Anmelden | Registrieren

Bitte nicht applaudieren!

Erstellt von Marianne Trampe, Volketswil | |   Unsere Zeitung

Es war eine sehr interessante Gemeindeversammlung, am Freitagabend in der Kuspo Gries: Die vielen Voten der Stimmbürger zu den verschiedenen Punkten brachten mir Gedankenanstösse, und die Antworten und Ergänzungen des Gemeinderates beziehungsweise der Schulpflege erhellten manchen unklar gebliebenen Aspekt der Vorlagen.

Vielerlei könnte man dazu vorbringen. Ich möchte hier aber nur einen Aspekt der Gemeindeversammlung aufgreifen, weil ich mir wünsche, dass sich auch andere Stimmen dazu äussern mögen, quasi als Impuls für einen kleinen Meinungsaustausch: Es gab - unerwünschten, da nicht erlaubten - Applaus für gewisse Rednerinnen beziehungsweise Redner und den Hinweis vom Gemeinderat beziehungsweise Schulpfleger, dass dies zu unterlassen ist. Diese Situation trat auch schon früher auf, ich erinnere mich an dezidierte Worte des damaligen Gemeindepräsidenten Bruno Walliser.

Vielen Stimmbürgerinnen scheint diese Regel aber nicht bekannt zu sein, was wohl auch daran liegt, dass manche nur selten an die Versammlung kommen. Meine eigenen Gedanken dazu sind: Applaus oder ablehnendes Raunen und Räuspern zu einem Redebeitrag sind unerwünschte Beeinflussungen der Versammlung. Sie werden wohl vor allem von denjenigen unangenehm empfunden, die eher eine Minderheitenmeinung kundtun (wollen). Und diese Minderheitenmeinungen empfinde ich als besonders wertvoll: die Mehrheit ist schnell mit sich zufrieden. Jedoch braucht es Mut zum Vorbringen einer Meinung, die nicht automatisch Beifall findet. Wer das nicht nachempfinden kann, ist eingeladen, sich selbst einmal ans Mikrofon zu stellen und eine Meinung zu äussern, von der er oder sie annehmen muss, dass sie nicht so "beliebt" ist. Dies sind meine Gedanken dazu - wie sehen Sie es?

Marianne Trampe, Volketswil

Zurück
Die Kommentarfunktion steht nur registrierten und angemeldeten Nutzern zur Verfügung. Zum Login.

Kommentare (0)

Keine Kommentare gefunden!