Volketswil war so ein Beispiel. Die Ernst Göhner AG kaufte grosse Landflächen zwischen Volketswil und Hegnau. Die Absicht war, das Land von der Gemeinde einzonen zu lassen und dann vorfabrizierten Elementen rasch zu überbauen. Der Gemeinderat war ordentlich geschockt über die damit erwarteten grossen Aufgaben und wehrte sich bis vors Bundesgericht gegen die Einzonung. Es half alles nichts und so entstand später das berühmt-berüchtigte Göhnerswil. Die Bevölkerung hatte keine Freude an dieser Überbauung. Über die unansehlichen Häuser wurde gespottet.
Gutenswil hatte Anfang der 1970er-Jahre noch keine Kanalisation. Ein Altpolitiker hatte die gloriose Idee, keine Kanalisation zu bauen. Dann müssten die Gutenswiler nämlich keine Angst haben, dass Göhner auch zu ihnen komme. Der Gemeinderat lud die Gutenswiler (Männer) in den alten Saal im Restaurant Sternen ein, mit der Absicht eine Diskussion mit anschliessender Konsultationsabstimmung über einen Kanalisationsbau zu führen. Die Stimmung war am Anfang noch zurückhaltend, weil der Altpolitiker eine Respektsperson war. Aber dann meldete sich ein junger Studierter zu Wort und legte sich heftig ins Zeug. Er erniedrigte den Gemeinderat und den Altpolitiker geradezu. Er bekam soviel Applaus, dass der Gemeindepräsident Edwin Schmid einlenkte und signalisierte, dass der Gemeinderat ein entsprechendes Projekt unmittelbar in Auftrag geben wolle. Nach dieser denkwürdigen Versammlung galt der junge Studierte als der kommende Mann für den Gemeinderat. Leider wurde aus dieser Hoffnung nichts.
Adolf Schneider, Gutenswil
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