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Adieu, altes Gemeindehaus

Erstellt von Toni Spitale | |   News

1959 entstand das alte Gemeindehaus. Erstellt wurde das Gebäude vom Hegnauer Bauunternehmer Heinrich Bereuter senior. Genau 60 Jahre später baut das gleiche Unternehmen, aktuell unter der Führung von Enkel Marco in vierter Generation, das Gebäude zurück, um auf dem Areal zwischen der Hard- und der Zentralstrasse das Projekt «Voilà» – drei Mehrfamilienhäuser mit gesamthaft 29 Eigentumswohnungen und einer zentralen Parkanlage – zu realisieren. Die Bauarbeiten dafür beginnen Ende September.

An einem warmen Sommerabend im August schlägt die letzte Stunde des alten Gemeindehauses: Vor den Augen von Bauherrschaft, Planer, Handwerker, Käufer und Mitgliedern des Gemeinderates beginnt der «BE-Te-Rex»-Bagger der Bereuter Baugrubentechnik AG das Gebäude vom Dachstock her Stück um Stück abzureissen. Dieser Akt wird feierlich umrahmt. Für den Gastgeber Marco Bereuter von der Bereuter Totalunternehmung AG ist es ein sehr emotionaler Moment. Sein Grossvater Heinrich Bereuter Senior hatte das Verwaltungsgebäude an der Zentralstrasse 5 im Jahr 1959 erstellt. «Es ist mir eine Ehre, dass ich das Werk meines Grossvaters rückbauen und danach ein neues Zukunftsprojekt für Volketswil realisieren darf.»

Mit etwas Wehmut aber auch Neugier auf das neue Projekt verfolgt Gemeindeschreiber Beat Grob den Abbruch: «Während rund 19 Jahren war das alte Gemeindehaus meine Wirkungsstätte.» Das seit längerer Zeit ungenutzte alte Gemeindehaus habe seine Attraktivität endgültig verloren. Er freue sich, dass an dieser zentralen Dorflage bald schon bald etwas Neues entstehe, welches das Dorfbild wieder positiv mitprägen werde, so Grob.

Hoher Anteil invasiver Neophyten

Die Rückbauarbeiten begannen schon lange bevor der Bagger vorfuhr. «Ab Anfang August waren wir vor Ort, um das Gemeindehaus auszuhöhlen», wie der Bauführer Fabian Simione auf Anfrage erklärt. In sehr viel Handarbeit sei zuerst das bewegliche Inventar wie Möbel, Türen und Fenster rausgeholt worden. Von Hand sei auch die Holztäferverkleidung weggerissen worden. Das Material wird nun vor Ort getrennt nach Beton, Mischabbruch (z.B. Backsteine), Holz, Metall, brennbares und nichts brennbares sowie schadstoffhaltiges Gut. Letzteres – wie zum Beispiel asbesthaltige Teile – werden einer Sondermüllanlage zugeführt, der Rest gelangt zur Wiederverwertung auf das Bereuter-Firmenareal in Hegnau. Auf «Sonderabfälle» sind die Bauarbeiter aber nicht nur im Gebäude, sondern auch in den angrenzenden Grünanlagen gestossen. «Wir hatten hier einen hohen Anteil an invasiven Neophyten angetroffen», erzählt Simione weiter. Diese habe man ebenfalls einer speziellen Deponie zugeführt und dort in vier Metern Tiefe vergraben. Überraschungsfunde habe es aber bis anhin noch keine gegeben: «Von den Materialen her finden wir so alles, was man in einem normalen Einfamilienhaus auch finden würde.»

Kommerziell auf gutem Weg

Bis Mitte September sollte das Gemeindehaus bis auf die Kellerdecke vollständig abgerissen sein. Der Kellerrückbau erfolgt dann gleichzeitig mit dem Aushubbeginn für das Projekt «Voilà» am 23. September. Auf dem Areal werden drei Wohneinheiten mit insgesamt 29 Eigentumswohnungen von 2,5- bis 4,5 Zimmer-Grössen erstellt. Gemäss Projektbeschrieb entsteht eine moderne Siedlung, die sich «harmonisch und behutsam» in den alten Dorfkern integriert. Die Anordnung der drei Gebäude ermöglicht zudem eine grosse, zentrale Parkanlage. Wie ein Blick in die online zugänglichen Verkaufsunterlagen zeigt, scheint die private Bauherrschaft «Volketswil 7» mit dem Projekt «Voilà» auch kommerziell auf gutem Weg zu sein: Bereits mehr als die Hälfte der angebotenen Wohnungen sind aktuell nicht mehr verfügbar.

Weitere Informationen unter: www.voila-volketswil.ch

 

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