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"Es gilt nun nach vorne an Zeit nach der Corona-Pandemie zu schauen"

Erstellt von Toni Spitale | |   News

Der Gemeinderat hat die Liste mit den Zielen für das Jahr 2021 verabschiedet. Die "VoNa" haben eine Auswahl getroffen und beim Gemeindepräsidenten Jean-Philippe Pinto nachgehakt.

Herr Pinto: Verschiedene Zielsetzungen standen schon im vergangenen Jahr auf der Pendenzenliste, wie zum Beispiel die Erstellung eines Altersleitbildes. War die Pandemie der Grund, dass nicht alle Projekte wie geplant in Angriff und abgeschlossen werden konnte?

Jean-Philippe Pinto: Die Pandemie hatte 2020 und hat auch 2021 noch immer einen grossen Einfluss auf verschiedene Projekte der Gemeinde. Zum Beispiel musste die Erstellung des Altersleitbildes auf 2021 verschoben werden, da die angedachte Startsitzung 2020 aus bekannten Gründen nicht stattfinden konnte. Dies gilt übrigens auch für den zweiten Workshop betreffend Einheitsgemeinde. Daneben gibt es verschiedene Projekte, die den Gemeinderat über mehrere Jahre begleiten. Dazu gehört zum Beispiel die Zukunft des Wallbergs und des Flugplatzes Dübendorf.

Aus Ihrem Ressort „Präsidiales“ vernimmt man, dass die Attraktivität des Freizeitangebots mit zusätzlichen Massnahmen im Griespark gesteigert werden soll. Was ist konkret vorgesehen?

Das erste Projekt zur Steigerung der Attraktivität des Griesparks, der Outdoor-Fitnesspark gesponsert von der Firma Matma, konnte 2020 eingeweiht werden. Der Outdoor-Fitnesspark ist bereits ein grosser Erfolg und findet regen Zuspruch. Auch das zweite Projekt wird von einer Firma aus Volketswil gesponsert. Mehr möchte ich noch nicht dazu sagen. Lassen Sie sich überraschen! Sobald es die Corona-Situation zulässt, werden wir die Einweihung vornehmen.

Unter „Finanzen“, ebenfalls ein Ressort aus Ihrem Zuständigkeitsbereich, liest man, dass der Steuerfuss von 38 Prozent auch 2022 beibehalten bleiben soll. Wie realistisch ist dieses Szenario aus aktueller Sicht?

Der Jahresabschluss 2020 steht kurz vor der Verabschiedung. Vorweg kann ich bereits sagen, dass er trotz erheblichen Mehrkosten für die Bewältigung der Corona-Pandemie, sehr gut abschliessen wird. Was alles noch 2021 auf die Gemeindefinanzen zukommt, ist schwer abzuschätzen. Da kommt ein grösserer Zustupf von der Zürcher Kantonalbank zur rechten Zeit. Ich bleibe daher optimistisch, dass wir 2021 einigermassen wie budgetiert abschneiden werden. Sollte sich nicht etwas Grundlegendes verändern, ist ein Steuerfuss von 38 Prozent auch 2022 realistisch. Als Finanzvorstand bleibt man aber immer wachsam. Sobald die Finanzplanung für die kommenden Jahre wieder ansteht, werden wir mehr wissen.

Im „Hochbau“ will man eine Informationsbroschüre für einheimische Bodendecker und Kräuter finalisieren und der Bevölkerung zur Verfügung stellen. Was will die Gemeinde mit dieser Broschüre genau bezwecken?

Diese ergänzende Pflanzliste der Kräuter und Gräser soll einerseits Bauherren, Architekten, Gärtnern und Landschaftsarchitekten helfen, relativ rasch eine bewilligungsfähige, vielfältige Pflanzliste mit standortgerechten, einheimischen Arten zusammenstellen zu können, andererseits der ganzen Bevölkerung helfen, mit den entsprechenden Pflanzen den Garten, Blumenkisten oder sonstige Anlagen vielfältig und visuell ansprechend zu gestalten und damit auch die Artenvielfalt im Siedlungsgebiet zu fördern. Das Siedlungsgebiet hat einen grossen Stellenwert für die Artenvielfalt. Die Infobroschüre ist ein Teil des Dienstleistungsangebotes der Gemeinde an die Bevölkerung.

Die Abteilung Liegenschaften ist bestrebt, für das Gemeinschaftszentrum „in der Au“ im ersten Halbjahr einen neuen Pächter einzusetzen. Ist dieses Ziel angesichts des schweizweiten Gastronomie-Lockdowns in diesem Jahr überhaupt noch akkurat?

Die Realisierung der längst fälligen Sanierung der Küche könnte vom Zeitpunkt her fast nicht besser sein, da die Restaurants ohnehin wochenlang geschlossen haben. Zudem gilt es nun nach vorne an die Zeit nach der Corona-Pandemie zu schauen und bereit zu sein. Wir sind überzeugt, dass die Volketswilerinnen und Volketswiler auf den Zeitpunkt warten, an dem wieder Essen und Trinken auswärts möglich ist und dies mit einem neuen, innovativen Angebot in der Gemeinde. Wir sind alle gespannt auf die Wiedereröffnung!

Das Ressort „Sicherheit“ hat sich vorgenommen, bei der Gemeindepolizei Entlastungsmöglichkeiten zu prüfen. Kann denn die Polizei mit dem aktuellen Personalbestand ihre Aufgaben nicht mehr wahrnehmen?

Natürlich kann und muss die Gemeindepolizei ihre Aufgaben wahrnehmen, vor allem auch jetzt, da der Personalbestand nach langer Zeit wieder komplett ist. Zudem können polizeiliche Befugnisse nicht delegiert werden. Geprüft werden Massnahmen, wie zum Beispiel die Auslagerung der Erhebung von Nachtparkgebühren. Eine solche Massnahme bindet das polizeiliche Arbeits- und Leistungspotential und belastet zusätzlich den Leistungsauftrag. Geprüft soll auch werden, ob weitere solche sinnvollen Synergien vorhanden sind. Es geht daher um administrative Entlastungsmöglichkeiten für die Gemeindepolizei, damit sie ihren Leistungsauftrag auch in Zukunft erfüllen kann.

Umweltverschmutzung durch Abfälle ist in Volketswil ein Dauerbrenner. Bei Tiefbau und Werke beabsichtigt man, Möglichkeiten für die Reduktion von Littering zu prüfen und erste Massnahmen umzusetzen. Was sind das genau für Massnahmen und wann werden diese erstmals angewendet?

Die Bekämpfung von Littering muss auf verschiedenen Ebenen erfolgen. Einerseits ist auf das Verhalten der Verursacher einzuwirken, beispielsweise durch Sensibilisierungskampagnen. Andererseits ist die Sauberkeit zu verbessern, indem die manuelle Reinigung verstärkt wird. Die Bekämpfung von Littering ist jedoch aufwendig und das Problem liegt primär beim Fehlverhalten einiger Mitbürger. Die Verwaltung kann heute diese zusätzlichen Aufgaben nicht übernehmen. Das Prüfen der Möglichkeiten zur Schaffung der entsprechenden Ressourcen ist Teil der aktuell laufenden Massnahmen. Wir sind uns jedoch bewusst, dass wir das Problem des Litterings in unserem Gemeindegebiet nicht alleine lösen können. Wir sind froh um die privaten Initiativen, beispielsweise der Clean-Walkers. Auch Raumpatenschaften sind ein gutes Mittel, um der zunehmenden Vermüllung entgegen zu wirken.

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