Liebe Volketswilerinnen
Liebe Volketswiler
Das Covid-19-Virus hat die Schweiz und unser aller Leben über Nacht auf den Kopf gestellt. Sämtliche Lebensbereiche und alle Berufszweige wurden von den Folgen der Pandemie getroffen. Für mich hat der 1. August immer eine besondere Bedeutung. Ich bekenne ganz offen: Ich bin stolz auf die Schweiz. Wie gerne hätte ich mit Ihnen auf der Hutzlen zum 1. August angestossen und den Schweizerpsalm gesungen. Es soll leider dieses Jahr nicht sein, was ich persönlich sehr bedauere.
Passend zum alles überstrahlenden Thema gibt es aber mir die Möglichkeit über den Gesundheitszustand der Schweiz ein paar Worte zu verlieren. Gibt es zum 729. Geburtstag gewisse Alterserscheinungen, wo muss die Schweiz beweglicher, mobiler und innovativer werden, um die Zukunft zu meistern? Wir dürfen nie vergessen, dass wir alle jeden Tag Botschafterinnen und Botschafter der Schweiz und von Volketswil sind.
Über Jahrzehnte haben Menschen in diesem Land aus diesem kleinen Flecken Erde ein lebens- und liebenswertes Stück Heimat gemacht. Das ist gut gelungen. Überall beneidet man uns um unsere Errungenschaften. Wir dürfen stolz sein auf das Erreichte. Heimat ist für viele Menschen auch die eigene Kultur und Tradition: Kirchenglocken, Skifahren, die Stammbeiz. Aber am häufigsten sagen die Menschen: Heimat, das ist meine Familie, das sind meine Liebsten.
Trotz Unsicherheiten in der Welt konnten wir unser Land stabil, die Lebensqualität hoch halten. Tiefe Gräben wie andernorts gibt es bei uns nicht, das in einer Zeit wo unzählige Konflikte und Probleme auf dieser Welt herrschen. Bei uns dürfen wir uns immer wieder freuen über Erfolge, Aktivitäten von Vereinen, von Freiwilligen, von Menschen mit dem Herzen auf dem rechten Fleck. Auch in dieser schwierigen Zeit engagieren sich viele Volketswilerinnen und Volketswiler und unterstützen Menschen, die von der aktuellen Situation besonders betroffen sind. Die Solidarität in den vergangenen Wochen ist unglaublich gross und ich bin sehr beeindruckt und dankbar. Diese Solidaritätswelle darf aber nicht auf die Pandemie beschränkt bleiben.
Auch in der Zukunft braucht es mehr Solidarität und ein Miteinander der Generationen. Unser Land und unsere Demokratie sind weltweit einzigartig und erfolgreich. Aber dieses Erbe wird immer wieder bedroht. Von aussen, aber auch von innen. Die Bedrohung von innen besteht aus Bequemlichkeit und allzu viel Bescheidenheit. Sind sie kritisch, auch gegenüber den Obrigkeiten. Trotz viel Pessimismus und negativen Kommentaren in den Medien und am Stammtisch ist die Schweiz weltweit auf verschiedensten Gebieten Spitze. Hierauf dürfen wir auch stolz sein.
Man kann es nur immer wiederholen. Unser duales Bildungssystem und generell unsere Top-Qualität in der Bildung ist einer der Schlüsselfaktoren dafür, dass die Schweiz aber insbesondere auch der Kanton Zürich international einen Spitzenplatz in Forschung und Innovation einnimmt. Spezialisierte Fachkräfte sind ein weiterer wichtiger Trumpf. Auch heute punktet die Schweiz und der Kanton Zürich noch bei der Verfügbarkeit von qualifiziertem Personal. Wie wird das in Zukunft aussehen?
Doch der Vorsprung der Schweiz ist gefährdet. Die komparativen Wettbewerbsvorteile nehmen ab. Andere Länder holen auf. Es gilt den Wandel nicht zu verschlafen. Stillstand ist Rückschritt. Alle diese vorher genannten Faktoren führen dazu, dass die Schweiz jedes Jahr bei Innovationen an der Weltspitze steht. Die Schweiz macht vieles richtig. Darauf dürfen wir auch an diesem 1. August zu Recht stolz sein.
Die Erfolgsgeschichte der Schweiz gründet auf einer ausgeprägten Konsenskultur. Ohne Kompromiss gebe es keine Schweiz. Unser Land wird stärker, indem wir alle seine Bewohnerinnen und Bewohner stärken, indem wir von jedem einzelnen seine Stärken fördern. Dazu brauchte es Optimismus, Selbstvertrauen und die Überzeugung, dass wir zusammen stärker sind. Die Geschichte lehrt uns, dass in der Schweiz ohne häufig zähneknirschenden Kompromiss es nur Verlierer geben würde. Es braucht eine politische Kultur in unserem Land, die auf Lösungen ausgerichtet ist. Der Kompromiss ist in der direkten Demokratie nicht ein Zeichen der Schwäche, sondern Ausdruck von Stärke.
Die Geschichte hat uns gelehrt, dass das möglich ist, dass wir mit dem Austausch von Meinungen und Ideen, mit Grosszügigkeit im Denken, mit Neugierde für Neues, mit Vertrauen in die Möglichkeiten der Menschen und einem gesunden Umgang mit unseren Freiheitsrechten erfolgreich sind. Zukunft gestalten und unsere Werte erhalten, ist möglich. Denn wir Schweizerinnen und Schweizer sind ein zukunftsfähiges und zukunftswilliges Volk. Ein Volk, das die Chancen sieht und sie packt. Ein Volk, das niemanden zurücklässt und versucht alle in die Zukunft mitzunehmen und das Leben aller zu verbessern.
Ich habe ausdrücklich darauf verzichtet, etwas zur Pandemie zu sagen. Hierzu wird genug berichtet. Trotzdem lautet mein Appell: Halten Sie sich bitte an die Distanz- und Hygienemassnahmen. Das Virus macht keine Sommerferien und kennt den 1. August nicht! Wir werden auch diese Krisensituation gemeinsam bewältigen können ganz nach unserem Motto: Volketswil – Das sind wir! Es lebe die Schweiz, der Kanton Zürich und unserer Gemeinde Volketswil!
Ich wünsche Ihnen einen schönen 1. August, viele gesellige private Feiern und alles Gute. Bleiben Sie gesund!
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