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Zwei positive Abschlüsse und 994 Hunde

Erstellt von Toni Spitale | |   News

62 Stimmberechtigte (60 Stimmberechtigte Schulgemeinde) hiessen gestern Freitagabend in der Kuspo Gries alle traktandierten Geschäfte der Rechnungsgemeindeversammlung gut. Verständnisfragen gab es beim Fondsreglement zum kommunalen Mehrwertausgleich.

Jean-Philippe Pinto freute sich, erstmals nach zwei Jahren wieder eine Gemeindeversammlung ohne Covit-Massnahmen durchzuführen. Aber nicht nur das freute den Gemeindepräsidenten und Finanzvorstand. Auch dass die Rechnung 2021 mit einem Ertragsüberschuss von 3,69 Millionen Franken abgeschlossen hat - und somit zum dritten Mal in Folge besser als budgetiert - wertete Pinto als positiv. «Das gibt uns wieder ein gewisses Polster.» Immerhin verfügt Volketswil derzeit über ein Eigenkapital in der Höhe von 82 Millionen Franken. Der Finanzvorstand verhehlte nicht, dass das überaschend gute Resultat nicht zuletzt aufgrund der höheren Einnahmen bei den Grunstückgewinnsteuern zustande kam. Vier Fälle spülten 2,1 Millionen und 86 Fällen insgesamt 5,88 Millionen Franken in die Gemeindekasse. Am Rande seiner Ausführungen verwies Pinto auch auf einen Ertrag in der Höhe von 163›000 Franken. Dabei handelt es sich um die Hundesteuer. 994 Vierbeiner zählte Volketswil im Berichtsjahr. «Vielleicht, so bemerkte Pinto mit einem Schmunzeln, dürfen wir ja bald schon den 1000. Hund bei uns in Volketswil begrüssen.»

Sorgen wegen VitaFutura

Mit Ausblick auf die Finanzplanperiode 2022 bis 2026 meinte der Finanzvorstand, dass der Spielraum für die Politische Gemeinde und für die Schulgemeinde wieder ein bisschen grösser geworden ist. Dennoch mahnte er vor allzu grosser Euphorie. Derzeit gebe es neue Unsicherheiten wie der Ukraine-Konflikt, die Inflation und die ansteigenden Zinsen. Wie sich diese Faktoren auf den Finanzaushalt auswirken werden, könne der Gemeinderat derzeit noch nicht abschätzen. Auch erinnerte Pinto daran, dass im nächsten Jahr der beste Steuerzahler der juristischen Personen wegziehen wird. Das Ziel des Gemeinderates sei aber nach wie vor, am derzeitigen Steuersatz von 38 Prozent festzuhalten. Petra Klaus von der RPK betonte, dass ihr Gremium wenig von «Überraschungen» halte, mögen diese noch so positv sein. Viel eher wünsche sich die RPK ein Budget, das möglichst nahe am «Ist» liege. Sorgen bereitet der RPK die finanzielle Lage bei der VitaFutura AG. In diesem Sinn appellierte die RPK-Präsidentin einmal mehr an den Gemeinderat, das Steuer in die Hand zu nehmen und das Schiff wieder auf Kurs zu bringen. Die Rechnung 2021 wurde von den Stimmberechtigten einstimmig gutgeheissen.

Ein blaues Auge zugezogen

Karin Ayar präsentierte im Anschluss die Abrecnung der Sanierung der Eichholzstrasse, mit 900 Metern die längste Gemeindestrasse. Der Konkurs des bauausführenden Unternehmens und die Pandemie hätten unter dem Strich zu einer Kostenüberschreitung von 9,3 Prozent geführt. Man sei nochmals mit einem blauen Auge davon gekommen, so die Tiefbauvorsteherin. Die «gut dokumentierte Bauabrechnung» wurde von der RPK zur Annahme empfohlen. Die Stimmbürgerinnen und Stimmbürger leisteten diesem Aufruf einstimmig Folge.

