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Früchte zweiter Wahl verkaufen

Erstellt von Dennis Baumann | |   Unsere Zeitung

Das Jungunternehmen «DryMe» schaffte es in einem Wettbewerb unter die Top 22 Schweizer Miniunternehmen. Wie sie die Jury mit Dörrfrüchten überzeugen konnten, erzählen die Volketswilerinnen Jessica Rechsteiner und Jessica Woldt.

Themen wie die Klimakrise und Foodwaste werden immer dringlicher. Mit diesem Hintergedanken haben Schülerinnen und Schüler der Kantonsschule Zürich Nord das Miniunternehmen «DryMe» gegründet, welches Dörrfrüchte ­aller Art herstellt und vertreibt. Dies im Rahmen des Company Programme von Young Enterprises Switzerland (YES), bei dem Jugendliche an Schweizer Mittelschulen während eines Jahres lernen, wie man ein Unternehmen gründet und führt.

Mit dabei sind auch zwei Schülerinnen aus Volketswil. CEO Jessica Rechsteiner und CMO Jessica Woldt wuchsen beide in Volketswil auf und besuchen seit Abschluss der Primarschule die Kantonsschule Zürich Nord im Profil Wirtschaft und Recht. Zwar ist die Teilnahme am Company Programme Teil des Lehrplans, doch hindert es die Jugendlichen nicht daran, Herzblut in ihre Sache zu stecken. Zum aktuellen Zeitpunkt haben die Schülerinnen und Schüler über 700 Einheiten verkauft.

Aussortierte Ware im Zentrum

«Wir möchten einen Beitrag zur Nachhaltigkeit leisten», sagt Jessica Rechsteiner. Etwas Gesundes anzubieten sei dabei erst der Anfang. Sie beziehen ihre Früchte ausschliesslich von lokalen Produzenten. Mit der Beerstecher AG aus ­Dübendorf und Freis Hofladen aus Regensdorf können die Jungunternehmer ein breites Früchteangebot abdecken.

Ob gedörrte Aprikosen, Äpfel, Orangen oder Zwetschgen, es soll für jeden Geschmack etwas dabei sein, erklärt Rechsteiner. Das Spezielle: Die Jugendlichen beziehen lediglich Zweitwahl-Früchte. Für gewöhnlich schaffen es diese nicht bis in die Ladentheke. Die Jung­unternehmer wollen damit auch ein Zeichen setzen: «Die Früchte unterscheiden sich nur optisch. An Geschmack und Qualität ändert sich nichts», so Rechsteiner.

Alle produzieren mit

Hinter dem Jungunternehmen steckt ein siebenköpfiges Team. Nina Oswald, Natalie Rachoi, Heiko Benz, Elia Stutz und Dominic Scheffler stecken mit den beiden Volketswilerinnen ebenso hinter dem Erfolg ihres Miniunternehmens. Die Arbeit teilen sich die Schülerinnen und Schüler nach ihren Kompetenzen auf. Benz und Stutz kümmern sich um die Finanzen, während Scheffler und Woldt für die IT und Social Media verantwortlich sind. Zuständig für die Planung von Events und für den Einkauf der Früchte sind Rachoi und Oswald. CEO Jessica Rechsteiner ­behält dabei den Überblick. An der Produktion sind jedoch alle beteiligt. Mit Dörrmaschinen trocknen sie ihre Früchte von zu Hause aus und packen sie von Hand in recycelten Verpackungen ab. «Für jeden Produktionsschritt haben wir uns Gedanken gemacht, diesen nachhaltig zu gestalten», sagt CMO Jessica Woldt.

Finaleinzug geschafft

Der Vertrieb läuft über einen eigenen Webshop, die Jungunternehmer waren aber auch an diversen Märkten vertreten, wie etwa dem Weihnachtsmarkt am Zürcher Hauptbahnhof. Vor rund einem Monat qualifizierte sich «DryMe» im Rahmen von YES für die Top 75 Schweizer Miniunter­nehmen. An der Nationalen Handelsmesse durften die Jugendlichen mit einem selbst gebauten Stand im Shopville ihre Produkte erneut einem breiteren Publikum vorstellen.

Daraufhin hat sich das Jungunternehmen für die Top 22 qualifiziert. Dank sauberer Buchführung und ­einem aufwendig gestalteten Verkaufsstand zieht «DryMe» damit ins Finale ein. Am 3. und 4. Juni wird die Halle des Zürcher Hauptbahnhofs zur Bühne aller Finalisten.

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