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"Die Lust am neuen Volketswil wecken"

Erstellt von Jean-Philippe Pinto, Gemeindepräsident | |   Unsere Zeitung

Liebe Volketswilerinnen, liebe Volketswiler, geschätzte Leserinnen und Leser: Ich wünsche Ihnen ein glückliches, erfolgsreiches und vor allem gesundes neues Jahr und hoffe, dass Sie gut gestartet sind. Wir alle hoffen, dass 2021 ganz anders werden wird als 2020, das sogenannte Corona-Jahr.

Was nehmen Sie mit ins 2021? Auf jeden Fall hoffe ich, dass Sie mit Mut und Zuversicht in das neue Jahr gestartet sind. Spannende Momente und Ereignisse warten auf uns. Es kann nur noch besser werden! Das Jahr 2020 war in jeder Hinsicht aussergewöhnlich und hoffentlich einmalig. Es hat uns viel abverlangt. Innert weniger Wochen hat das Corona-Virus unseren Alltag, unsere Sicht auf die Welt völlig verändert. Das Jahr 2020 hat gezeigt, dass viele Dinge nicht planbar sind: Lockdown, durchkreuzte Pläne, Homeoffice und -schooling, Videokonferenzen, Leben auf Distanz, Hoffen und Bangen.

Sorgen um wirtschaftliche Existenz

Das Jahr hat uns aber auch unsere Stärken und Schwächen gezeigt. Die Corona-Pandemie hat unseren Alltag massiv verändert und nimmt unsere Gedanken und Gefühle in Beschlag. Viele von uns sorgen sich um ihre Gesundheit und das Wohlergehen ihrer Liebsten, insbesondere der Älteren in der Familie. Auch in Volketswil sind Menschen am Virus erkrankt und gestorben, was mich persönlich betroffen macht. Viele machen sich aber auch Sorge um ihre wirtschaftliche Existenz. Kann ich meine Familie auch morgen noch ernähren? Wie steht es um meinen Job? Wir alle müssen weiterhin auf gesellige Treffen, auf Sportveranstaltungen, Konzerte und Theateraufführungen verzichten. Wir müssen Abstand halten zu Menschen, die uns nahe stehen. Das fällt sehr schwer. Doch es gibt keine Alternative. Wir müssen unsere Kontakte auf ein Minimum beschränken, damit wir uns und andere schützen und das gefährliche Corona-Virus stoppen. Die Wirkungen einer Impfung brauchen Zeit.

Erste Impfungen als ermutigendes Zeichen

In den vergangenen Monaten haben viele Bürgerinnen und Bürger mit grossem Einsatz geholfen, unseren Alltag aufrecht zu erhalten. Sie haben uns - soweit möglich - ein Stück Normalität bewahrt und uns die Gewissheit vermittelt, dass am Ende des Tunnels immer ein Licht erscheint. Ihnen allen möchte ich an dieser Stelle dafür von Herzen danken; ebenso allen, die uneigennützig geholfen haben, wo im Bekanntenkreis oder in der Nachbarschaft Hilfe benötigt wurde. Sie alle haben dazu beigetragen, das solidarische Miteinander in unserer kommunalen Familie zu stärken. Herzlichen Dank für ihren Einsatz! Nun finden die ersten Impfungen statt. Dies ist für uns alle ein ermutigendes Zeichen.

Gemeindehaus war immer offen

Die Corona-Pandemie hat unsere Gemeinde, ihre Einwohner und Firmen stark beschäftigt. Die Auswirkungen werden aber erst in den nächsten Monaten und Jahren ersichtlich sein. Fast alle Gemeindeanlässe mussten abgesagt werden, was ich sehr bedauere. Das Gemeindeführungsorgan (GFO) musste aufgeboten werden. Die Lagebesprechungen und die dabei angeordneten Massnahmen blieben zum Glück übersichtlich. Ausser dem Urnengang im Mai 2020 konnten alle politischen Abstimmungen durchgeführt werden. Der Gemeinderat tagte zeitweise per Videokonferenz. Zum Glück hatten wir die elektronische Geschäftsverwaltung 2019 eingeführt. Auch jetzt finden die Gemeinderatssitzungen nicht im Gemeinderatszimmer, sondern aus Platzgründen im Feuerwehrgebäude statt. Das Gemeindehaus war auch während dem Lockdown immer offen. Die Gemeindeversammlung vom Dezember 2020 mit Schutzkonzept, Maskenpflicht und trotzdem grosser Präsenz war denkwürdig.

