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"Ich bin stolz auf unsere Schule"

Erstellt von Yves Krismer, Schulpräsident | |   Unsere Zeitung

2020! Ein Jahr ging zu Ende, welches wir alle nicht so erwartet haben und wohl noch längere Zeit in Erinnerung behalten werden. Ein historisch einzigartiges Jahr geprägt von unverstellbarer Dynamik, unerwarteten Massnahmen und spürbaren Einschränkungen. Auch in 10, 20, … Jahren werden wir uns an dieses Schaltjahr zurückerinnern. Wir werden zurückblicken auf einen Shutdown, Lockdown, Arbeiten im Home-Office oder Lernen im Home-Schooling.

Englische Begriffe, welche wir dieses Jahr gelernt haben und unseren Alltag darauf ausrichten mussten. Glücklicherweise haben die Schülerinnen und Schüler bereits früh Kontakt zur englischen Sprache und so war für sie lediglich das Umfeld des Lernens eine neue Erfahrung. Lernen in den eigenen vier Wänden und der Lehrperson über Videokonferenz zuhören - ein Experiment des Bundesrates respektive der Bildungsdirektion. Erläuterungen einer mathematischen Formel, grammatikalische Grundlagen oder theoretische Abhandlungen mögen gut in der höheren Berufsbildung oder an Hochschulen funktionieren. Bei Kindergärtnern, Erstklässlern oder auch Unterstufen-/Mittelstufenkinder sind die Voraussetzungen jedoch durchwegs anders. Hier genügt es nicht, wenn Anleitungen als Video geteilt und Hausaufgaben per E-Mail verschickt werden. Hier braucht es den persönlichen Dialog mit Mimik, Gestik und Empathie.

Hoffentlich ein nur einmaliges Experiment

Glücklicherweise waren die Volketswiler Schulen gut vorbereitet und konnten die mehrwöchige Phase des Home-Schooling erfolgreich meistern. Unsere Lehrerinnen und Lehrer waren innovativ und flexibel, sodass die Schülerinnen und Schüler trotz dieser einzigartigen Zeit auch zuhause Lernfortschritte machen konnten. Es gibt selbstverständlich auch Ausnahmen und so ist es gut, dass dieses vorgegebene Experiment des Home-Schooling hoffentlich keine Wiederholung finden wird. Die sich laufend verändernden Vorgaben von nationaler und kantonaler Seite haben die Schulorganisation und die Familien immer wieder stark gefordert. Dank grosser Routine und ruhigem Blut konnte das eingespielte Team auf sich bietende Veränderungen rasch reagieren.

Tag für Tag für die Gesundheit aller eingesetzt

Ein Beispiel aus der Praxis verdeutlicht die Herausforderungen: wo kriegen wir innert kürzester Zeit 25'000 Schutzmasken her - welche dann für Volketswils Sekundarschüler genau für eine begrenzte Zeit von Herbst- bis Weihnachtsferien reichen? Bis heute haben wir im Schulalltag ein paar wenige Erkrankte und/oder Personen in Quarantäne zu verzeichnen. Gewiss mit etwas Glück, jedoch auch eine Bestätigung der seriös eingehaltenen Schutzmassnahmen mit Abstand halten, Masken tragen, etc. Mein grosser Dank gilt hier allen Beteiligten, welche sich Tag für Tag für die Gesundheit aller einsetzen und so zum besten Funktionieren des Schulbetriebs beitragen. Ich bin stolz auf unsere Schule Volketswil, der es gelungen ist – nach dem Lockdown – wieder zu einem fast normalen Unterrichts- und Schulalltag zurückzukehren. Auch wenn vieles neben dem regulären Präsenzunterricht im Moment nicht so durchgeführt werden kann, wie wir es uns für eine gute kindgerechte Schule wünschen – wenn ich in unsere Schulhäuser gehe, erlebe ich lebendige Schulhauskulturen mit tollen Kindern!

Innert fünf Wochen drei Schulhäuser gezügelt

Die Entwicklungen seit Jahresbeginn konnten nicht erwartet werden und haben den Unterricht nachhaltig geprägt. Und trotzdem wurden zahlreiche geplanten Projekte zur Weiterentwicklung der Schule Volketswil erfolgreich angestossen und umgesetzt. Ein Highlight in diesem Jahr war sicherlich die grosse und ebenso einmalige Zügelrochade. Innert fünf Schulferienwochen wurden drei Schulhäuser gezügelt. Das Hellwies konnte nach abgeschlossener Sanierung und Erweiterung zurück in die angestammten Gebäude wechseln, das Zentral hat sich für zwei Jahre ins Exil vom Lindenbüel begeben und rund die Hälfte der Lindenbüeler Schülerinnen und Schüler wechselte ins In der Höh, wo es zudem zu internen Umzügen gekommen ist. Bedenkt man, dass ein Schulzimmer zirka einer 3,5-Zimmerwohnung entspricht, eine wahre Meisterleistung mit meinem grossen Respekt gegenüber allen Beteiligten – von den Schülerinnen und Schülern über die Lehrpersonen bis zur Zügel- und Reinigungsmannschaft.

