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Zwei Lausbuben unter der Platane

Erstellt von Urs Weisskopf | |   Unsere Zeitung

Anfang August gastierte die Harmonie Volketswil in Hegnau. Mit dem Konzert blies sie den ersehnten Sommer herbei.

 

Wenn bereits eine halbe Stunde vor dem angesagten Ereignis die meisten Festbänke unter der wuchtigen Platane in Hegnau besetzt sind, dann muss wahrlich etwas Grossartiges stattfinden. Ob es an der guten Laune des Ehrendirigenten Hampi Adank oder an den sommerlichen Kurzarmtenues der Harmonie lag, lässt sich nicht genau erklären. Vielleicht trug auch der Eröffnungsmarsch «San Carlo» dazu bei, dass die rund 150 Anwesenden eine leichte Sommerbrise spürten. Sie muss so stark gewesen sein, dass auch der Gemeindepräsident von Schwerzenbach, Thomas Weber, davon Wind bekam. Treue Zuhörer ­waren ferner der Ehrenpräsident Bruno Walliser senior sowie das Ehrenmitglied Heinrich Arter senior. Nach dem Eröffnungsmarsch folgte die Polka «Zwei Lausbuben» mit den beiden Solisten Martin Kanz und Matthias Baumgartner. Ob der Titel auch auf die Solisten zutraf, entzieht sich der Kenntnis des Verfassers. Der Hit «Von Freund zu Freund» traf dann auf jeden Fall den Zeitgeist, denn der Festredner Phi­lipp Kutter erinnerte am 1. August auf der Hutzlen, wie wichtig in ­Pandemiezeiten Freunde sind. Anschliessend interpretierte Andi ­Keyerleber «My Dream» auf dem Tribelhorn und entlockte so mancher Zuhörerin und manchem Zuhörer ein ­Tränchen.

Warten bis Mitternacht

Für Jonas Meister war das Warten auf sein «Rendezvous at Midnight» zu lang, und so griff er schon einige Stunden früher zu seinem Altsaxofon. Bei «Über sieben Brücken musst du gehʼn» hat sich der Schreiber ­einen naheliegenden Text überlegt: «Durch sechs Kreisel musst du gehʼn, um die Harmonie zu verstehʼn ...» – gezählt ab Dorfeingang Gutenswil bis ins Gässli nach Hegnau. Und wer zurzeit nicht ins Ausland kann, fand Trost im Song «Ich war noch nie in New York».

Warten auf die Sängerin

Ein weiterer Höhepunkt war die Darbietung von «Old Time Rock ’n’ Roll» mit den Solisten Viola Kummer, Max Baumberger, Jonas Meister, René Wohlgensinger und Werner Braun. Die Interpretation beeindruckte das Publikum und die Solisten erhielten zu Recht Szenenapplaus. Wer gegen den Schluss noch immer nach der Sopranistin Doris Borruto ­Aus­schau hielt, wurde enttäuscht. Havo-Präsident Heiri Arter wusste auch den Grund und verkündete, dass sie nicht rechtzeitig von den Ferien heimreisen konnte. Als Trost spielte die Harmonie die «Italo Pop Classics».

Den Vogel abgeschossen

«Wollt ihr, dass ich das ‹Auf der Vogelwiese› singe?», fragte Arter zum Schluss das Publikum. Natürlich wollten sie das. Und so sang er die Polka vom Franz, der gerne Blasmusik liebt und sehr viel Bier trank, bis er unterm Tisch lag. Trotz der elfmonatigen Pause und nur drei Proben durfte die Harmonie mit ihrer Darbietung zufrieden sein. Mit der Zugabe, dem Marsch «Dem Land Tirol die Treue», beendete die Harmonie ihr erstes Freiluftkonzert in dieser Saison. Ein Dank richtete Arter zum Schluss noch an die drei alteinge­sessenen Hegnauer Unternehmen Brauch, Fischer und Petrig für das Sponsoring von Speis und Trank.

Am Montag, 23. August, spielt die Harmonie Volketswil ab 19.30 Uhr bei der Quartieranlage in Kindhausen ihr letztes Sommerkonzert.

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