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Frisch gebackener Sonntagszopf

Erstellt von Dennis Baumann | |   Unsere Zeitung

Die beiden Schützenvereine Volketswil und Gutenswil starteten mit dem traditionellen Winterschiessen gemeinsam ins neue Jahr. Ein gemütlicher Samstagmittag für Gelegenheits- und Hobbyschützen.

Wer sich den lauten Knall nicht ­gewöhnt ist, wird bei einem Besuch im Schützenhaus Gutenswil die ersten Male wohl zusammenzucken. Dies, sofern die Schützen und Schützinnen in Position sind und den ­Abzug ihres Sturmgewehrs betä­tigen. Zum Glück steht der Gehörschutz jederzeit bereit. So auch beim Winterschiessen vergangenen Samstag. Alljährlich treffen sich die beiden 300-Meter-Schützenvereine aus Volketswil und Gutenswil, um gemeinsam ins neue Jahr zu rutschen.

Siegerin erreichte 99 Punkte

Im vergangenen Jahr musste das Winterschiessen verschoben werden, erzählt Ruedi Schulthess, ­Vereinspräsident der Gutenswiler Schützen. Nachgeholt wurde es erst im Oktober. Doch dieses Jahr halten sich die Einschränkungen für den Neujahrsanlass in Grenzen. Während in der Schützenstube 2G gilt, wird der Schiesssport als Freiluftsport angesehen, offiziell galt keine Maskenpflicht. «Trotzdem wollten wir sichergehen und haben darum gebeten, die Maske im Schiessstand so lange anzubehalten, bis man in Schussposition ist», erklärt Schul­t­hess. Ein richtiger Wettbewerb ist das Winterschiessen nicht. Viel mehr geht es um das gemütliche ­Zusammenkommen. Einige Grundregeln gab es allerdings schon: Die Teilnehmenden haben drei Probeschüsse, worauf die nächsten zehn gewertet werden. Pro Schuss gibt es maximal zehn Punkte. Den frisch gebackenen Zopf vom Beck Fischer gab es jedoch für alle Personen, die sich hinters Gewehr wagten. Den Hauptpreis, ein passendes Zopfbrett, gewann Laurence Giger vom Schützenverein Volketswil.

Mit 99 von 100 möglichen Punkten war bereits lang vor Tagesende klar, dass niemand sie einholen wird. Ihr ­Rezept für diese Leistung: «Sich ­konzentrieren und die Waffe ruhig halten. Wichtig ist, das Getümmel um einen herum auszublenden», so Giger. Obwohl es sich von den über den Tag verteilt 80 Besucherinnen und Besucher um Vereinsmitglieder ­handelte, waren auch Auswärtige willkommen. «Für neue Schützen haben wir ein Leihgewehr bereit­gestellt. Der Schützenmeister steht Anfängern mit Rat zur Seite», sagt Schulthess.

Eine Tradition seit 1938

Angefangen hat das Winterschiessen mit den drei Schützenvereinen aus Volketswil, Gutenswil und Kindhausen. Bis ins Jahr 1938 war es unüblich, zur Winterzeit in den Schiessstand zu gehen. Die Saison begann für gewöhnlich erst nach den Osterfeiertagen. Dabei entstand bei den Vereinen der Wunsch, bereits im Winter den Jahreswechsel gemeinsam einzuläuten. «Es ist schön, losgelöst vom herkömmlichen Schiessbetrieb zusammenzukommen», so Schulthess. Heute wechseln sich die beiden Vereine mit der Austragung des Winterschiessens ab.

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