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„Der Wunsch Sängerin zu werden bleibt immer in meinem Herzen“

Erstellt von Toni Spitale | |   Unsere Zeitung

O sole mio: Doris Borruto-Pagliaro tritt am Jahreskonzert der Harmonie als Solistin auf und inszeniert italienische Schlager. Für sie ist es das erste Mal, dass sie bei einem Auftritt von einem Orchester begleitet wird.

Kurz vor Weihnachten erhielt Doris Borruto-Pagliaro einen Anruf vom Harmonie-Präsidenten Heiri Arter: „Wir möchten, dass Du an unserem Italo-Abend singst“. Die in Volketswil verwurzelte Kindergärtnerin musste nicht lange überlegen: „Für mich ist es eine grosse Ehre mit der Harmonie aufzutreten“, erzählt die 38-jährige Familienfrau bei einer Tasse Capuccino im Ristorante „Costa Viola“, das von ihrem Ehemann betrieben wird. Die Vorfreude ist ihr deutlich anzumerken: „Ich habe nie in einem Leben mit einem so grossen Orchester zusammengearbeitet.“ Sie ist zuversichtlich, dass dieses Vorhaben auch glückt: „Die Chemie zwischen mir und der Havo stimmt.“

Absenzen wegen Wettbewerben

Mit sechs Jahren fing sie an zu singen. Der Vater erkannte schon früh das Talent seiner jüngsten Tochter und willigte ein, dass sie ab dem 12. Altersjahr in Zürich professionellen Gesangsunterricht nehmen konnte. Während dieser Zeit reiste sie mehrere Mal im Jahr nach Italien, um dort an verschiedenen Gesangswettbewerben teilzunehmen – unter anderem am berühmten „Sanremo Giovani“. „In der Schule Volketswil war ich für meine vielen Absenzen bekannt“, erinnert sich Borruto, die damals noch Pagliaro hiess, mit einem Lachen.

Auftritt vor dem Papst

An Silvester 2000 durfte sie dem Papst eine Eigenkomposition vortragen, welche während ihrem Studium an einer bekannten römischen Musikschule entstanden ist. Der bislang unangefochtene Höhepunkt in ihrer Gesangskarriere. Es folgte ein Zwischenjahr in den USA, wo sie sich am Berklee College in der Stilrichtung Jazz and Soul festigte. Letzeres Genre zähle zu ihren Stärken und Aretha Franklin und Mia Martini zu ihren grossen Vorbildern. Am Havo-Jahreskonzert werde sie aber vor allem Pop-Klassiker – wie zum Beispiel „O Sole mio“ oder „Nel blu dipinto di blu“ - vortragen.

Doris bleibt Doris

Borruto erhielt von italienischen Musikproduzenten immer wieder Angebote für eine professionelle Karriere in Italien. Dafür hätte sie aber ihr Leben in der Schweiz aufgeben müssen. Einen Schritt, den sie doch aus verschiedenen Gründen nicht wagte. Sie war einerseits noch sehr jung und die Mentalität der Generation ihrer Eltern hätte es auch nicht zugelassen, ein kleines Mädchen alleine ins Ausland zu lassen. „La Famiglia bleibt zusammen“, habe das Motto gelautet. Ihre Familie habe sie stets unterstützt und das sei für sie immer das Wichtigste gewesen. „Heute ist alles viel einfacher, findet Borruto, denn es gibt ganz viele Talentshows, auch hier in der Schweiz.“ Nichtsdestrotz bleibe der Traum von der grossen Gesangskarriere aber weiter in ihrem Herzen, gesteht die derzeit als Kindergärtnerin tätige Volketswilerin. Singen sei eben ihre grosse Leidenschaft. In ihrer Freizeit tritt sie mit der Unterhaltungsband „Amici di Balera“ an Hochzeiten, Geburtstagen und weiteren Anlässen auf. Und nun stehen die drei Konzertauftritt mit der Harmonie bevor. Die Harmonie hatte ihr übrigens eine ganze Liste mit Vorschlägen von Künstlernamen zugestellt. Mit keinem konnte sie sich aber identifizieren. „Ich bleibe meinem Vornamen Doris treu und trete in meiner Heimat Volketswil auch als Doris auf – das passt zu mir.“

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