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Deborah Celestine Petersen

Erstellt von Urs Weisskopf | |   Unsere Zeitung

„Das sind wir“ ist eine Rubrik über Menschen, die in der Gemeinde Volketswil leben oder arbeiten.

Am 15. Oktober 2019 erhielt Debbie Petersen das Schweizer Bürgerrecht gleichzeitig auch das Bürgerrecht der Gemeinde Volketswil. Für sie bekommt die Bezeichnung „Das sind wir“ eine besondere Bedeutung, denn bis zu diesem Ereignis hatte Petersen eine weite Reise hinter sich. Geboren anfangs der Siebzigerjahre in Kapstadt, Südafrika, wuchs sie innerhalb eines Apartheidregimes auf und erlebte wiederkehrende Unruhen bis zu einem demokratischen Regierungswechsel, bei dem Nelson Mandela der erste schwarze Präsident des Landes wurde. Wohl zu spät für Petersen, denn als Sozialwissenschaftlerin erlebte sie vorwiegend die Nachteile ihrer aktiven Beteiligung für eine friedliche Lösung.

Sie war mitten drin und musste erfahren, wie Morddrohungen sogar gegen ihre eigene Mutter ausgesprochen wurden. „Ich war gezwungen Südafrika zu verlassen, umso meine Lieben zu schützen. Eine schmerzliche Entscheidung, die mir auch nach 16 Jahren immer wieder zu schaffen macht.“ Trotz diesen gravierenden Erinnerungen ist sie bestrebt, das Gute im Menschen zu sehen. So versucht sie Menschen ohne Vorurteile zu begegnen und anerkennt sie als Individuen. Ich behalte meine positive Lebenseinstellung und mache das Beste aus jeder Situation“, erzählt Petersen glaubwürdig.

Steiniger Weg

Diese positive Einstellung half ihr auch nach der Ankunft in der Schweiz. Ihr erstes Ziel war eine Arbeit zu finden, finanziell unabhängig zu werden. So verdiente sie ihr Geld zuerst mit verschiedenen Reinigungsarbeiten. „Das war für mich als studierte Frau sehr gewöhnungsbedürftig.“ Als sie wieder mal ihre Mutter anrief und etwas betrübt ihr davon erzählte meinte die Mutter: „Mach so weiter und du wirst auf diesem Weg eine bessere Stelle finden.“ Bald danach fand Petersen eine Stelle als Nanny und so ging es weiter. In zwei Pubs lernte sie die Grundlagen des Gastgewerbes. Sie spürte jedoch ihr Manko: die Sprache und das Alter. So lernte sie auch die Schattenseiten der Schweiz kennen. Drei Jahre ohne Arbeit nagten an ihrem Selbstbewusstsein.

Ein Ort für ungezwungenes Beisammensein

Ein Ziel hatte Debbie Petersen stets: Sie wünschte sich einen grossen Tisch, den sie Debbie's Table nennt, wo sich Menschen ungezwungen treffen können. Der Name Debbie's Table stammt von einem Traum, den sie seit der Kindheit habe. „Darin sah ich einen riesigen Esstisch, an dem meine Freunde, meine Familie zusammensitzen, gut essen, trinken und gemeinsam Spass haben.“ Vorerst aber kochte Petersen Zuhause für ihre Schweizer Kolleginnen und Kollegen - hauptsächlich Kap malaiische Gerichte wie Currys. „Meine Schweizer Partnerin Sandra überzeugte mich den grossen Schritt eines eigenen Lokals zu machen. Was ich bei Debbie's Table in Fällanden mache, tue ich aus Liebe und mit viel Freude und Leidenschaft.” „Ich fühle mich sehr privilegiert, einen Traum erfüllt zu haben, und bin meiner Lebenspartnerin Sandra, meinen Gästen, Freunden sowie meiner Familie sehr dankbar. Erst sie machten es möglich, diesen Traum zu leben. So habe ich mit der Gemeinde Volketswil und Debbie's Table eine neue Heimat gefunden.”

Haben Sie neben dem grossen Engagement noch ein Hobby?

Ich fotografiere gerne in der Natur. Manchmal ist unser Kater das Motiv. Eine weitere grosse Liebe ist das Grillieren. Ich experimentiere gerne mit verschiedenen Fleischsorten als auch mit meiner eigenen Boerewors, eine südafrikanische Bauernbratwurst.

Was lieben Sie so an der Gemeinde Volketswil?

Dass die Gemeinde mehr oder weniger auf dem Land liegt und dass ich dadurch die Natur vor meiner Tür erlebe. Ich liebe es im Garten zu sitzen und die ansässigen Tiere zu beobachten.

Gibt es einen Lieblingsort?

Wenn ich frei habe, geniesse ich mein Zuhause.

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