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Freiwillige Arbeit versus professionelle Arbeit

Erstellt von Veronika Mensching, Sozialarbeiterin FH, katholische Pfarrei Volketswil | |   Unsere Zeitung

Was spricht für eine Zusammenarbeit mit Freiwilligen? Und wo sind Profis in der Pfarrei die besseren Mitarbeitenden? Schlimm finde ich, wenn sie gegeneinander ausgespielt werden. Freiwillige arbeiten mehr intuitiv und sind weniger in einer professionellen Rolle zu Hause. Das erlebt ihr Gegenüber oftmals als eine persönliche Note.

Ein professioneller Umgang mit Freiwilligen bedingt ein Konzept und gemeinsame Regeln. Arbeit mit Freiwilligen gab es noch nie gratis! Welches sind die konzeptuellen Grundlagen dafür? Beide Landeskirchen arbeiten seit je mit Profis und Laien zusammen. Beide haben dazu Grundlagen geschaffen, und verschiedene Organisationen beschäftigen sich damit hauptberuflich. Laien als Experten und Experten als Laien: Schlüsselbegriffe für mich sind Ver-Trauen, Zu-Trauen und Sichtbar-Sein. Die Fachstelle Pfarreiliche Soziale Arbeit ist ein Kooperationsangebot zwischen der Katholischen Kirche im Kanton Zürich und der Caritas Zürich. Die katholische Körperschaft ist Subventionsgeberin. Die Fachstelle Pfarreiliche Soziale Arbeit ist Leistungserbringerin. Die personelle und administrative Führung der Fachstelle liegt bei Caritas Zürich. Auch katholische Kirchgemeinden im Raum Zürich arbeiten mit Freiwilligen zusammen. Oftmals werden diese «Perlen» genannt und sind fester Bestandteil des Alltags. Innerhalb der Kirchgemeinden gibt es unterschiedliche Modelle. Gewisse Pfarreien haben dafür im Stellenbeschrieb einer Sozialarbeiterin Ressourcen und Budget reserviert. Andere Pfarreien handhaben dies anders. Es gibt keine Transparenz und keine Absprache untereinander. Es herrscht Willkür, und es gibt keine Offenheit. Ich beobachte vieles, was ich erst durch meine mehrjährige Berufserfahrung zu verstehen beginne. Schwierig dabei ist für mich, das Myzel an Verflechtungen unter den Mitarbeitenden und den Pfarreimitgliedern zu erkennen und dessen Dynamik zu verstehen. Vieles läuft unterschwellig. Die Koordination von Freiwilligen ist eine Schlüsselfunktion innerhalb der Diakonie. Freiwillige haben eine eigene Meinung und wollen mitreden. Deren Führung und Koordination ist eine sehr anspruchsvolle Aufgabe und beinhaltet mehr als Danke sagen! So eine Aufgabe kann nicht nebenher auch noch geleistet werden. Dafür braucht es Stellenprozente und eine angemessene Entschädigung für beide. Das Dossier «Freiwillig engagiert» ist Nachfolgerin des Sozialzeitausweises und dient der Bestätigung von geleisteten Einsätzen und Kompetenzen sowie als Dankeschön.

Veronika Mensching, Sozialarbeiterin, katholische Pfarrei Volketswil

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