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Wo bleibt die nachhaltige Raumplanung?

Erstellt von Tobi Ulrich, Volketswil | |   Unsere Zeitung

Inmitten der Klimakrise spricht sich der Gemeinderat für den Bau des neuen Autobahnzubringers und Hauptstrasse "Neue Greifenseestrasse" durch die grüne Natur- und Landwirtschaftsfläche Grossriet zwischen Nänikon und Volketswil aus. Kurz nachdem sich die Ustermer Stimmbevölkerung deutlich gegen die Strasse ausgesprochen hat, macht Volketswil beim Kanton Druck dafür. Von einer Gemeinde, die überhaupt keinen nennenswerten Plan hat, wie sie ihre Verantwortung für zukünftige Generationen wahrnehmen kann, in deren Kommunalpolitik die Klimakrise und ernsthafte Massnahmen dagegen bisher nicht stattgefunden haben, ist aber vielleicht nichts anderes zu erwarten.

Mich schockiert trotzdem, dass unsere Exekutive die grösste Bedrohung für uns alle einfach ignoriert. Wenn wir unsere Treibhausgasemissionen möglichst schnell auf netto Null drücken müssen, ist dann der Bau neuer, zusätzlicher Hauptstrassen und damit auch die Förderung von noch mehr motorisiertem Individualverkehr sinnvoll? Natürlich nicht!

Die Argumentation der Gemeinde mit dem "Masterplan 2050" für die Entwicklung des Gebiets Volketswil-Schwerzenbach-Nänikon-Greifensee ist ebenfalls irreführend. Der Plan sieht die Region als verdichtetes, städtisches Gebiet. Dies beinhaltet aber unter anderem auch eine Stadtbahn, beziehungsweise einen ÖV-Ausbau, zusätzliche Grün- und Erholungsflächen, die Herausbildung von "Stadtkernen" oder ganz spezifisch die Aufwertung der Industriestrasse zu einem "Boulevard". Keine dieser zukunftsgerichteten, sinnvollen Massnahmen ist bisher auch nur im Ansatz umgesetzt oder wird von der Gemeinde ebenso vorangetrieben wie der Bau der neuen Strasse durchs Grossriet. Auch Volketswil muss sich mit einer nachhaltige Raumplanung, dem angesprochenen ÖV-Ausbau und vor allem mit ernsthaften, umfassenden Massnahmen gegen die Klimakrise für die Zukunft wappnen und ihre Verantwortung wahrnehmen. Dazu gehört auch, keine neuen Strassen zu bauen oder solche zu fordern. 

Tobi Ulrich, Volketswil

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