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Entsorgung eines Altpapierstapels

Erstellt von Ernst M. Kistler, Hegnau | |   Unsere Zeitung

Wenn mein Altpapierstapel eine Höhe von ca. 40 cm erreicht, breche ich zu seiner Entsorgung auf. Ich verstaue den Stapel im Einkaufswägelchen und radle mit dem Velo oder laufe zu Fuss zur öffentlichen Sammelstelle. Stichwort: Bewegungstherapie!

Bisher führte mein Entsorgungsweg in die Javastrasse, an der Landi vorbei, oft auch an langen Autoschlangen. Auf dem Rückweg habe ich auf einem erweiterten Spaziergang dann jeweils die nötigen Einkäufe gemacht. Neuerdings ist die Hardstrasse das Ziel des Entsorgungsaktes. Heisst für mich: Zuerst einmal googeln, was den genauen Standort, die Erreichbarkeit und die Öffnungszeiten betrifft. Ich google also die Websites der Gemeinde und der Firma Schneider. Und finde eine Überraschung: Die Gemeinde erklärt die Sammelstelle am Samstag von 8 bis 14 Uhr für geöffnet, die Firma Schneider aber für geschlossen. Also verschiebe ich das Ganze auf Montag. Und nun geht‘s endlich los. Ich fahre mit der Linie 726 ab Bahnhof Schwerzenbach in Richtung Haltestelle Dorf, komme so der Hardstrasse zwar ziemlich nahe, aber der Bus macht einen Knick und entfernt sich leider von der öffentlichen Sammelstelle. So laufe ich ein Stück der zuvor im Bus gefahrenen Strecke zurück und komme bis ans Strassenkreuz bei der Umfahrungsstrasse, die gar nicht so leicht zu überqueren ist und setzt mich entsprechenden Gefahren aus. Ich finde weder Veloweg, Fussgängerstreifen, noch Blinklicht. Zufällig bemerke ich eine Art Mittelpodest, auf dem sich die Überquerung sozusagen in zwei Etappen aufteilen lässt. Nach prüfenden Blicken vor allem Richtung Kurve rechts laufe ich los. Anheben des gefüllten Wägelchens, Pause auf dem Mittelpodest und flugs weiter bis zur neuen Sammelstelle: Gigantischer Bau, Entsorgungssäulen für Glas & Co., Container für Textilien – aber leider keine für Altpapier und Karton. Schade, warten bis das Tor aufgeht, entsorgen und schon ein bisschen Bammel für den Weg zurück zum Strassenkreuz.

Ich komme zum Schluss: Als Velofahren oder Fussgänger bist du bei den Planern des kühnen Neuwerks ganz und gar nicht vorgekommen; die ganze Entsorgungsprozedur ist aufs Auto ausgerichtet. Und dabei reden alle vom Sparen, vom gesunden Menschenverstand usw., viele, weil sie eine Wahl gewinnen wollen. Ich schüttle den Kopf, gehe zurück in Richtung Bushaltestelle Hardstrasse und versuche auf positive Gedanken zu kommen.

Ernst M. Kistler, Hegnau

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