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Frühjahrsputz auf dem Gemeindegebiet

Erstellt von Majken Grimm | |   Unsere Zeitung

Unterwegs mit den Cleanwalkers: Eine Rekordzahl an Helferinnen und Helfern sammelte am 16. März herumliegenden Abfall ein und füllte damit zwei Mülltonnen. Mit dabei war auch der FC Volketswil.

Im Wasser des Guntenbachs schimmert etwas Grünes. Ein Fremdkörper, der nicht in das Wohngebiet eines Bibers gehört. Vorsichtig steigt Michel Fässler die Böschung hinab, in der Hand einen «Dreizack», wie er ihn nennt. Doch die PET-Flasche lässt sich schwer herausangeln. Darum nähert sich Gunnar Guggenbühl am anderen Ufer mit einem weiteren Dreizack. Während Fässler die Flasche in seine Richtung rückt, spiesst Guggenbühl sie auf und befördert sie in einen Eimer. «Das ist Teamwork», sagt Fässler fröhlich. Es ist die Frühjahrsputzete der Cleanwalkers.

Rechtzeitig bevor herumliegender Abfall unter austreibenden Pflanzen verschwindet, rückt der Verein gemeinsam mit engagierten Helferinnen und Helfern aus, um ihn einzusammeln. Erstmals ist auch der FC Volketswil mit dabei. Insgesamt sind rund 60 Personen aller Altersklassen zwei Stunden lang auf dem Gemeindegebiet unterwegs. Ihre neongelben Leuchtwesten bieten ihnen Sicherheit vor dem Verkehr.

Das Problem mit dem Abfall

Dass Littering nicht nur ein ästhetisches Problem ist, zeigen zahlreiche Studien. Während ein Apfel in der Natur nach einigen Wochen schon zu Erde wird, dauert es bei einer PET-Flasche 450 Jahre. Abfall wird von Tieren oft versehentlich verschluckt. So ist bekannt, dass Störche Gummibänder und Plastikfolie teilweise für Würmer halten und ihren Jungen verfüttern, welche daran sterben können. Ist Plastik bereits stark zersetzt zu sogenanntem Mikroplastik, kann es sogar von Bäumen aufgenommen werden. Auch Menschen essen ungewollt Mikroplastik: Jede Woche etwa das Gewicht einer Kreditkarte. Abfall ist leider überall. Selbst in abgelegenen Gegenden in den Alpen haben Wissenschaftler Plastikteilchen im Schnee gefunden. Über den Wind und den Wasserkreislauf verbreitet sich, was in die Natur gerät.

Eine Aktion mit Wirkung

Um diesem Problem etwas entgegenzusetzen, setzen die Cleanwalkers jeden März und November eine grosse Aufräumaktion an. Zusätzlich ziehen sie ab und zu spontan los. An diesem Engagement für die Umwelt schätzt Michel Fässler auch die soziale Komponente und die Bewegung an der frischen Luft. «Es gehört viel Organisatorisches dazu, Vorstandssitzungen und Besprechungen mit der Gemeinde, aber am meisten macht es uns Spass, draussen aktiv zu sein.» Was sich findet, ist immer wieder überraschend. Dieses Mal sind es unter anderem Eisenstangen, eine Fahrradpumpe und ein Vorhängeschloss samt Schlüssel. Bereits nach 500 m ist der erste 110-Liter-Abfallsack voll. Nicht alles wurde bewusst in die Natur geworfen. Manches wurde wohl unbemerkt von den Parkplätzen oder Warenlagern herübergeweht. Die ehemaligen Besitzer eines Folienballons dachten wahrscheinlich nicht daran, dass dieser irgendwo wieder landen würde. Doch dazu kommt viel bewusstes Littering. Häufig sind zum Beispiel Zigarettenstummel, welche Giftstoffe in den Wasserkreislauf freisetzen, oder auch Pappbecher von Fast-Food-Ketten. Am Ende kommt viel Abfall zusammen: Als sich alle Teilnehmer der Aktion auf dem Gemeindehausplatz versammeln, füllen sie zwei ganze Mülltonnen. All das wird die Umwelt nun nicht weiter belasten. Zu hoffen ist, dass das Bewusstsein in der Bevölkerung für den sachgerechten Umgang mit Abfall weiter steigt.

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