Um es kurz zu sagen: Ich lehne die Vorlage AHV 21 ab. Nicht etwa weil ich gegen das gleiche Rentenalter für Frau und Mann bin, sondern aus grundsätzlichen Überlegungen. Seit der Einführung der AHV hat sich diese unzähligen Reformen unterzogen. Jedes Mal ist sie teurer und vor allem aber auch bürokratischer und komplizierter geworden. Von nachhaltig gesicherter Finanzierung keine Spur. Es wird gesagt, ohne AHV 21 geht diese zu Grunde. Soll sie doch. Dann besteht endlich ein ernsthafter Anlass für eine nachhaltige Totalrevision statt einer neuen Pflästerlipolitik. Ich könnte seitenlang über nachhaltige Reformen statt missratener Massnahmen schreiben. Doch ich beschränke mich auf einen einzigen Aspekt: den «Generationenvertrag». Dieser besagt, dass Eltern ihre Kinder versorgen und diese Kinder später die Existenz ihrer betagten Mütter und Väter sicherstellen. Das hat bei der Einführung der AHV so auch geklappt, weil es damals üblich war, Familien mit Nach­kommen zu gründen. Diese Zeiten haben sich geändert. Der alte «Generationenvertrag» ist überlebt. Kinderlose Personen haben die Erziehungskosten für den Nachwuchs eingespart und sind somit selbst für ihre Altersvorsorge verantwortlich. Sie haben keinen Anspruch auf AHV-Altersrenten, sondern nur auf die selbst finanzierte Pensionskasse und ihre dritte Säule. Das ist zwar etwas hart formuliert, aber nebst der steigenden Lebenserwartung eine demografische Tatsache. 

Heinz Bertschinger, Gutenswil