Blicken wir kurz zurück: Mit der letzten Renovation, 1985, war gleichzeitig auch das Schicksal der Zwergschule in Kindhausen besiegelt. Die Schule wurde geschlossen und die Kinder fanden im Schulkreis Nord ihren Lernplatz. Begonnen hat die Geschichte des Zentralschulhauses aber schon 1944. Die Schulhäuser in Kindhausen, Gutenswil, Hegnau und Volketswil platzten aus allen Nähten. Seit 1930 nahm die Schülerzahl kontinuierlich zu. Hegnauer Schulkinder mussten bereits nach Volketswil umgeteilt werden. In Kindhausen sassen sogar Erst- bis Sechstklässler in einem Schulzimmer, in den anderen Schulen war ein Dreiklassenbetrieb gang und gäbe. Die meisten Schulhäuser wiesen bedenkliche bauliche Mängel auf. Es fehlte an zeitgemässen WC-Anlagen, an Handarbeits- und «Handfertigungsräumen», an einer Schulküche, Turnhalle und Turnplatz.
Knapp zwei Millionen Franken teure Anlage
Erweiterungen oder Ausbauten der alten Schulen wäre zu teuer gewesen. Ein neues, "zentral" gelegenes Schulhaus musste her. Ein grosszügiges Projekt entstand. Man wollte mit der Zeit gehen und das Einklassensystem einführen. Leider zwang der Finanzteufel zu vielen Streichungen, Einschränkungen und Verschiebungen des Baus. Die Raumnot nahm aber derart schlimm zu, dass die Schulpflege beschloss, das Projekt auf sechs Klassen und eine Reserveklasse zusammen zu streichen, um überhaupt zu mehr Schulraum zu kommen. Die Gemeindeversammlung sagte Ja. Das Freudenfest dauerte bis zum Morgengrauen. Nun fehlte nur noch die Bewilligung des Regierungsrates. Der Spatenstich erfolgte am 27. Oktober 1952, die Aufrichte im Restaurant Löwen am 6 Juni 1953, die Einweihung mit Festgottesdienst und Predigt durch Pfarrer Dr W. Berner dann am 25. April 1954. 1,8 Millionen Franken kostete der Neubau.
Mit viel Herzblut, Zähigkeit, Einsatzbereitschaft und Sturheit haben die Behörden mit Unterstützung des Kantons scheinbar Unmögliches geschafft. Hut ab. Es wird interessant werden zu sehen, wie die neueste Bauabrechnung ausfallen wird. Die Relationen werden sich wohl etwas verschoben haben.
Vroni Harzenmoser, Verein Ortsgeschichte Volketswil
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