Chinesische Verhältnisse beim Durchgangszentrum

Auch unter erschwerten Bedingungen hat der Gemeinderat wichtige Vorhaben im letzten Jahr realisiert respektive vorangebracht. Exemplarisch hierfür gilt die Einweihung des Durchgangszentrums im August 2020 unter Teilnahme von Regierungsrat Mario Fehr. Dies war sicherlich eines der politischen Highlights des letzten Jahres. Innert kürzester Zeit wurde das Projekt realisiert. Vom Spatenstich Ende Januar bis zur Eröffnung des Durchgangszentrums vergingen knapp sieben Monate. Manche sprachen schon fast von „chinesischen Verhältnissen“. Dieses Beispiel zeigt exemplarisch auf, dass auch in der Schweiz Projekte rasch umgesetzt werden können, wenn alle am gleichen Strick ziehen.

Flugplatz: noch gibt es keinen Grund zum Jubeln

Die Entwicklungen auf dem Flugplatz Dübendorf haben auch den Gemeinderat positiv überrascht. Zuerst hob das Verwaltungsgericht im Juli die Festsetzungsverfügung der Baudirektion betreffend dem kantonalen Gestaltungsplan auf, dann stellte der Bund im Oktober das Sachplanverfahren für die Umnutzung des Militärflugplatzes Dübendorf in ein ziviles Flugfeld mit Bundesbasis ein. Damit präsentiert sich eine völlig neue Ausgangssituation. Der lange Kampf des Gemeinderates für eine lebenswerte und wohnliche Gemeinde ohne zusätzlichen Fluglärm trägt damit erste Früchte. Damit sind wir schon mitten im Jahr 2021 angekommen. Der Flugplatz Dübendorf wird den Gemeinderat und die verschiedenen Gremien auch dieses Jahr beschäftigen. Bereits Ende des ersten Quartals 2021 soll ein Synthesebericht vorliegen, der das Zielbild einer künftigen Nutzung des Areals wiedergeben und einen Meilensteinplan für die Umsetzung aufzeigen soll. Der Gemeinderat wird seine Ideen und Vorschläge in den verschiedenen Arbeits- und Projektgruppen einbringen. Im Mittelpunkt wird die angedachte Dreifachnutzung des Areals (Innovationspark, militärische Bundesbasis und ziviles Flugfeld) stehen. Die Ausgangslage für die aviatische Nutzung hat sich in den letzten Monaten erheblich verändert. Wird das Alternativkonzept der Standortgemeinden „Historischer Flugplatz mit Werkflügen“ zum Tragen kommen? Was hat das für Konsequenzen für unsere Gemeinde? Noch gibt es keinen Grund zum Jubeln.

Zukunftsoptionen festlegen

Die Positionierung und die Steigerung der Attraktivität der Gemeinde wird auch 2021 eines der Schwerpunkte des Gemeinderates bilden. Dies ist auch dringend notwendig, wird aber ohne Anfangsinvestitionen nicht möglich sein. In verschiedenen Workshops zu Themen wie Ortsplanung, Wirtschaftsförderung und Kommunikation hat sich der Gemeinderat bereits eingehend mit dieser Problematik auseinandergesetzt. Was sind die Schlüsselelemente für die Zukunft unserer Gemeinde? Nun gilt es 2021 die Zukunftsoptionen festzulegen. Hierbei wird eine Fokussierung notwendig sein. Der Gemeinderat wird ein Massnahmenpaket hierzu verabschieden. Es soll auch ein partizipativer Prozess werden. Der Gemeinderat will auch Lust auf das „neue“ Volketswil wecken. Als Gemeindepräsident bin ich auch immer offen für zukunftsgerichtete, nachhaltige Ideen.

