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35 Obstbäume für Baumgarten gepflanzt

Erstellt von Bea Zogg | |   Unsere Zeitung

Die Sekundarstufe vom Hellwies setzte sich für die Natur ein – am Kirchweg pflanzten die Jugendlichen unter Anleitung 35 Hochstamm-Obstbäume an, bauten ein Wildbienenhotel oder Unterschlüpfe für Wildtiere.

 

Dort, wo einst eine Hühnerfarm am Kirchweg betrieben wurde und die leeren Ställe zurzeit noch von Handwerksbetrieben genutzt werden, soll in den nächsten zwei Jahren eine naturnahe Siedlung gebaut werden. Hinter dem Projekt steht die alteingesessene Volketswiler ­Familie Wolff. Gemäss Christine Wolff soll die Siedlung für Menschen sein, die gerne naturverbunden leben wollen. Zum Neustart auf dem ­grossen Areal gehört auch die Neu­gestaltung der grossen, angrenzenden Wiesenfläche, die zur Land­wirtschaftszone zählt und zwischen Hardstrasse und Kirchweg liegt. Aus der heutigen Wiesenfläche sollen eine Streuwiese, eine extensive Blumen­wiese sowie eine Ackerfläche entstehen, die unter Demeter-Kriterien vom einheimischen Bio-Landwirtschaftsbetrieb Imhofbio bewirtschaftet und mit Biodiversitäts­pro­jekten unterstützt werden. Eine blumenreiche Heuwiesenmischung wurde bereits ausgesät. «Die Idee ist, mit dem Landwirtschaftsprojekt die Natur für alle «erlebbar» zu machen, Wissenswertes zum Thema Bio­diversität den Volketswilern näherzubringen», so Christine Wolff.

Zum Landwirtschaftsprojekt gehört auch das Anlegen eines Baum­gartens. So sollen auf der Wiese dereinst Apfel-, Zwetschgen-, Kirschen-, Birnen-, Mirabellen- und Pflaumenbäume blühen. Den Startschuss zum Baumgarten machte ein Projekttag mit Sek-Schülerinnen und Sek-Schülern der Schule Hellwies. Unter der Anleitung von zwei Obstgärtnern pflanzten die Jugendlichen am 9. November 35 Hochstamm-Obstbäume. Um die jungen Bäume vor Mäusen zu schützen, wurde in die Erde ein Schutzgitter gelegt. Ein Bissschutz am Stamm soll die Baum­rinden vor hungrigen Rehen schützen. Die Schülerinnen und Schüler füllten die Löcher unter grossem Kraftaufwand mit Erde. Aus Ästen und Steinen wurden zudem Unterschlupfmöglichkeiten für Insekten und Kleintiere wie Wiesel, Igel, ­Amphibien und Reptilien geschaffen. Ausserdem wurde ein grosses Insekten­hotel gebaut. Die Mittagspause verbrachten die Jugendlichen auf dem Gelände der ehemaligen Hühnerfarm. Sie richteten eine Feuer­stelle ein und hackten dafür selber Holz. Das Mittagessen und ein kleiner Zvieri wurden offeriert.

Biodiversität erlebbar machen

Um die Thematik «Biodiversität und naturnahe Lebensräume» näherzubringen, erklärten Mitarbeitende von Imhofbio und ein Wildnis­pädagoge den Jugendlichen spielerisch mittels Karten und Bildern, welche Tiere von einer vielfältigen Kulturlandschaft profitieren würden – etwa das Hermelin. Diese Wie­sel­art findet in der offenen Landschaft keine Verstecke und braucht Ast- und Steinhaufen oder Hecken, um sich vor Füchsen, Greifvögeln, Störchen, Katzen und Hunden zu schützen. Aber auch Themen wie ­naturnahe Landwirtschaft kamen zur Sprache. Vor Ort konnten die Jugendlichen zudem einen Ernte­wagen mit Ernteband inspizieren und in einen Jäteflieger liegen – ein Gefährt, das mit Solarakkus ausgestattet ist und ein bequemes Jäten und Ernten in Liegeposition ermöglicht. Mit Lötkolben durften die Schülerinnen und Schüler auf Holztäfelchen ihre Namen verewigen. Diese werden bei den Bäumen angebracht und sollen die Jugendlichen auch noch später daran erinnern, dass sie auf dieser Wiese einen wertvollen Beitrag für die Natur geleistet haben. Und die wachsenden Obstbäume werden sie durch ihr Mit­wirken wohl mit ganz anderen Augen ansehen und wertschätzen. Die Initiantin Christine Wolff zeigte sich vom «tatkräftigen Einsatz» der Schülerinnen und Schüler sehr beeindruckt. «Ich kann mich nur bedanken für alles, was hier vollbracht worden ist.»

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