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"Wir machen gerne etwas für Volketswil"

Erstellt von Toni Spitale | |   Unsere Zeitung

Der Senig-Suppenzmittag feierte Anfang Februar sein 175. Jubiläum. Für das Ehepaar Margrit und Erwin Schön war es das 47. Mal, dass es – unterstützt von einem treuen Helferteam – diesen Anlass ermöglichte. Die beiden Eheleute sehen ihr freiwilliges Engagement als Dienst an der älteren Bevölkerung in Volketswil, der nicht nur ihnen, sondern auch den Gästen immer wieder Freude bereitet.

 

Am vergangenen Samstag bot sich im Gemeinschaftszentrum in der Au ein für den Suppenzmittag durchaus gewohntes Bild: Im voll besetzten Saal sitzen vorwiegend ältere Semester und lassen sich von den Helferinnen und Helfer der Senig sowie des Sportclubs Handball Volketswil währschafte Älplersuppe schöpfen. Dazu gibt es Most und etwas später Kaffee und Kuchen. Zur Feier des Tages spielt Ernst Selinger auf seiner Drehorgel lüpfige Melodien. Doch die Klänge gehen im grossen Stimmengewirr fast unter.

Währenddessen haben Margrit und Erwin Schön alle Hände voll zu tun, um die Gäste zufrieden zu stellen: Hier noch ein Supplément, dort noch ein zweites Glas Most. Pausenlos weibeln sie zwischen Küche und Saal hin- und her. Vor allem aber schauen sie darauf, dass auch am heutigen 175. Suppenzmittag wiederum alles reibungslos funktioniert. Jeder Handgriff und jede Anweisung sitzt. Man merkt es ihnen an: sie haben Routine. Nachdem sich die meisten Gäste kurz nach 13 Uhr auf den Nachhausweg machen, haben nun auch die Schöns endlich Zeit, um durchzuschnaufen.

Seit 2010 zeichnen sie sich für die Durchführung dieses Traditionsanlasses verantwortlich, der von November bis März, jeweils an jedem zweiten Samstag im Monat, stattfindet. Eigenen Berechnungen zufolge haben sie bereits 47 Anlässe organisiert. Unterstützt werden sie von vier weiteren Helferinnen und Helfer aus dem Kreise der Senig.

40 bis 60 Stammgäste

Ins Leben gerufen wurde der Suppenzmittag 1985 vom ersten Senig-Präsidenten und Gründervater Jürg Elmer. In den Anfangsjahren habe es jedoch noch nicht so viele Gäste gehabt, erinnert sich Ehemann Erwin. Erst in den letzten 15 Jahren habe der Anlass zunehmend an Beliebtheit gewonnen. «Wir haben heute eine sehr treue Stammkundschaft – 40 bis 60 Leute – die regelmässig kommen». Darunter habe es auch Gäste, die seit Jahren immer am selben Platz sitzen», führt der pensionierte Marketingfachmann weiter aus: «Wir hatten schon Leute, die wieder nach Hause gehen wollten, weil ihr bevorzugter Platz bereits besetzt war.» Und mit einem Schmunzeln wirft Margrit ein: «Ich fühle mich manchmal wie eine Platzanweiserin im Kino.» Der Erfolg mag verschiedene Gründe haben, mutmassen die Schöns. Längst gehe es nicht mehr nur um die Suppe. «Wir bieten der älteren Bevölkerung in dieser Gemeinde eine Plattform, um sich im Winterhalbjahr einmal im Monat zu treffen und zwei schöne Stunden miteinander zu verbringen.» Der Service werde extra so abgestimmt, dass zwischen Suppe und Kaffee genügend Zeit bleibe, um miteinander zu plaudern. «Dass die Leute in Kontakt kommen, ist uns sehr wichtig», betonen die Schöns.

Seit den Anfängen 5 Franken

Am Konzept hat sich seit den Anfängen nichts geändert: Der Unkostenbeitrag beträgt nach wie vor 5 Franken und für die Zubereitung der Suppe wird jeweils ein Verein oder eine Partei aus Volketswil engagiert. Letzteres werde zunehmend schwieriger, räumen die Eheleute ein. Mit ihrer Saisonplanung beginnen sie bereits im Sommer, wobei sich Margrit in erster Linie um das Administrative kümmert. Früher wurde die Suppe in der Militärküche im Gemeindehaus gekocht, heute steht die Hort-Küche zur Verfügung. Im Prinzip erhalten Gastgeber-Vereine und -Parteien einen Beitrag an ihre Auslagen für die Suppe und die Dekoration. Viele würden die Kosten aber im Sinne eines Sponsorings aus eigenen Mitteln begleichen. «Unser Anlass ist selbsttragend», betont Erwin und fügt mit Stolz an, dass man dank haushälterischem Umgang während jeder Saison für die Senig-Kasse noch einen Zustupf generiere.

Viele Leute kennen gelernt

Ihr langjähriger, uneigennütziger Einsatz erklären die Schöns damit, dass sie sich gerne für Volketswil engagieren. «Wir haben Freude an der Sache. Nicht zuletzt auch deshalb, weil wir dadurch neue Leute kennenlernen durften», erzählt Margrit, die bis zu ihrer Pensionierung auf der Gemeindeverwaltung arbeitete. Gehe sie heute im Dorf einkaufen, werde sie von vielen erkannt und gegrüsst. Werden die Schöns auch noch das nächste Jubiläum, den 200. Suppenzmittag, organisieren? Vermutlich nicht, winkt Erwin ab. Nächstes Jahr jähre sich sein Suppenzmittag-Einsatz zum zehnten Mal. Gleichzeitig werde er sein 80. Altersjahr erreichen. «Ich schaue vorzu was dann so alles auf mich zukommt."

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