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Fragwürdige Grossbaum-Bepflanzungen

Erstellt von Beni Hirzel, Volketswil | |   Unsere Zeitung

Zum Artikel "Es gibt einen Kreisel um den Kreisel" (VoNa vom 20. August 2021): Gegen Aufwertungen und Sanierungen von Infrastruktur ist ja grundsätzlich nichts einzuwenden. Über das Wie und wie umfangreich, scheiden sich bekanntlich die Geister. Es wäre jedoch wünschenswert, wenn jeder Planer und jede Planerin auch regelmässig frühere, ­eigene und fremde Objekte begutachten und analysieren würde, damit nicht immer wieder die gleichen Fehler gemacht werden.

Beim Kreiselbelag wird darum von Asphalt auf Beton gewechselt. Gut so! Und bei der Bepflanzung? Wo bleiben da die Erkenntnisse aus der Vergangenheit? Beim Gemeindehausplatz wurden viele schöne, grosse Bäume gepflanzt. Wie sehen die heute aus? Dreiviertel der Bäume haben stark gelitten und mussten zurückgeschnitten werden, weil viele Äste im peripheren Bereich abgestorben waren. Das bedeutet: Der Wurzelballen der Bäume war zu klein, oder die Pflanzgrube ist zu klein oder falsch befüllt, oder die Pflege war nicht angemessen, oder es kamen gleich mehrere Faktoren zusammen. Beim Schulhaus In der Höh wurden zwei stattliche Eichen gepflanzt, natürlich mit sehr grossem Aufwand mittels Kran. Und jetzt? Sie bieten ein Trauerspiel par excellence, weil auch hier dieselben Fehler gemacht wurden. Dass eine andere Behörde involviert ist, ist nebensächlich. Schade um die schönen, grossen und auch sehr teuren Bäume. Würden nur halb so grosse Bäume (halber Stammdurchmesser) gepflanzt, so könnten viele tausend Franken Steuergeld gespart werden. Ein Teil des Geldes könnte in die bessere Pflege investiert werden, sodass in einigen Jahren die Bäume ebenso gross wären wie die jetzt gepflanzten. Jedoch mit dem Unterschied, dass sie viel vitaler wären und viel bessere Zukunftsaussichten hätten als die überdimensionierten, serbelnden Grossbäume. Aus meiner langjährigen Erfahrung als pensionierter Gärtnermeister und passionierter Pflanzenfreund weiss ich, dass Kauf und Pflanzung auch von erstklassigen Gewächsen nur die halbe Miete ist. Auf die anschliessende Pflege kommt es an. Ein weiteres Beispiel war der Kreisel In der Höh. Dort stand einmal ein Elsbeerbaum in der Mitte. Nicht einmal dieser ausgesprochen trockenheitsverträgliche Baum bekam die minimal nötige Pflege, sodass eine andere Lösung her musste, welche erfreulicherweise weitgehend gedeiht. Nun soll also im Feldhofkreisel unter anderem ein «markanter, recht grosser Baum» gesetzt werden. Gemäss Visualisierung wohl ein immergrünes Nadelgehölz. Kann das gut gehen? Ich bezweifle es stark. Die vielgepriesene Nachhaltigkeit bei Bepflanzungen sieht für mich anders aus. Vielleicht überdenken die Verantwortlichen die Sache nochmals und schonen das Budget, reduzieren den Aufwand bei der Pflanzung und vermeiden eine erneute Enttäuschung. Hoffen darf man ja. Noch ist es nicht zu spät. 

Beni Hirzel, Volketswil

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