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Senioren wollen sich gegenseitig den Alltag erleichtern

Erstellt von Toni Spitale | |   Unsere Zeitung

Eine Gruppe pensionierter Volketswiler hat sich zusammengetan, um anderen zu helfen oder sich auch von anderen helfen zu lassen. Das neu gegründete Dienstleistungsangebot nennt sich Seniorinnen- und Senioren-Netzwerk Volketswil (Senevo). Der Austausch soll in erster Linie über das Internet stattfinden.

Ein Dutzend Seniorinnen und Senioren, Alleinstehende und Paare, sitzen an diesem Freitagnachmittag im Restaurant des Parkhotels Wallberg und diskutieren angeregt miteinander. Dann plötzlich ergreift Heinz Inglin das Wort. Er begrüsse alle zum heutigen Gründungstreffpunkt des Senioren-Netzwerkes Volketswil, um gleich nachzuschieben, dass es sich hierbei nicht um einen Verein handele, sondern um einen lockeren Zusammenschluss. „Ziel unseres Netzwerkes ist, dass möglichst viele Leute ihre Fähigkeiten anbieten, die wiederum von Hilfesuchenden in Anspruch genommen werden können – dies ganz im Sinn einer erweiterten freiwilligen Nachbarschaftshilfe“, bringt es Inglin, der sich als Koordinator vorstellt, auf den Punkt.

Einmal putzen ist in Ordnung

Als Plattform für die Kontaktaufnahme und den Austausch dient die von Inglin kreierte Webseite (www.senevo.net). Um vom Netzwerk zu profitieren, müssen sich Hilfeanbietende und Hilfesuchende zuerst auf der Seite registrieren. Wer seine Fähigkeiten anderen zur Verfügung stellt, kann diese im Detail beschreiben. Sechs Personen haben ihre Dienste bereits Online geschaltet. Diese reichen von einfachen Büroarbeiten, über Haustiersitting, Fahrdienste, Blumengiessen während Ferienabwesenheiten bis hin zum gemütlichem Beisammensein oder gemeinsamem Sporttreiben. Allenfalls anfallende Spesen oder eine faire Entschädigung ist Sache, welche die Parteien direkt untereinander besprechen müssten. „Rein kommerzielle Angebote haben bei uns jedoch nichts zu suchen“, mahnt Inglin eindringlich. Es gehe in Ordnung, wenn man jemanden einmal beim Putzen helfe, wenn diese Person zum Beispiel krank sei. Dass man jede Woche putzen ginge, wäre aber nicht im Sinne des Erfinders. Ferner ist es auch nicht die Absicht, bestehende Anbieter von ähnlichen Dienstleistungen wie zum Beispiel die Spitex oder den Patientenfahrdienst des Roten Kreuzes mit dem Netzwerk zu konkurrenzieren.

Hemmschwelle abbauen

Die Idee für das Senioren-Netzwerk sei auf ihrem Mist gewachsen, gesteht Susanne Marsella mit einem Augenzwinkern. Sie sei überzeugt, dass dieses Angebot einem grossem Bedürfnis entspreche. Sie würde sich jedenfalls nicht einfach getrauen,  irgendwelche Bekannte um Hilfe zu bitten. Das Netzwerk solle nun helfen, diese Hemmschwelle abzubauen. Auch Marsella hat sich bereits mit ihren Kontaktdaten auf der Homepage registriert, um zu helfen: „Wenn jemand mit einer Grippe im Bett liegt, werde ich gerne eine Suppe kochen und diese vorbeibringen.“ Uneigennützig einen Gefallen tun Jemandem uneigennützig einen Gefallen zu tun, ist auch das Credo des Ehepaars Hansjörg und Maria Muggli. Was mit der Senevo flächendeckend in ganz Volketswil etabliert werden soll, funktioniere unter den Nachbarn in ihrem Mehrfamilienhaus an der Austrasse schon seit Jahren mit grossem Erfolg. „Die Leute kommen ins Alter, viele haben kein Auto mehr, sind nicht mehr mobil. Für mich ist es selbstverständlich, wenn ich mal eine Nachbarin zum Arzt oder zum Einkaufen fahre“, findet Maria Muggli. Mit der Verteilung von Flyern und durch Mund-zu-Mund-Propaganda wollen die Initianten das Senioren-Netzwerk in der Gemeinde in den nächsten Wochen bekannt machen und hoffen gleichzeitig auf einen Zuwachs an gleichgesinnten Seniorinnen und Senioren. Zur Deckung der Unkosten – in erster Linie für den Unterhalt der Webseite – ist ein jährlicher Beitrag von 20 Franken pro Haushalt zu entrichten. Wer keinen Internet-Zugang hat, kann eine Liste mit den Kontaktdaten und angebotenen Dienstleistungen auch beim Koordinator Heinz Inglin (Telefon 044 945 14 82) anfordern.

Weitere Infos unter: www.senevo.net

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