Es dauert noch bis Geld kommt

Wortmeldungen gab es an dieser Gemeindeversammlung einzig und allein beim Fondsregelment zum kommunalen Mehrwertausgleich. Ein Votant wollte wissen, wie das Geld in den Fonds hineinkommt. Ein anderen Bürger stellte die Frage, ob er als Einzelperson oder als Vereinsvertreter auch einen Antrag für die Verwendung der Gelder - wie zum Beispiel für die Anschaffung von neuen Abfallkübeln - stellen könnte. Ein dritter Votant ortete zwei Stolpersteine im Reglement. Einerseits fehle ihm die Möglichkeit zur Einsprache gegen Entscheide des Gemeinderates und andererseits sei ihm nicht klar, wann ein Projekt dem Souverän zur Genehmigung vorgelegt werden müsse. Die Fragen konnten von den Verantwortlichen abschliessend beantwortet werden. Die Referentin Regina Arter bat noch um etwas Geduld. Der Fonds werde nicht schon heute oder morgen gespiesen werden können. Es sei ein Prozess, der noch eine Weile dauern werde. Jean-Philippe Pinto antwortete, dass Abfallkübel nicht unter Projekte fallen, die aus dem Fonds finanziert würden. Und der anwesende Fachberater versicherte, dass sowohl Einsprachemöglichkeiten bestehen als auch Projekte, welche nicht in die Finanzkompetenz des Gemeinderats fallen, automatisch dem Souverän zur Genehmigung vorlegt werden. Auch das Fondsregelment wurde von den Anwesenden einstimmig verabschiedet.

Schülerwachstum: +90

«Im Vergleich zum Budget liegen wir um insgesamt 11 Steuerprozente daneben», kommentierte Yves Krismer den Ertragsüberschuss von 5,5 Millionen Franken in der Rechnung 2021 der Schule. Dennoch, so mahnte der Schulpräsident, ist die Schule unverändert mit zahlreichen Herausforderungen konfroniert. Die beiden grössten Brocken sind einerseits das Schülerwachstum und andererseits die sanierungsbedürftigen Bauten. Rund 90 zusätzliche Schülerinnen und Schüler werden in den nächsten vier Jahren eintreten, was nicht nur mehr Raum, sondern auch zwei bis drei zusätzliche Klassen erfordert. Angesichts des aktuellen Lehrkräftemangels sei auch dies eine Herausforderung. «Uns geht der Nachwuchs aus und es ist besorgniserregend.» In Volketwil seien derzeit «glücklicherweise» nur eine handvoll Stellen offen, die man, so zeigte sich Krismer zuversichtlich, bis zu Beginn des neuen Schuljahres nach den Sommerferien besetzen werden könne. Eine positive Bilanz zog Krismer was das Krisenmanagement während der Pandemie betraf: «Dank einem guten Team und wachsamen Lehrkräften konnten wir jederzeit schnell reagieren und mussten daher keine Klassen schliessen.» Weiter informierte der Schulpräsident, dass derzeit zehn ukrainische Flüchtlingskinder den Unterricht besuchen.

Bauprojekte im Zeitplan

In Sachen Schulraumprojekt 2022 stellte Krismer bei der Bauabrechnung für das Schulhaus Hellwies eine Verzögerung in Aussicht, dies weil sich Schule und Bauherrschaft in einem Rechtsstreit befinden. Die Sanierung des Schulhauses Zentral befindet sich kurz vor der Fertigstellung. Pünktlich zu Beginn des neuen Schuljahres können die Schülerinnen und Schüler - welche zwischenheitlich im «Lindenbüel» unterricht werden - wieder ins Zentral zurückkehren. Für die Sanierung der Schulanlage Lindenbüel liegt die Baubewilligung vor und mit dem Ersatz der Heizung kann demnächst begonnen werden.

Auch die Rechnung 2021 der Schule wurde einstimmig gutgeheissen.

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