wenn immer möglich – vermeiden.

Mit dem Amtsantritt der neuen Schulpflege am 1. Juli 2022 wurden gemeinsam neue Legislaturziele für die Amtsperiode 2022 bis 2026 definiert. Im Fokus steht unverändert das Kind für eine ganzheitliche Bildung und Kompetenzentwicklung für die Zukunft. Auch wollen wir uns in den nächsten vier Jahren erneut und mit gezielten Massnahmen für eine attraktive Schule positionieren und die Vereinbarkeit von Familie und Beruf erhöhen. Bildungsthemen sind im Wandel und die Schule Volketswil will weiterhin eine aktive und vorausschauend agierende Rolle einnehmen. Wir sehen uns in der Pflicht, dem Mangel an Lehrkräften nachhaltig entgegenzuwirken und die langjährigen Versäumnisse der kantonalen Politik möglichst neutral zum Kindswohl auszugleichen. Dank verschiedenen Vorstössen und in enger Absprache im Bezirk Uster möchten wir hier unseren Beitrag leisten.

Die Schule Volketswil ist im Wandel und bleibt trotz turbulenter Zeiten souverän und fokussiert auf den zugetragenen Bildungsauftrag bedacht. Mit rund 2 300 Schülerinnen und Schülern und weit über 400 Angestellten sind die Prozesse effizient und effektiv ausgestaltet und dadurch die Ressourcen optimal eingesetzt. Das Abstimmungsresultat zur Einzelinitiative Einheitsgemeinde mit der überaus knappen Zustimmung verstehen wir als Auftrag, nochmals vertieft zu prüfen, ob eine Einheitsgemeinde Volketswil tatsächlich einen Mehrwert darstellt. In diesem Sinne sehen wir den laufenden Prozess und der seit rund drei Jahren fortführenden Diskussionen mit dem Gemeinderat positiv entgegen. Wir sind gespannt, ob sich für die Schule Volketswil ein nachhaltiger Erfolg bieten lässt. Unsere Anliegen werden wir gezielt und dezidiert einbringen – eine Erfolgsgeschichte wie die Schule Volketswil soll mindestens gleichwertig fortgeführt werden. Es bleibt interessant und abzuwarten, doch schlussendlich entscheiden Sie, liebe Volketswilerinnen und Volketswiler, welche Schule Sie sich für unsere Gemeinde wünschen.

Im Namen der Schulpflege danke ich Ihnen für Ihre langjährige Treue und Unterstützung. Ich wünsche Ihnen und Ihren Angehörigen besinnliche Weihnachtstage und ­einen schönen Jahresschluss. Bleiben oder werden Sie im neuen Jahr gesund und mögen Ihre Wünsche in Erfüllung gehen. Herzliche Grüsse

Yves Krismer, Schulpräsident

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