Vielleicht lag es am schönen und milden Wetter, dass so viele den Weg nach Kindhausen auf sich genommen haben, vermutete Traugott Wegmann, Präsident der Korporation. Kassier und Gantleiter Rudolf Winkler spasste: «Wir haben den Anlass extra etwas vorgelegt, damit Sie noch bei warmem Januar-Wetter Brennholz kaufen können, bevor es dann im Februar so richtig kalt wird.»

Mehr als 100 Franken geboten

Insgesamt 61 Ster «Wald» – hauptsächlich hartes Buchen- und Eichenholz – säumten beidseits den Weg zur Forsthütte. Gantleiter Winkler rief vor jedem Bündel den Grundpreis von 94 Franken aus, dann machten die Bieter im Ein-Franken-Schritt ihre Gebote. Ganz zur Freude der Holzkorporation konnten die Bündel im Nu an den Mann gebracht werden – Frauen boten nicht mit, begleiteten aber ihre Männer auf dem Rundgang. «Wir sind sehr zufrieden, wie es heute gelaufen ist», resümierte Winkler und stellte erstaunt fest: «Dass Preise über 100 Franken geboten worden sind, ist schon lange nicht mehr vorgekommen.» Vielleicht sei das etwas knappere Angebot der Grund für die höheren Preise gewesen. Am trockenen Sommer habe es aber nicht gelegen, erklärte Winkler. Bäume von guter Qualität finde man auf den Parzellen der Holzkorporation noch zu genüge. Doch aufgrund deren Masse könne man diese nicht der Spaltmaschine zuführen und zu Brennholz verarbeiten.

Nach getaner Arbeit lud Winkler wie gewohnt zum geselligen Beisammensein bei Wurst und Wein ein. Bei der Brennholzgant gehe es nicht nur ums Geschäft, sondern auch um die Pflege der Kameradschaft.