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«Hey, da kommen ja ganz viele Chläuse!»

Erstellt von Arthur Phildius | |   Unsere Zeitung

Mehr Raum, doppelte Dauer: Nach zwei Jahren Corona-Pause ist das zweifache Wachstum dem Volketswiler Weihnachtsmarkt wohl bekommen. Am Wochenende war der Gemeindehausplatz ein echter Treffpunkt – speziell auch für alle Samichlaus-Fans.

 

Unerwartet viel Sonne an beiden Tagen, viele fette Wolken, kaum Regen: Das erste ganze Volketswiler Weihnachtsmarkt-Wochenende bot viel Wetter. Auch am Samstagnachmittag: «Habt ihr diesen Regenbogen gesehen? Der war so stark, am Rand auch lila», lobte ein junger Mann im Zelt der Samichlaus-Gesellschaft. Partnerinnen von Kapuzenmännern schenkten dort eifrig Glühwein und Punsch aus: «Home made by Schmutzli ...» Dies waren beliebte Getränke an mehreren Ständen, vor allem von Vereinen. Es gab auch allerlei zu essen: vom Fonduebrot in Hotdog-Art über Crêpes, Würste, Risotto und Raclette.

Erneuerter Markt kam an

Zu kaufen gab es diverse Lebensmittel, viele Kinderkleider, Handarbeiten – von Holzschüsseln über Sterne und Taschen bis zu Betonzwergen –, viel Selbstgestricktes, auch mit Wolle von lokalen Alpakas, Weihnachtssterne in bemalten Übertöpfen, Tiernahrung und Spielzeug. Und Weihnachtsschmuck. 87 Stände waren es total, so Marktobmann Rolf Gyr. «Sieben Anbietern mussten wir leider absagen, aber nächstes Jahr werden wir zwanzig Plätze mehr haben.» Umso bedauerlicher, dass etwa fünf Tische leer blieben. Viel Lob war zu hören für Gyrs Engagement und die erste zweitägige Ausgabe hier: Es hatte mehr Platz als im Areal «In der Au». Die erwarteten Gäste verteilten sich auf 1000 bis 2000 pro Tag – oder mehr? Scharen von Heimweh-Volketswilern genossen Heimatluft. Vereinzelte Gäste wünschten sich fürs 2023 mehr weihnachtliche Dekorationen, eine übersichtlichere, gruppierte Anordnung und vielfältigere Geschenkideen.

Die grösste Attraktion

Am frühen Sonntagabend stimmte eine Bläsergruppe versiert auf Weihnachten ein. Familien mit Kindern hatten aber anderes im Sinn: den Einzug der Samichläuse und Schmutzlis. «Hey, da chömed ja ganz vieli!», staunte eine Mutter in einer Mehrfamiliengruppe. «Es waren etwa 15 Paare», schätzte ein Chlaus. Sie kamen traditionell aus dem Hardwald durch die Neuwiesenstrasse. Neu bogen sie aber links ab, die ebenfalls von Fackeln gesäumte Zentralstrasse hinab. Damit sie das konnten, samt grossem ­«Gefolge» aus 200 bis 300 «Fans», hielten die sechs Verkehrszug-Feuerwehrleute auch hartnäckige Lenkerinnen und Lenker fern. Einige Busse wurden durchs Sunnebüel umgeleitet. Dann war es zehn Minuten auffällig ruhig ... bis die ersten Familien heimkehrten: «Lueg, Mami, lueg!», rief ein Junge begeistert über sein Chlaussäckli aus. Laut dem befragten Chlaus bekamen vor allem kleinere Kinder ein solches nach diesem Vers: «Samichlaus, du liebä Ma, dörf ich au es Säckli ha?» Wortkargen Teenies schlug er hingegen vor, etwas vorzutanzen ... Gross war der Andrang, auch zum Streicheln der zwei Chlauskutschenpferde. Aber alle kamen auf ihre Rechnung.

Böen beim Aufräumen

Den ganzen Sonntag hatte sich das Wetter ruhig gehalten, stellten viele Marktfahrende erfreut fest – abgesehen von mehr oder weniger gutem Absatz. Als aber um etwa 19 Uhr ein Paar die verbliebenen Volketswiler-Wein-Flaschen verpackte, wehte eine kräftige Böe plötzlich Werbekarten vom Voltige-Verein herüber, der auf Pferden turnt. «Es war schön, aber jetzt ist es Zeit zu gehen», schmunzelte das Paar am Weinstand. Apropos aufräumen: Auf Einladung hin informierten die Clean­walkers über Abfall und dessen Trennung – und packten an. «Das ist eine Sternstunde für die Cleanwalkers», frohlockte Thery Ebert vom Vorstand bei seiner letzten Sammeltour. «Eigentlich muss man rechtzeitig mit einer fliegenden Truppe da sein», um ein Güselchaos an einem Grossanlass zu vermeiden.»

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