Düstere Finanzzahlen

Die Finanzplanung macht beiden Gemeinden (Politische Gemeinde und Schulgemeinde) grosse Sorgen. Die Zahlen sehen für die Zukunft düster aus. Es wird Einschnitte benötigen. Eine Verzichtsplanung wird notwendig sein. Die Pandemie hat die ohnehin schwierige Situation der Gemeinde noch zusätzlich verschärft. Die Auswirkungen sind noch offen. Die Rückmeldungen aus der Wirtschaft sind nicht positiv. Es ist offensichtlich, dass es zu einem Rückgang der ordentlichen Steuern führen wird. Daneben könnte die wirtschaftliche Sozialhilfe in den nächsten Jahren ansteigen. Sorgen bereitet natürlich auch die Situation und Belegung in unseren Altersinstitutionen. Als Gemeindepräsident bleibe ich aber Optimist. Diese Krise bietet auch Chancen und diese müssen wir packen! Stichworte sind hierbei: Digitalisierung, Nachhaltigkeit, Mobilität, Solidarität.

Grösste Versammlungsgemeinde ohne Einheitsgemeinde

Die Einzelinitiative zur Bildung einer Einheitsgemeinde konnte aus bekannten Gründen leider noch nicht zur Abstimmung gebracht werden. Der Gemeinderat hat klare Vorstellungen unter welchen Rahmenbedingungen er sich eine Einheitsgemeinde vorstellen kann. Der Gemeinderat sieht in der Einheitsgemeinde Vorteile für die Zukunft und Positionierung der Gemeinde und einen Mehrwert für die Schulpflege, da sich diese auf die wichtigen Aufgaben der Volksschule konzentrieren kann. Die Stimmberechtigten werden sich hierzu zwei Mal an der Urne äussern können, zuerst bei der Erheblicherklärung der Einzelinitiative und dann bei der Revision der Gemeindeordnung. Es ist sicherlich kein Zufall, dass zurzeit im ganzen Kanton Zürich ähnliche Abstimmungen stattfinden. Volketswil ist die grösste Versammlungsgemeinde im Kanton Zürich ohne Einheitsgemeinde.

"Ich vermisse diese Anlässe sehr"

Obwohl bereits verschiedene Anlässe auf 2022 verschoben werden mussten (Volketswil Economic Forum, Dorffest) hoffe ich, dass im Laufe des Jahres unser wichtiges Kultur- und Vereinsleben wieder aufleben kann. Ich vermisse diese Anlässe sehr. In diesem Jahr wird der Fussballclub Volketswil (FCV) sein 50-jähriges Jubiläum feiern und vom 15. bis 17. Oktober findet die traditionelle Volketswiler Gewerbeausstellung (VOGA) statt. Auch das Motto ist schon festgelegt: „Glück“. Das wünschen wir uns alle für die Zukunft! Im Griespark ist am 28. und 29.08. ein Fantasy Festival geplant, mit mehreren Themenbereichen, Ausstellern, Unterhaltungsprogrammen, Spielen und lehrreichen Vorstellungen. Ob all die angedachten Veranstaltungen stattfinden können, werden wir erst in den nächsten Wochen und Monaten erfahren. 2021 müssen wir flexibel und kreativ sein!

Die Corona-Pandemie ist leider noch nicht vorbei. Gleichzeitig macht sich in der Bevölkerung eine Müdigkeit bemerkbar. Ein Nachlassen wäre aber fatal. Es ist jetzt von entscheidender Bedeutung, dass wir alle erforderlichen Massnahmen, die den Vormarsch des Corona-Virus stoppen, konsequent befolgen. Die ersten inzwischen erfolgten Impfungen dürfen uns nicht in trügerischer Sicherheit wiegen. Nach wie vor gilt: Der Schlüssel zum Erfolg liegt in unserer Hand. Ich habe grösstes Vertrauen, dass wir dies gemeinsam schaffen werden, ganz nach unserem Motto „Volketswil – Das sind wir“. Dann wird es ein gutes und erfolgreiches neues Jahr. Bleiben Sie gesund!

Jean-Philippe Pinto, Gemeindepräsident

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