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"Sogar wer nicht glaubt, glaubt"

Erstellt von Andrea Hunold | |   Unsere Zeitung

Zu einem neuartigen Anlass hatte kürzlich die evangelisch-reformierte Kirche ins «Costa Viola» im Inside eingeladen. Im Zentrum der Diskussionen stand die Frage, ob es Gott in der heutigen Zeit noch braucht.

Diese Frage einmal aufzugreifen, das war die Idee von Pfarrer Roland Portmann, Pfarrerin Gina Schibler und dem angehenden Pfarrer Daniel Oswald, welcher im Zusammenhang mit seiner Ausbildung zurzeit bei der reformierten Kirchgemeinde Volketswil tätig ist. Wie kann man Gott in der heutigen Zeit noch in den Alltag integrieren, welche Formen des Glaubens sind aktuell und glauben wir überhaupt noch? «Der Glaube ist sicher auch länderspezifisch, kulturabhängig und wird in reichen oder armen Ländern unterschiedlich gelebt. Aber sogar wer nicht glaubt, glaubt. Eben, dass er nicht glaubt», so sah dies Roland Portmann. Der Glaube könne sich in Gott, der Kraft der Natur oder anderen höheren Mächten ausdrücken. «Oder seht nur einmal eine solche Hunderternote, wir glauben daran, dass dieses Stück Papier diesen Wert hat und wir damit so und so viel kaufen können.»

Gott als Stütze im Alltag

Die Art zu glauben habe sich verschoben, es gebe verschiedene Arten, einen Glauben auszuleben, in spiritueller, esoterischer oder meditativer Form. Strukturen seien wichtig, Regeln und eben der Glaube daran brauche es, um eine Gesellschaft aufrechtzuerhalten und nicht im Chaos zu enden. Früher seien es die Sippen gewesen, welche durch strenge Hierarchien und Gott den Alltag aufrechterhalten mussten. Heute brauche es andere Formen des Glaubens. Auch Ethik war in der Diskussionsrunde ein Thema. Der Mensch sei ein soziales Wesen, und gerade durch Fehler und Fehltritte werde einem oftmals der Spiegel vorgehalten. Nicht jeder brauche einen Gott, aber für viele sei er eine Stütze im Alltag, dies bestätigte auch eine der Anwesenden, welche schon viele Tiefschläge in ihrem Leben durchgehen musste. «Ohne Gott wäre ich schon öfters fast verzweifelt.» Obwohl es an diesem ersten öffentlichen Diskussionsabend im Ristorante Costa Viola noch an Gästen fehlte, laden die drei Pfarrpersonen auf Ende des nächsten Monats zu einem weiteren Abend bei Wein und Bruschetta ein. Das Thema dann: «Wie böse bin ich oder ist doch der Teufel schuld?» Am Dienstag, 31. März, ab 19 Uhr im Ristorante Costa Viola im Einkaufszentrum Inside.

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