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Merlins Welten in der heutigen Zeit

Erstellt von Andrea Hunold | |   Unsere Zeitung

Seit Anfang September stellt Jürg Frutiger seine Werke im Gemeinschaftszentrum In der Au aus. Es erwarten den Besucher farbenfrohe grosse Bilder mit tiefsinnigen Hintergedanken.

Er sei Autodidakt, habe nie Kurse besucht und sich nie einer Strömung unterworfen. Alles was er male, liege ihm am Herzen und die ehrlichste und erste Kritik komme immer von seiner Frau. Dies alles betonte er an der Vernissage im Gemeinschaftszentrum in der Au.

Obwohl die Öl-Bilder Fröhlichkeit punkto Farben und Formen ausstrahlen, stehen bei einigen doch kritische Aussagen dahinter. Sei dies über die aktuelle Welt-Corona-Krise, den Lockdown oder über die "unglaublich tragische" Verschmutzung der Meere durch Plastik. Dieses Drama habe er bei einem Ferienaufenthalt auf Mallorca mit eigenen Augen erfahren. „Hinter dem Strand mitten in den Dünen habe ich mit den Fingern im Sand gewühlt und in diesem auf einer Fläche von etwa zwei Quadratmetern eine Handvoll Plastikmüll herausgefischt,“ erzählte Jürg Frutiger immer noch schockiert. „Diese Handvoll Plastik habe ich mitsamt etwas Sand in einem meiner Lieblingsbilder, dem blauen Fisch, verarbeitet“.

Als ehemaliger und immer noch teilzeit-aktiver Elektroingenieur ist ihm Umwelt und Nachhaltigkeit schon von berufswegen ein Anliegen. Mit offenen Augen geht er durchs Leben und bringt viel davon auf seine Leinwände. Blau sei zwar seine Lieblingsfarbe, aber auch warme Rottöne und elegante Farben wie Weiss und Gold findet man in seinen Werken. Zuerst skizziert er mit Bleistift in sein A4-Block und wagt sich dann an die meist grossen Leinwände.

Von Kindhausen nach Winkel

Zu Volketswil hat er und seine Familie eine langjährige und sehr gute Beziehung. So wohnten die Frutigers viele Jahre in Kindhausen bevor sie vor 13 Jahren nach Winkel bei Bülach zogen. Inzwischen sind seine zwei Kinder (ein Sohn und eine Tochter) erwachsen und der dritte Enkel ist schon unterwegs. Wohnen und arbeiten unter einem Dach lag nun praktisch auf der Hand und so hat er sein Atelier „Merlin“ eingerichtet. Wie der grosse Zauberer zaubert er dort Kunst auf Leinwand. Hier kann er sich zurückziehen sooft ihm danach ist. Sein Talent habe er von seinem Vater geerbt, welcher wie er im zweiten Lebensabschnitt mit Öl zu malen begann.

Seit dem Jahr 2000 stellt Jürg Frutiger aus, teils in Gruppenausstellungen, teils in Einzelausstellungen. Seine letzte Ausstellung hatte er in der Galerie Kemptnertobel, in welcher er nächstes Jahr wieder ausstellen wird. Zuerst jedoch geniesst er es, für seinen Volketswiler Freunden die Ausstellung In der Au zu präsentieren. Diese dauert bis zum 15. Oktober und kann werktags von 8 Uhr bis 21 Uhr besichtigt werden.

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