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Djurre Jan Schutte

Erstellt von Andrea Hunold | |   Unsere Zeitung

Als Hochseekapitän auf dem «Mercy Ship» verbringt Djurre Jan Schutte viel Zeit an der westlichen Küste Afrikas. Immer wieder kehrt er aber gerne nach Volketswil zurück, wo er seit sechs Jahren mit seiner Familie lebt.

Vor der Westküste Afrikas kursiert das schwimmende Spitalschiff der Hilfsorganisation «Mercy Ships», wo eine grosses Team an Ärztinnen und Ärzten medizinische Behandlungen anbietet. Teil dieser Crew ist Djurre Jan Schutte. Der gebürtige Holländer ist schon seit 1997 als Kapitän auf dem Schiff. Bereits seine Eltern waren Schifffahrer. Sie betrieben ein Binnenschiff und fuhren damit durch Holland, Belgien und Deutschland. Seine Schulzeit hat er im Internat verbracht und es war klar, dass auch er einen Beruf auf dem Wasser wählen würde. So absolvierte er eine Ausbildung als Maritim-Offizier. «Viele Jahre verbrachte ich danach auf grossen Tankern im Nahen Osten und Japan», erzählt er rückblickend. Als dann dieser Arbeitsvertrag aufgelöst wurde, war es wohl Fügung oder Schicksal, dass er 1997 im Hafen von Rotterdam das «Mercy Ship» sah. «Ein Kollege erzählte mir, es würde per sofort ein Kapitän gesucht. Ich war sofort Feuer und Flamme.»

Ärzteteam arbeitet freiwillig

Das «Mercy Ship» ist nicht nur ein schwimmendes Spital, sondern eine eigene kleine Stadt auf See, welche sich selbst versorgen kann. Es hat Schulen für die Kinder der Eltern, welche dort arbeiten, Geschäfte, Coiffeure, Restaurants. «Wir pro­duzieren sogar unseren eigenen Strom, da die Versorgung vor Ort an Land jeweils zu instabil ist», so der Kapitän. Der Hauptsitz von «Mercy Ships» liegt in Texas. Die Hilfsor­ganisation hat aber auch Büros in Lausanne und Belp. Ist Djurre Jan Schutte in der Schweiz, geht er ab und zu dort vorbei. Denn auch zu Hause ist der 55-Jährige am Planen und Vorbereiten. «Die meisten der Mitarbeiter arbeiten jeweils für ein paar Wochen oder Monate auf dem Schiff und fliegen dann zurück nach Hause. Es gibt auch Ärzte, welche in ihren Ferien dort arbeiten», erzählt Schutte. Fast alle sind freiwillig und unentgeltlich im Einsatz. Dieses Jahr wurde in Rotterdam nun ein zweites Schiff, die «Global Mercy», eingeweiht.

Ruderboot in der Garage

Seine Ehefrau hat Djurre Jan Schutte auf dem Schiff kennen gelernt. Die Schweizerin war dort als Lehrerin tätig. Das war 2002, zwei Jahre später hat er Rahel dann geheiratet. Kurzzeitig wohnten sie in Holland, wo auch ihr inzwischen 11-jähriger Sohn Joshua zur Welt kam. Seine Frau zog es aber zurück in die Schweiz. Seit sechs Jahren wohnt die Familie nun im alten Dorfteil von Volketswil. «Hier gefällt es uns sehr gut, wir fühlen uns wohl. Ich liebe die Schweiz und die vielen schönen Orte.» Auch die Nähe zum Greifensee schätzt Schutte sehr. Ans Wasser zieht es ihn auch dann, wenn er zu Hause in Volketswil ist. Das Ruderboot in der Garage wartet nur darauf, wieder ins Wasser gelassen zu werden. Seit der Sohn zur Schule geht, ist seine Frau hier sesshaft geworden und geht wieder ihrem Beruf als Lehrerin nach. «Ich pendle hin und her, achte aber darauf, dass ich nicht zu lange von meiner Familie getrennt bin.»

Haben Sie noch Hobbys neben ihrem beruflichen Engagement?

«Ich gehe gerne joggen. Auf dem Vitaparcours in Kindhausen bin ich oft. Und natürlich gehe ich im Sommer mit meinem Ruderboot auf den Greifensee.»

Was lieben Sie an Volketswil?

«Es hat hier alles, was man für ein ­gutes Leben braucht, und die Gemeinde ist sehr gut organisiert.»

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