Beim "Lindenbüel" auf die zeitliche Bremse treten

Beim Schulraumprojekt wurde die zweite Etappe mit der Fertigstellung im Hellwies abgeschlossen. Seit Sommer 2020 läuft die Etappe Nr. 3 im Zentral, wo derzeit stark saniert und erweitert wird. Wir liegen gut im Zeitplan und hoffen fristgerecht auf den Sommer 2022 fertig zu werden. Durch die starken Einschränkungen und negativen wirtschaftlichen Entwicklungen der Pandemie hat das strategische Projektteam der Schulbehörde die Schulraumplanung erneut überdacht. Auch wenn die finanziellen Mitteln derzeit äusserst knapp bemessen sind, muss die dritte Etappe im Zentral fristgerecht umgesetzt werden. Die Folgekosten bei einem Baustopp wären unlängst höher beziehungsweise der fehlende Schulraum im Jahre 2022 ein grosser Engpass. Nichtsdestotrotz wurde entschieden bei der vierten Etappe im Lindenbüel auf die zeitliche Bremse zu treten und dieses Projekt in zwei Schritten und neu binnen drei Jahren (anstelle von zwei) umzusetzen. Diese Streckung soll, ähnlich wie vor einigen Jahren bei der finanziellen Unterstützung der politischen Gemeinde, eine Entlastung der laufenden Rechnung bringen. Netto wird es nicht günstiger, aber auch nicht teurer und den Schulraum können wir mit den aktuellen Berechnungen gewährleisten. Wann und in welchem Umfang die fortfolgenden Etappen mit Feldhof, dem Hallenbad Feldhof, dem Spezialtrakt Lindenbüel sowie den zahlreichen Quartierkindergärten in Angriff genommen werden kann, lässt sich derzeit nicht abschliessend festlegen. In jedem Fall ist nicht mit dem ursprünglich geplanten “Neustart“ des Feldhofs im frisch sanierten Schulhaus ab Sommer 2026 zu rechnen.

Nachhaltig und vernünftig planen

Wir warten die finanziellen Auswirkungen der Pandemie ab und planen nachhaltig und vernünftig. Um weitere Folgekosten bei den teils stark sanierungsbedürftigen Bauten zu vermeiden, wollen wir weiterhin alle Etappen möglichst zeitnah umsetzen. Das finanzielle Korsett der Schulgemeinde bleibt unbestritten stark gespannt. Unverändert und seit Jahren spürbar sind das überproportionale Wachstum der Anzahl Schülerinnen und Schüler sowie ein parallel konstanter Steuerfuss (Pro Memoria: seit 2003 unverändert bei 65 Prozent). Da bei der Schule die einzige Einnahmequelle Steuern beziehungsweise der damit verbundene kantonale Finanzausgleich sind, geht die Schere zwischen Aufwand und Ertrag laufend weiter auseinander. Sparbemühungen zeigte die Schulbehörde im Budget 2021, wobei der Souverän Einschränkungen im Schulalltag wenig goutierte. Vielen Dank den Stimmbürgerinnen und Stimmbürger, welche einen grossen Aufwandüberschuss für das Jahr 2021 gutgeheissen haben.

Abstimmung zur Einheitsgemeinde frühestens Ende dieses Jahres

Auch bei einer möglichen Einheitsgemeinde bleibt ein strukturelles Defizit - Mehreinnahmen für die Schule beziehungsweise Synergien im Alltag sind keine zu erwarten. Umso entscheidender ist, dass Volketswil als attraktive Gemeinde mit einer innovativen und erfolgreichen Schule wahrgenommen wird. Die geplanten Workshops zur Einzelinitiative von Klaus Näder zum Thema Einheitsgemeinde konnten leider nicht wie geplant durchgeführt werden. Anfangs Jahr 2020 waren Treffen durch den Lockdown verboten und später im Jahr wurden die Anzahl Personen limitiert. Der erste Austausch mit dem Gemeinderat und allen Schulleitern fand Mitte September 2020 statt. Ein zweiter Austausch mit sämtlichen Abteilungsleitern der politischen Gemeinde ist für März 2021 geplant. Wir sind zuversichtlich und hoffen nach diesen Tagen verbindliche Aussagen für die Schule Volketswil zur künftig geplanten Ausrichtung durch den Gemeinderat zu erhalten. Eine entsprechend verlangte Urnenabstimmung ist derzeit gegen Ende Jahr 2021 vorgesehen.

Gestärkt in die Zukunft blicken

Vielleicht ist es Ihnen aufgefallen, ich habe in meinen Gedanken zum Jahreswechsel bislang bewusst das Virus SARS-CoV-2 - besser bekannt als Corona - unerwähnt gelassen. Es ist bereits dauerpräsent im täglichen Tun und Handeln. Auch im neuen Jahr wird uns Corona leider begleiten und so ist es wichtig, dass wir uns unverändert an die restriktiven Vorgaben halten – ob wir diese nun gut finden, oder nicht. Schauen wir gestärkt in die Zukunft und hoffen darauf, dass dieses Virus dennoch in den nächsten Monaten genauso schnell verschwindet, wie es vor rund einem Jahr gekommen ist.

Im Namen der Schulbehörde danke ich Ihnen bestens für Ihr Vertrauen und die grosse Unterstützung, welche Sie gegenüber der Schule Volketswil zeigen. Ich wünsche Ihnen und Ihren Angehörigen besinnliche Festtage, ein gesundes neues Jahr und freue mich auf zahlreiche (persönliche!) Begegnungen - wenn wir wieder dürfen. Bleiben Sie gesund!

Yves Krismer, Schulpräsident

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