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Céline Reust nicht mehr international am Start

Erstellt von Martin Michl | |   Unsere Zeitung

Die Schweizer Tischtennis-Nationalspielerin Céline Reust beendet ihre internationale Karriere im Alter von 24 Jahren. Ihre Entscheidung hat sie kürzlich Nationaltrainer Samir Mulabdic mitgeteilt.

Der Rücktritt der Volketswilerin mag für viele überraschend kommen. Die letzte Partie im Tenue der Eidgenossen bestritt Reust in Lissabon anlässlich der Portugal Open im Februar 2020. Dann kam die Corona-Pandemie und der nationale und internationale Spielbetrieb ruhte über längere Zeit. Nun zog sie den Schlussstrich. «Für mich ist es Zeit, ein neues Kapitel aufzuschlagen. Ich möchte mich voll und ganz meiner beruflichen Karriere als Juristin widmen. Tischtennis werde ich weiterhin mit Freude und Engagement betreiben, jedoch nur noch auf nationaler Ebene. Mittlerweile balancieren sich Aufwand und Ertrag nicht mehr aus, sagt die 24-jährige Volketswilerin zu ihrem Entscheid. «Ich danke all meinen ehemaligen Trainern, Begleitern und Sponsoren für ihre jahrelange Unterstützung ».

Erfolgreiche Karriere

Sie hat ihren ersten Kontakt mit dem "Ping-Pong" auf einer Steintischplatte mit ihrer Mutter geknüpft und ist dann ein Jahr später im Alter von acht Jahren dem Tischtennisclub Uster beigetreten. Dann nahm alles seinen Lauf. Die Volketswilerin konnte in die Top 200 der Welt vorrücken und zahlreiche Schweizermeistertitel in sämtlichen Kategorien erspielen. Sie vertrat die Schweiz an fünf Nachwuchs- und drei Elite Europameisterschaften sowie an vier Weltmeisterschaften. «Diese Zeit möchte ich auf keinen Fall missen, insbesondere die Weltmeisterschaften in Tokio und Kuala Lumpur werden mir stets in bester Erinnerung bleiben», meint sie rückblickend.

Der Aufwand hat sich gelohnt

Sport ist zeitweise sehr hart. Man lernt früh auf Dinge zu verzichten, die Zeit minutiös einzuteilen, Entscheidungen zu treffen, nach Niederlagen wieder aufzustehen und weiterzumachen, mit Druck umgehen zu können und vieles mehr. Sie selbst habe eine fantastische Zeit gehabt. Nebst vielen sportlichen Erfolgen konnte die Volketswilerin auch viele soziale Kontakte auf der ganzen Welt knüpfen. «Ich kann heute aus Überzeugung sagen, dass mich die sportlichen Jahre sehr geprägt haben. Die gemachten Erfahrungen kann ich heute an meinem Arbeitsplatz wie auch im Privatleben immer wieder anwenden. Die beste Lebensschule, die es gibt Tischtennis ist für Körper und Geist äusserst anspruchsvoll, was ich bis heute besonders spannend finde. Ich spiele immer noch gerne Tischtennis. Ich liebe diesen Sport. Für mich ist es die beste Sportart, die es gibt. Als ich mit "Ping-Pong" begann, hätte ich mir nie träumen lassen, dass ich mit dieser Sportart so viele grossartige und emotionale Momente erleben darf. Ich habe sehr viel gelernt, insbesondere auch über mich selbst. Tischtennis war die Beste Lebensschule für mich!" 

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Kommentare (1)

  • werner.klee@acd.li
    am 26.10.2021
    Ich bin überzeugt, im Namen aller Tischtennisspieler zu sprechen, wenn ich Dir zu Deiner an Erfolgen reichen TT-Laufbahn gratuliere und die Freude, die Du bei diesem tollen Sport erleben durftest, durchaus mit Dir teile.
    Zum Tischtennis-Sport vielleicht noch dies : diese Sportart verlangt so schnelle Reaktionen auf Situationen, dass das menschliche Reaktionsvermögen allein nicht ausreichen würde, um im Wettkampf bestehen zu können : es muss quasi vorausschauend reagiert werden. Dadurch wird das Antizipationsvermögen herausgefordert und geschult, was den TT-Spielern auch ausserhalb der TT-Hallen im Leben hilft - sei das nun im Strassenverkehr, bei einer Bewerbung um eine Arbeitsstelle oder auch im Gefühlsleben etc. Generell wird dieser spezielle Aspekt menschlichen Miteinanders gefördert, und das wird auch Dir in Deinem zukünftigen privaten und beruflichen Leben von Nutzen sein.
    In diesem Sinne alles Gute und viel Glück für Deine zukünftige Gestaltung Deines Lebens.
    Werner Klee
    ex TTC Regensdorf, Greifensee und Volketswil